Roebling & Hopkins

Der 1831 aus Deutschland eingewanderte Brückenbauingenieur Johann August Roebling zählt Mitte des 19. Jahrhunderts zu den Pionieren des Hängebrückenbaus in Nordamerika. Bekannte Brücken kann Roebling unter anderem in Pittsburgh, Trenton, an den Niagarafällen und in Cincinnati errichten. Letztere ist mit 322 Metern Spannweite seinerzeit die längste Hängebrücke der Welt. Auch die weltbekannte Brooklyn Bridge in New York zählt zu den Werken Roeblings, wird 1883 aber bereits unter der Nachfolgegeneration fertiggestellt.

Weit weniger bekannt ist, dass das Unternehmen ein knappes Jahrhundert später auch im Seilbahnbau aktiv ist. Noch während des Zweiten Weltkriegs arbeitet Roebling mit dem aus der Schweiz emigrierten Bügellifterfinder Ernst Constam zusammen. Dieser erteilt Roebling in den USA ein exklusives Nutzungsrecht für seine Erfindung, woraufhin das Unternehmen in Pico Peak, Vermont und in Cannon Mountain, New Hampshire zwei Anlagen auf US-Gebiet erstellen kann und einen weiteren Schlepplift am Mont Tremblant in Kanada. Ersterer Schlepplift wird später auch mit Einersesseln betrieben und dürfte damit der erste Kombilift Nordamerikas gewesen sein.

Auch reine Einersesselbahnen entstehen noch in den 1940er Jahren aus der Feder Roeblings im Osten der USA. In der Folge bleibt das Unternehmen im Seilbahnbau aktiv und kooperiert ab 1962 mit Hopkins Engineering, einem Hersteller von Freizeit- und Vergnügungsanlagen. Zwei Jahre später übernimmt Hopkins die Seilbahnsparte von Roebling. Hopkins führt sowohl die Schlepplift-, als auch die Sesselbahnproduktion fort, konzentriert sich aber zunehmend auf den Bau von Anlagen in Freizeitparks und auf Ausstellungsgeländen. Das erste Exemplar nimmt 1969 in Hull, Massachusetts den Betrieb auf.

1986 wird die Seilbahnsparte in das neue Unternehmen Skyfair ausgelagert. Nachdem Hopkins 2001 Insolvenz anmelden muss, wird die Seilbahnsparte vom langjährigen Geschäftsführer von Skyfair übernommen und die Geschäftstätigkeit fortan unter dem Namen Skytrans Manufacturing fortgeführt. Skytrans ist bis heute im Seilbahnbau aktiv, vornehmlich im Bereich der Anlagen in Freizeitparks, aber auch im Rahmen der Wartung älterer Seilbahnen von Hopkins und anderen Herstellern.