Bühler

Der Berner Willy Bühler steigt zu Beginn der 1960er Jahre in den Bau von Schleppliften ein. Die ersten Anlagen entstehen 1962 in Andermatt und Crans-Montana, wobei Bühler aber einzig als Produzent in Erscheinung tritt. Die Konstruktionspläne stammen dagegen vom österreichischen Schleppliftpionier und späteren Weltmarktführer Doppelmayr.

Doch der Auftakt gelingt und so kann Bühler bereits kurze Zeit später auch die ersten Schlepplifte nach eigenen Konstruktionsplänen fertigen. Schon damals liegt sein Hauptabsatzgebiet im Wallis und so entstehen beispielsweise in Anzère und Veysonnaz erste charakteristische Bühler-Konstruktionen. Die Bauweise der Stationen und der Stützen in Portalform ist damals offensichtlich noch prototypischer Natur und unterscheidet sich zu diesem Zeitpunkt noch von den typischen Merkmalen der späteren Bühler-Anlagen. Ab 1965 standardisiert Bühler dann jedoch als einer der ersten Hersteller im Schleppliftbau konsequent die Bauweise der Stützen und Stationen. Fortan kommt exklusiv eine simpel aufgebaute T-Stütze mit Rundrohrschaft zum Einsatz. Anders als die meisten anderen Hersteller konstruiert Bühler auch die Stationen in einer offenen Stahlbauweise. Auch die Antriebsstation kommt so ohne ein aufwendiges Gebäude aus, wodurch die Baukosten gegenüber der Konkurrenz deutlich gesenkt werden können.


Schlepplift von Bühler in Crans-Montana nach Bauweise Doppelmayr.

Talstation eines frühen Bühler-Schlepplifts in Veysonnaz.

Stillgelegter Schlepplift nach Bauweise Bühler in Gérardmer mit Gewichtsabspannung.


Typischer Bühler-Kurzbügelschlepplift aus den 1970er Jahren in Veysonnaz.

Auf Langbügel umgebauter Bühler-Schlepplift in Veysonnaz.

Bühler-Schlepplift mit Kurztellern in Chandolin.


Selten anzutreffende Konstruktion mit fest installiertem Antrieb und Abspannung in der Gegenstation bei einer Bühler-Anlage in Chandolin.

Älterer Bühler-Schlepplift in Geschinen mit Gewichtsabspannung und fahrbarem Antrieb.

Leichte fixe Umlenkstation bei einem Bühler-Schlepplift in Obersaxen.

Anfänglich setzt Bühler wie zu jener Zeit üblich noch auf ein klassisches Gegengewicht zur Abspannung des Förderseils. Schon bald darauf verzichtet man aber zugunsten eines hydraulischen Spannzylinders auf die massiven Betongewichte. Bühler ist der erste Hersteller, der diese Bauweise konsequent bei seinen Anlagen einsetzt. Auf diese Weise können die Stationsausmasse weiter reduziert werden. Antrieb und Abspannung werden daraufhin nahezu immer kombiniert in einer Station untergebracht, während die Gegenstation mit einer fixen Umlenkscheibe auskommt.

Diese modulare und minimalistische Bauweise sorgt dafür, dass die kostengünstigen Bühler-Schlepplifte ab Ende der 60er Jahre in der ganzen Schweiz in grosser Stückzahl entstehen. Die Bauweise und die hydraulische Abspannung bringen aber noch einen weiteren gewaltigen Vorteil mit sich. Die Schlepplifte eignen sich auch hervorragend zum Einsatz auf Gletschereis. Weil die Stützen und Stationen durch die Gletscherbewegung in regelmässigen Abständen versetzt werden müssen, ist ein leichter und einfacher Aufbau von grosser Bedeutung. Bühler entwickelt zu diesem Zweck eine charakteristische Stütze in Form eines N, die im Gletschereis schwimmend verankert wird und an den Eckpunkten mit beweglichen Gelenken ausgestattet ist. In Position gehalten werden die Stützen über Halteseile, die in den Stationen abgespannt werden. Noch heute wird diese Bauweise in leicht modifizierter Form beim Bau von Gletscherliften eingesetzt.


