Transcâble & Mécalift

In der zweiten Hälfte der 1950er Jahre steigt der Ingenieur Graf Pierre de Pingon in den Bau von Schleppliften ein. Pingon ist zu diesem Zeitpunkt auf den Bau von Kränen spezialisiert und gründet mit dem Tochterunternehmen Transcâble eine eigene Sparte für den Seilbahnbau. 1957 kann Transcâble seine ersten drei Exemplare dem Betrieb übergeben. Es handelt sich um die typischen kuppelbaren Stangenschlepplifte nach Vorbild Pomas, allerdings ausgestattet mit aus dem Kranbau stammenden Fachwerkelementen und mehreren vom Ingenieur Marcel Arnaud entwickelten und patentierten technischen Lösungen. Arnaud arbeitet bereits zuvor beim Kranbau mit Pingon zusammen und ist die treibende Kraft hinter dem Einstieg in den Seilbahnbau.

Die Zusammenarbeit ist jedoch von kurzer Dauer, nachdem Arnaud kurze Zeit später mit den Gebrüdern Duclos einen neuen Partner für die Umsetzung seiner Patente findet und daraufhin zahlreiche Erfolge auf dem Gebiet kleiner und leichter Übungsanlagen erzielen kann. Auch Poma bleiben die auffallend ähnlichen Konstruktionen aber nicht lange verborgen, woraufhin Arnaud und Duclos nach einem verlorenen Rechtsstreit wegen Patentverletzungen ihre Tätigkeit einstellen müssen.

Pingon und sein Unternehmen Transcâble kooperieren nach dem Ausstieg Arnauds mit René Montagner und entwickeln gemeinsam ein neues Schleppliftmodell, das beide Hersteller daraufhin einsetzen. Nach dem Verkauf des Unternehmens in der ersten Hälfte der 1970er Jahre versucht sich Transcâble auch auf dem Markt der fix geklemmten Sesselbahnen. Erneut sind es aber keine reinen Eigenentwicklungen. Das Unternehmen kooperiert mit dem im Seilbahnbau aufstrebenden amerikanischen Unternehmen Yan Lift Engineering, das seinerseits mit Transcâble einen Lizenznehmer für den französischen Markt findet. Die ersten Anlagen aus dieser Zusammenarbeit entstehen 1975 in Val Thorens, im Jahr darauf im Sommerskigebiet von Val d’Isère.

Noch 1976 führt der Weg von Transcâble aber in die Insolvenz. Die Geschäftstätigkeit wird daraufhin unter neuem Eigentümer unter dem Namen Mécalift fortgesetzt. Auch die Produktpalette bleibt weitgehend unverändert, sodass Mécalift weiterhin kuppelbare Stangenschlepplifte nach dem System von Montagner und Pingon erstellt, während bei fix geklemmten Sesselbahnen auf die Konstruktionen von Yan zurückgegriffen werden kann. Vereinzelt entstehen unter dem Namen Mécalift in jener Zeit auch Schlepplifte mit Einzugsapparaten nach dem System Constam in Lizenz vom italienischen Hersteller Marchisio. Ab 1981 findet die Geschäftstätigkeit nach erneuten wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der neuen Firma Skirail ihre Fortführung.