Pomalift & Telecar

1953 wird der Betreiber des Skigebiets Arapahoe Basin in Colorado, Laurence Jump, über einen Bekannten auf einen im Jahr zuvor im kanadischen Sainte-Agathe erstellten Poma-Schlepplift aufmerksam. Das von der kanadischen Vertretung von Breco produzierte Exemplar ist das erste auf dem nordamerikanischen Kontinent. Der kuppelbare Stangenschlepplift von Poma ist den in den USA damals verbreiteten J-Bars in punkto Kapazität weit überlegen und deutlich günstiger als die Anlagen nach dem System von Ernst Constam. Jump kontaktiert Jean Pomagalski daraufhin und eröffnet 1954 nicht nur einen Schlepplift in seinem Skigebiet, sondern gründet mit der Firma Pomalift auch die erste Vertretung für Poma in den USA. Im Osten des Landes entsteht kurz darauf eine davon unabhängige Vertretung des französischen Herstellers.

Jump ist aber auch auf der Suche nach einem Hersteller für Sessel- und Kabinenbahnen. Poma hat diese damals noch nicht im Programm, sodass er beim italienischen Vorreiter Carlevaro e Savio fündig wird. 1957 entwickelt Jump mit Telecar eine Marke für die Anlagen von Carlevaro e Savio und vertreibt – zunächst mit einem Lizenzvertrag über fünf Jahre – deren Produkte in den USA. Anfänglich entstehen die meisten Anlagen noch unter dem Namen Pomalift-Telecar, später trennt Jump die Marken voneinander und nutzt die Bezeichnung Pomalift ausschliesslich für die Schlepplifte und Telecar für Sesselbahnen. Poma entwickelt seinerseits Ende der 1950er Jahre ebenfalls ein Modell für eine fix geklemmte Sesselbahn, woraufhin der Lizenznehmer Pomalift ab 1958 auch auf diese Konstruktionen zurückgreift. In seltenen Fällen erfolgt sogar eine Kombination der Bauteile von Poma und Carlevaro e Savio, ab den 1960er Jahren fokussiert sich Pomalift aber ausschliesslich auf die Konstruktionen von Poma. Carlevaro vertreibt die Anlagen auf dem amerikanischen Markt nach dem Tod Savios und dem Auslaufen des Lizenzvertrags mit Pomalift zwischen 1963 und 1969 exklusiv unter eigenem Namen.

Die Marke Telecar bleibt aber auch über 1963 hinaus erhalten. Einer der Produzenten der Anlagen für Pomalift ist zu Beginn der 1960er Jahre die Miner Machine Company. Diese beginnt nach dem Ende der Kooperation von Pomalift und Carlevaro e Savio, die Anlagen am Standort in Denver unter dem Markennamen Telecar-Miner und Miner-Denver Chairlift – Telecar System zu vertreiben. Drei Jahre später endet die Zusammenarbeit mit Telecar, woraufhin diese Bezeichnung endgültig aus dem Seilbahnbau verschwindet. Unter dem Namen Miner-Denver wird die Produktion von fix geklemmten Sesselbahnen noch bis 1971 aufrechterhalten. Im Anschluss zieht sich Miner, 1968 vom Cutler-Hammer-Konzern übernommen, aus dem Seilbahnbau zurück.

Pomalift wird seinerseits bereits 1965 von der Mountain Lifts Corporation übernommen. Jump bleibt dem Unternehmen noch für kurze Zeit erhalten, zieht sich angesichts der immer stärkeren Konkurrenz aber langsam aus dem Seilbahnbau zurück. Als sein Nachfolger kann der polnische Einwanderer Janek Kunczynski angesehen werden, der zu Beginn des Jahrzehnts für Pomalift und später für das neu geschaffene Unternehmen Lift Engineering arbeitet. Mit der Marke Yan und innovativen Designelementen avanciert Kunczynski in den folgenden Jahren zu einem der erfolgreichsten US-amerikanischen Seilbahnhersteller. Mountain Lifts fusioniert schliesslich 1970 mit Heron und Poma Aerial Tramways in Woodstock, der Vertretung Pomas im Osten der USA, zu Heron-Poma.