Klassische Talstation von Bühler mit hydraulischer Abspannung und fahrbarem Antrieb.

Im Gletschereis platzierte Talstation eines Bühler-Kurzbügelschlepplifts in Les Diablerets.

Gletscherschlepplift von Bühler mit charakteristischen Schwimmstützen.

Vor allem im Wallis, aber auch in anderen Teilen der Alpen sind die Bühler-Gletscherlifte ab Mitte der 1960er Jahre anzutreffen. Insbesondere nach Frankreich kann Bühler einige Anlagen exportieren, einige wenige entstehen auch in Deutschland und auf der anderen Seite des Atlantiks in den Vereinigten Staaten.

1967 reicht Bühler eine weitere bedeutende Erfindung zur Patentanmeldung ein. Die Zwirbelkurve erlaubt die horizontale Ablenkung des Förderseils bei Schleppliften mittels einer doppelten Umlenkung des talfahrenden Seils. Eine erneut denkbar simple Lösung, die anders als Kurvensysteme anderer Hersteller ohne sonstige kostspielige Erweiterungen an der Infrastruktur eines Schlepplifts auskommt. Die Idee wird schon 1966 erstmalig am Beatenberg oberhalb des Thuner Sees in die Realität umgesetzt, zahlreiche weitere Anlagen mit Zwirbelkurve folgen. Auch andere Hersteller greifen nach Ablauf des Patentschutzes später auf die Idee zurück.


Die erste Zwirbelkurve setzt wie in der Patentschrift noch auf drei einzelne Turmkonstruktionen zur Umlenkung des Förderseils.

Klassische Turmkonstruktion mit Umlenkscheiben für berg- und talfahrendes Förderseil bei einem Schlepplift in Erlenbach im Simmental.

Typische Zwirbelkurve in Grimentz.


Starre Rollenbatterien an einem Schlepplift in Les Marécottes.

Steiler Bühler-Schlepplift mit seilumschliessenden Klemmen in Les Marécottes.

Seilumschliessende Klemme nach Patent Bühler.

Auch der Bau von fix geklemmten Sesselbahnen nimmt bei Bühler in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre Fahrt auf. 1966 entsteht in Bellwald ein Schlepplift mit massiven Fachwerkstützen, die auf einen beabsichtigten Betrieb mit Sesseln hindeuten. Vermutlich wird der Lift während seiner kurzen Lebensdauer aber ausschliesslich als Schlepplift betrieben, denn 1976 wird er durch eine fix geklemmte Zweiersesselbahn ersetzt. Die erste reine fix geklemmte Zweiersesselbahn von Bühler entsteht 1969 im Skigebiet Brambrüesch oberhalb von Chur.


Fix geklemmte Zweiersesselbahn von Bühler in Bergün.

Fix geklemmte Zweiersesselbahn von Bühler in Bergün.

Sesselbahn nach Bauweise Bühler in Les Collons.


Von Bartholet modernisierter Bühler-Sesselbahn in Chur.

Fix geklemmte Zweiersesselbahn von Bühler in Anzère.

Fix geklemmte Zweiersesselbahn von Bühler in Scuol.

Nachdem Bühler bis Mitte der 1970er Jahre zahlreiche Schleppliftanlagen als Ergänzung zu neu erstellten Pendelbahnen des Berner Stahlkonzerns Von Roll erstellt, übernimmt dieser das Unternehmen im Jahr 1975. Von Roll steigt erst mit der Übernahme von Bühler in den Bau von Schleppliften und fix geklemmten Sesselbahnen ein und kann daraufhin als einer der ersten Schweizer Hersteller ein Produktportfolio anbieten, das die gesamte Breite der Seilbahntypen umfasst. Fortan setzt Von Roll die Bühler-Bauweise weitgehend unverändert fort. Erst nach der Übernahme von Habegger zu Beginn der 1980er Jahre sterben die Neukonstruktionen mit dem typischen Erscheinungsbild von Bühler langsam aus. Zahlreiche Exemplare sind aber auch heute noch immer in Betrieb.

