Montagner
Gemeinsam mit dem bereits im Bau von Schleppliften erfahrenen Ingenieur Pierre de Pingon entwickelt der in Allonzier bei Grenoble ansässige Metallbauer René Montagner zu Beginn der 1960er Jahre ein Schleppliftmodell basierend auf dem populären Stangentellerlift von Poma. Beide Ideengeber setzen die weitgehend standardisierten Bauteile daraufhin ein, Pingon mit seiner Firma Transcâble, Montagner unter seinem eigenen Namen.
Auch wenn die Schlepplifte dem Original von Poma in vielen Bereichen stark ähneln, bringt Montagner im Laufe der Jahre einige wegweisende Erfindungen auf den Markt, die die Entwicklung des Stangenschlepplifts massgeblich vorantreiben. Seine bedeutendste Idee setzt er 1983 erstmalig in die Realität um. Ein Seilscheibenausstieg soll die jahrzehntealte Lösung der fliegenden Umlenkscheibe zur Abspannung des Förderseils ersetzen. Die Abspannung des Förderseils erfolgt stattdessen auf Basis eines hydraulisch betriebenen Spannzylinders. Ein Prinzip, das kurz darauf auch von allen anderen auf dem Gebiet der Stangenschlepplifte aktiven Herstellern übernommen wird. Ausserdem installiert Montagner eine Konstruktion mit einem Kettenförderer, bei der die Stangen für einen komfortableren Ausstieg kurz vom Förderseil gelöst werden. Auch dieses Prinzip setzt beispielsweise Poma später selbst bei seinen Anlagen ein.
Zahlreiche Skigebiete in Savoyen entwickeln sich über die Jahre zu treuen Kunden von Montagner. So auch das Skigebiet Manigod, wo Montagner 1981 auch erst- und einmalig eine Sesselbahn erstellen kann. Die Teile dieser Anlage stammen überwiegend von Poma, konstruiert wird sie jedoch von Montagner selbst.
Die Wege der beiden Akteure auf dem französischen Seilbahnmarkt sollen sich kurze Zeit später wieder kreuzen. Ende der 1980er Jahre ist ein rein auf Schlepplifte ausgerichtetes Produktportfolio nicht mehr konkurrenzfähig, woraufhin Montagner von Poma übernommen wird. Montagner befasst sich daraufhin mit der Entwicklung von Schneeerzeugern, während Poma zahlreiche der innovativen Komponenten der Montagner-Schlepplifte in seine eigenen Modelle integriert. Unter anderem basiert eine später entworfene neue Talstationskonstruktion mit einem einzelnen Fundament auf einer Idee Montagners. Als Poma im Jahr 2000 von der Seeber-Gruppe übernommen wird, zu denen auch das Südtiroler Unternehmen Leitner gehört, verschwindet der Name Montagner endgültig. Zahlreiche der charakteristischen Merkmale der Montagner-Schlepplifte finden sich aber bis heute bei den kuppelbaren Stangentellerliften des Konzerns.
Patente im Zusammenhang mit Montagner
Montagner 1977 Führungsschienen FR2404553A1
Montagner 1978 Einstiegsförderband AT363993B
Montagner 1986 Kuppelbarer Ausstieg EP0194190A1
Seilbahnen von Montagner in Deutschland und der Schweiz
Ort | Name | Typ | Betriebsdauer | Hersteller | Optionen | |||
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Wieden | Neuhof | 1-SLK | ???? - 1976 | Montagner | ||||
Grafenhausen | Rothaus | 1-SLK | ???? - ???? | Montagner | ||||
St. Peter | St. Peter | 1-SLK | ???? - ???? | Montagner | ||||
Todtmoos (Strick) | Strick-Kirchberg | 1-SLK | ???? - ???? | Montagner | ||||
Ibach | Ibach | 1-SLK | 1960 - Heute | Montagner | ||||
Bernau | Köpfle | 1-SLK | 1962 - ???? | Montagner | ||||
Vöhrenbach | Kalte Herberge 1 | 1-SLK | 1966 - ???? | Montagner | ||||
Le Noirmont | Le Noirmont 2 | 1-SLK | 1989 - Heute | Montagner |