Transtélé

Transtélé ist in den 1970er Jahren als Lizenznehmer des österreichischen Seilbahnherstellers Doppelmayr und der deutschen Firma PHB im Bau von Seilbahnen auf dem französischen Markt aktiv. Dem Unternehmen kommt dabei insbesondere die Planung und Konstruktion der Anlagen zu, während die Produktion der Teile häufig an Subunternehmer ausgelagert ist.

Für Doppelmayr ist die Partnerschaft insofern von Bedeutung, weil es dem späteren Weltkonzern erlaubt, seine weitgehend standardisierten und fortschrittlichen Bügelschlepplifte auch in Frankreich zu etablieren, wo zu jener Zeit der kuppelbare Poma-Schlepplift den Absatzmarkt dominiert. Transtélé erstellt Bügelschlepplifte auch auf Gletschereis. Die bekannteste Anlage entsteht am Puy Salié in Les Deux Alpes in Form eines Doppelschlepplifts am Haupthang des Gletscherskigebiets. Auch mehrere fix geklemmte Sesselbahnen nach Konstruktionsplänen von Doppelmayr erstellt Transtélé in verschiedenen französischen Skigebieten in den 1970er Jahren.


Gletscherschlepplift von Transtélé in Les Deux Alpes.

Gletscherschlepplift von Transtélé in Les Deux Alpes.

Gletscherschlepplift von Transtélé in Les Deux Alpes.


Fix geklemmte Zweiersesselbahn von Transtélé nach Bauweise Doppelmayr in Argentière.

Fix geklemmte Zweiersesselbahn von Transtélé nach Bauweise Doppelmayr in Argentière.

Fix geklemmte Zweiersesselbahn von Transtélé nach Bauweise Doppelmayr in Argentière.

Die beeindruckendsten Anlagen sind aber wie so häufig kuppelbarer Natur. Transtélé kooperiert bei seinen kuppelbaren Kabinenbahnen mit PHB, die wiederum das System der Schweizer Firma Giovanola in Lizenz nutzen. Auf diese Weise kommen die in der Schweiz allgegenwärtigen Schwerkraftklemmen fortan auch in Frankreich zum Einsatz. Zu den bekanntesten Bahnen zählen die parallel verlaufenden Viererkabinenbahnen von Tignes zur Grande Motte. Daneben kann Transtélé eine weitere solche Bahn in Tignes zur Tovière und eine zum Péclet-Gletscher in Val Thorens erstellen.

Die Giovanola-Klemme soll aber nicht die einzige sein, die Transtélé während seiner kurzen Präsenz im Seilbahnbau einsetzt. 1977 greift das Unternehmen beim Umbau der Index-Kabinenbahn in eine Dreiersesselbahn erneut in Lizenz auf Doppelmayr-Technik zurück. So nutzt Transtélé die Schweiger-Klemme, die Doppelmayr selbst bei seinen kuppelbaren Sesselbahnen zu jener Zeit in Österreich einsetzt.

Als sich der Lizenzgeber PHB 1978 am französischen Seilbahnriesen Montaz Mautino beteiligt, stellt Transtélé seine Tätigkeit unter eigenem Namen ein. Das Unternehmen geht daraufhin in Montaz Mautino auf, während Doppelmayr erst Ende der 1980er mit neuen Tochterunternehmen wieder auf dem französischen Markt präsent ist.