Patente im Zusammenhang mit Bühler

Bühler 1965 Schleppbügel CH392595A
Bühler 1967 Klemme CH430348A
Bühler 1967 Zwirbelkurve CH475870A

Seilbahnen von Bühler in Deutschland und der Schweiz

OrtNameTyp Optionen
Wengen Bätzenboden-Kneu (Lus)2-SLE   
Schmitten Großer Feldberg2-SLE   
Andermatt Gurschenalp2-SLE   
Crans-Montana La Chaux2-SLE   
Crans-Montana La Chaux-Bella Lui2-SLE   
Mauborget Mauborget2-SLE   
Crans-Montana Chetseron-Cry d'Er 12-SLE   
Vercorin Mayens de Vercorin-Les Planards2-SLE   
Anzère Les Bochonesses2-SLE   
Silvaplana Murtèl2-SLE   
Veysonnaz La Combyre2-SLE   
Silvaplana Mandras2-SLE   
Silvaplana Corvatschgletscher 12-SLE   
Evolène Lotrey 22-SLE   
Anzère La Combe2-SLE   
Veysonnaz Siviez-Combartseline2-SLE   
Bivio Mot-Scalotta2-SLE   
Les Haudères Bornettaz2-SLE   
Mürren Engetal2-SLE   
Tortin Siviez-Ecoui2-SLE   
Tortin Siviez-Pra Comoun2-SLE   
Kandersteg Waldrand2-SLE   
Les Loges Crêt Meuron2-SLE   
Nendaz Pracondu-Tracouet2-SLE   
Evolène Motau-Le Tsaté2-SLE   
Beatenberg Waldegg-Hohwald2-SLE   
Saas Almagell Furggstalden-Weisslaub2-SLE   
Bernina Bernina2-SLE   
Veysonnaz La Cheminée2-SLE   
Saas Fee Längfluh2-SBF   
Santa Maria Quaunas2-SLE   
Tortin Pra Comoun-Tortin2-SLE   
Rietbad Rietbad-Alp Friessen2-SLE   
Morgins Chalet Neuf2-SLE   
Les Marécottes La Creusaz-La Golettaz1-SLE   
Zinal La Combe de Sorebois1-SLE / 2-SLE   
Zinal La Corne de Sorebois1-SLE   
Bellwald Bellwald-Richinen2-SLE   
Evolène Lotrey 12-SLE   
Fiesch Birchi2-SLE   
Eischoll Eischoll-Striggen2-SLE   
Veysonnaz Les Collons-Cabane de la Joc2-SLE   
Geschinen Geschinen-Lauinen2-SLE   
Grächen Wannenhorn2-SLE   
Veysonnaz Les Drus2-SLE   
Veysonnaz Les Crêtes1-SLE   
Axalp Windegg2-SLE   
Anzère Grillesse2-SLE   
Wengen Bumps2-SLE   
Les Rasses Les Rasses 22-SLE   
Grindelwald Aspenhubel2-SLE   
Les Rasses Les Rasses 12-SLE   
Zermatt Furggsattel2-SLE   
Sainte-Croix L'Auberson-La Gittaz2-SLE   
Grimentz Grimentz-Bendolla2-SBF   
Zinal Chiesso-Sorebois1-SLE   
Visperterminen Giw-Rothorn2-SLE   
Bürchen Ried1-SLE   
Bürchen Ronalp2-SLE   
Veysonnaz Les Collons-La Matze2-SLE   
Veysonnaz Bisse d'Héremence-Les Collons2-SLE   
Silvaplana Corvatschgletscher 22-SLE   
Zermatt Gandegg2-SLE   
Erlenbach Lasenberg2-SLE   
Ernen Erner Feld2-SLE   
Saas Fee Kanonenrohr1-SLE   
Buttes Crêt de la Neige2-SLE   
Balm bei Günsberg Röti2-SLE   
Chur Hühnerköpfe-Furggabüel2-SBF   
Miglieglia Sparavera2-SLE   
Les Plans sur Bex Les Plans sur Bex2-SLE   
Binn Heiligkreuz-Chummibort24-LPB   
