Monziès

Die 1927 von Pierre Monziès gegründete Société des Transporteurs Aériens Monziès zählt bereits in den ersten Jahren der Unternehmensgeschichte zu den bedeutendsten französischen Herstellern im Bereich von Standseilbahnen und Luftseilbahnen für industrielle Materialtransporte. Monziès kann zahlreiche längere Anlagen nicht nur in Frankreich, sondern auch im nördlichen Afrika erstellen. Ab den 1930er Jahren verlagert sich der Fokus zunehmend in Richtung militärischer Anlagen, sodass Monziès auch mehrere Seilbahnen im Rahmen der Errichtung der Maginot-Linie konstruiert.

Noch vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs entsteht unter Beteiligung von Monziès in Auron aber auch eine Luftseilbahnen für den touristischen Personentransport. Die Luftseilbahn Las Donnas ist ein Gemeinschaftswerk mit dem langjährig im Bau solcher Anlagen tätigen Ingenieur André Rebuffel, der auf sein eigens entwickeltes Prinzip der doppelten Zugseilschleife zurückgreift. Dieses Prinzip macht das zuvor eingesetzte zusätzliche Bremsseil aufgrund der Redundanz der Zugseile obsolet und erlaubt eine grössere Flexibilität bei der Platzierung der Antriebskomponenten. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehen aus der Zusammenarbeit in Val d’Isère, Barèges und Alpe d’Huez weitere Anlagen hervor.

Gleichzeitig baut Monziès seine Position auf dem Seilbahnmarkt weiter aus, indem das Unternehmen eine Lizenz des Schweizer Seilbahnpioniers Von Roll zum Einsatz des VR101-Systems erwirbt. Die Anlagen mit ihren Seitwärtssesseln sind in den 1950er Jahren insbesondere in der Schweiz äusserst populär, in Frankreich bleibt es dagegen bei dem 1952 in La Colmiane eröffneten Erstlingswerk. Es ist die erste kuppelbare Sesselbahn des Landes und bis zur Renaissance des Systems durch Poma und Montaz Mautino in den 1970er Jahren auch die einzige.

Monziès bleibt auch nach dem Tod des Gründers 1957 noch für mehrere Jahre im Seilbahnbau tätig. Unter anderem erstellt das Unternehmen in Aven Armand eine unterirdische Standseilbahn, die ähnlich wie die früheren Schlittenseilbahnen ohne Schienen auskommt. Die beiden Wagen rollen auf Reifen entlang der Strecke, während sie von einem Zugseil bewegt werden. 1963 tritt die Firma Monziès am Pic du Midi de Bigorre in den Pyrenäen schliesslich ein letztes Mal im Seilbahnbau in Erscheinung. Eine kleine, stützenlose Luftseilbahn erschliesst fortan die Forschungseinrichtungen auf dem Gipfel. In Anlehnung an die Ideen Rebuffels aus den 1930er Jahren setzt Monziès bei dieser Anlage ein letztes Mal auf das Prinzip der Kombination von Trag- und Zugseilen. Die beweglichen Zugseile werden bei der Rückführung als Tragseile genutzt, wie erstmalig von Rebuffel 1932 am Salève bei Genf praktiziert.