Jakobsbad Bömmeli-Lauftegg2-SLE   
Randa Randa-Obermatt2-SLE   
Obersaxen Valata-Cuolm Sura2-SLE   
Obersaxen Cuolm Sura-Piz Mundaun2-SLE   
Grimentz La Tsarvaz-Becs de Bosson2-SLE   
Grimentz Mont de Marais-La Tsarvaz2-SLE   
Zinal Tsarmettaz1-SLE   
Bellwald Dorflift Bellwald2-SLE   
Veysonnaz L'Inalpe1-SLE   
Vollèges Col des Planches2-SLE   
Obergesteln Obergesteln2-SLE   
Buttes Buttes-La Robella2-SBF   
Buttes Mignon-La Robella2-SLE   
Buttes Les Lisières2-SLE   
Anzère Duez-Le Bâté2-SBF   
Bosco/Gurin Bosco/Gurin-Grossalp2-SLE   
Saas Fee Egginer 12-SLE   
Les Genevez Les Genevez2-SLE   
Schwellbrunn Landscheide-Sitz2-SLE   
Engelberg Kleintitlis2-SLE   
Trogen Trogen-Breitenebnet2-SLE   
Anzère Combe de Serin-Le Baté2-SBF   
Scuol Prui-Schlivera2-SLE   
Münster Feld2-SLE   
Grengiols Bächerhäusern-Seng2-SLE   
Les Diablerets Le Dôme2-SLE   
Altach Altach-Grünten12-LPB   
Saas Fee Plattjen2-SBF   
Anzère Les Rousses-Combe de Serin2-SBF   
Disentis Caischavedra-Gendusas2-SLE   
Zermatt Testa Grigia 12-SLE   
Albinen Sommawilla2-SLE   
Bergün Zinols2-SLE   
Obersaxen Plitsches2-SLE   
St-Luc-Chandolin Les Etables1-SLE   
St-Luc-Chandolin Chandolin-La Remointse2-SBF   
Trun Pera2-SLE   
Scuol Ftan-Natèas2-SBF   
Grächen Bärgji-Hannigalp2-SLE   
St. Moritz Futschöls-Cuotra2-SLE   
Rivera Valleluna 12-SLE   
Rivera Sassaltorio-Zottone2-SLE   
Saas Fee Egginer 22-SLE   
Sils Grialetsch2-SLE   
Sils Chüderun 22-SLE   
Grandval Les Places-Oberdörferberg2-SLE   
Sils Chüderun 12-SLE   
Sils Chüderun-Furtschellas2-SLE   
Disentis Gendusas-Lai Alv2-SLE   
Schwellbrunn Löschwendi-Bürgerheim2-SLE   
Leukerbad Torrentalp-Rinderhalde2-SLE   
Leukerbad Rinderhütte-Torrenthorn2-SLE   
Sustenpass Steilimigletscher2-SLE   
Disentis Lai Alv-Piz Ault 12-SLE   
Zinal Remointze1-SLE   
Veysonnaz La Cheminée2-SLE   
Le Pâquier La Balère1-SLE   
Saas Almagell Furggu2-SLE   
Rivera Alpe Foppa-Bochetta2-SBF   
Sils Rabgiusa2-SLE   
Bergün Bergün-Pros da Darlux2-SBF   
Bergün Piz Darlux2-SLE   
Bergün Pros da Darlux-Alp Darlux2-SLE   
Obersaxen Sasolas-Plitsches2-SLE   
Nendaz Jean-Pierrot1-SLE   
Stalden Waldegg2-SLE   
Grächen Furggen 22-SLE   
Veysonnaz La Combyre2-SLE   
Saas Fee Mittaghorn2-SLE   
Rathvel Rathvel 11-SLE   
Château-d'Oex Les Moulins-Les Coullayes2-SLE   
Veysonnaz Les Collons-L'Etherolla2-SBF   
Disentis Gendusas-Dadens2-SLE   
Bellwald Matten2-SLE   
St. Moritz Paradis-Munt da San Murezzan2-SLE   
Obersaxen Gadenstatt-Tegia Dado2-SLE   
Rathvel Rathvel 31-SLE