Seilbahn-Reportagen
Ulrikensbanan in Bergen & Sognefjord
10.07.2016
Die Wetterprognose meldet am Vorabend leichte Bewölkung bis heiteren Himmel. Eh klar, dass es am nächsten Morgen wieder regnet. Warum schaue ich eigentlich noch nach? Bis jetzt hat die Prognose noch nicht einen Tag gepasst. Und im Norden, wo es gestern noch nach ganz gutem Wetter Mitte nächster Woche ausgesehen hat, soll's jetzt auch wieder schlecht sein. Langsam weiß ich wirklich nicht mehr, wo ich noch hinfahren soll. Jedes Mal wird mir für den nächsten Tag halbwegs schönes Wetter versprochen und dann wird doch nichts draus. Vor allem. Macht es jetzt überhaupt Sinn nochmal nach Bergen zu fahren, um dort mit der Seilbahn auf den Ulriken hochzufahren? Ein Blick auf die Webcam offenbart dann aber immerhin, dass die Wolken heute höher ...
Sentosa Island & Vogelperspektive auf dem Singapore Flyer
19.05.2016
Nachdem mir die Gewitter gestern Nachmittag einen Strich durch die Rechnung gemacht haben und für heute wieder das gleiche Wetter angekündigt ist, will ich nichts dem Zufall überlassen. Daher breche ich bereits gegen 9 Uhr zu meinem ersten Tagesziel auf. Sentosa Island ist eine kleine Insel südlich des Stadtzentrums von Singapur und ist sozusagen das Freizeit-, Erholungs- und Vergnügungszentrum des Landes in einem. Zwar ist die Insel auch über eine Straße mit Singapur verbunden, es gibt aber mit einem Monorail und einer Seilbahn auch zwei alternative Wege, das Meer zu überqueren. Natürlich ist es für mich keine Frage, dass ich die Seilbahn nehme. Bezahlen muss ich dafür nämlich dank der Stopover Card auch nichts. Mit der Seilbahn ...
Neuseeland-Finale auf den Port Hills bei Christchurch
27.04.2016
Mein letzter voller Tag auf neuseeländischem Boden bricht standesgemäß wie nahezu alle vergangenen Tage auf der Südinsel mit strahlendem Sonnenschein an. Auch wenn die Nacht nach den Eskapaden des Vorabends etwas kurz war, breche ich schon früh zu Fuß zur nahegelegenen Pazifikküste auf, um dort die Morgenstimmung einzufangen. Zum letzten Mal auf dieser Reise stehe ich an der Küste des größten Ozeans der Welt. Und wie schon bei meinen zahlreichen vergangenen Aufenthalten rauschen auch heute wieder die kleinen Wellen sanft am Sandstrand. Sonnenaufgang an der Pazifikküste Wirklich lange kann ich den Anblick allerdings nicht genießen. Wenn ich heute Abend auf dem kostenlosen Campingplatz übernachten will, muss ich zwangsläufig heute ...
Queenstown und der Kommerzhügel Bob's Peak
10.04.2016
Niemand stört sich während der Nacht an unserem Aufenthalt im Camper auf dem Parkplatz. Noch vor Sonnenaufgang, sozusagen im Schutz der Dunkelheit, brechen die beiden Mädels auf, um ihre Reise in Richtung Westküste fortzusetzen. Für mich geht es in die andere Richtung weiter, denn das gute Wetter am heutigen Sonntag möchte ich unbedingt noch ausnutzen, wo doch morgen mit heftigem Niederschlag auf der ganzen Südinsel zu rechnen ist. Nach einem kurzen Tankstopp in Wanaka passiere ich noch ein letztes Mal die Promenade und werfe einen Blick auf den in der Morgensonne liegenden Lake Wanaka, bevor ich durch das Cardrona Valley die Stadt Queenstown ansteuere. In der Morgensonne durch das Cardrona Valley Das Licht ist an diesem Morgen ...
Whakapapa im Tongariro National Park
25.03.2016
Zu meinem Erstaunen wache ich am nächsten Morgen zur Abwechslung bei strahlendem Sonnenschein auf. Schnell ist klar, dass dieser Sonnenschein so gut wie möglich ausgenutzt werden muss. Denn sollte die Prognose richtig sein, dürfte es schon am Nachmittag wieder bewölkt und regnerisch werden. So packe ich meine sieben Sachen in Windeseile zusammen und verlasse den Campingplatz, um nach Whakapapa Village aufzubrechen, dem zentralen Ausgangspunkt für zahlreiche Touren im Tongariro National Park und meiner anvisierten Aufenthaltsstätte für die nächsten drei Tage. Für meine beiden geplanten großen Wanderungen, die Tama Lakes und das Tongariro Alpine Crossing, die jeweils einen ganzen Tag in Anspruch nehmen werden, ist mir das Wetter zu unsicher, ...
Tschiertschen • Skifahren im Auge des Sturms
18.02.2016
Wer an Skifahren in Graubünden denkt, dem kommen vor allem die grossen Skidestinationen Arosa-Lenzerheide, Flims-Laax, Davos oder das Engadin in den Sinn. Doch auch zahlreiche kleinere Skigebiete finden sich im grössten Kanton der Schweiz. Eines davon ist das malerisch gelegene Skigebiet von Tschiertschen am Eingang des Schanfigg, östlich von Chur. Zwei Sesselbahnen und zwei Schlepplifte erschliessen hier eine ganze Reihe an unterschiedlich steilen Pisten, die aber allesamt eines gemeinsam haben. Sie sind völlig naturbelassen, folgen dem natürlichen Geländeverlauf und setzen ausschliesslich auf Naturschnee. Ungewöhnlicher Auftakt Schon der Auftakt eines Skitages in Tschiertschen gestaltet sich etwas aussergewöhnlich. Der Parkplatz ...
Engadin - St. Moritz - Corviglia • Flucht in den Süden II
22.12.2015
Es pfeift der Föhnwind über die Berggipfel, die Täler präsentieren sich grün in grün, die Liftanlagen in den Skigebieten stehen still. Wie schon im Vorjahr ist der Auftakt zur Wintersaison auf der Alpennordseite eine einzige Katastrophe. Nach vielen Jahren habe ich mir für diese Saison wieder eine Jahreskarte für die Lenzerheide gekauft, um vorrangig dort die Pisten unsicher zu machen. Doch jeden Morgen zuerst mit dem Auto zu einer der wenigen geöffneten Anlagen fahren, statt direkt die Ski anzuschnallen und über die schneebedeckten Strassen zur Talstation zu gelangen. Jeden Tag dieselben drei, vier Pisten auf ihren Kunstschneeeisbahnen herunterrutschen. Irgendwie wird es nach nur drei Tagen schon gewaltig langweilig. Und wenn dann ...
Rheinseilbahn Koblenz - Ehrenbreitstein
08.06.2015
Schon lange hat sie auf meiner Liste potentieller Ziele gestanden, die Rheinseilbahn in Koblenz. Deutschlands erste Seilbahnanlage nach dem System "3S", einer Zweiseilumlaufbahn mit zwei Tragseilen und einem Zugseil, ist seit dem Jahr 2010 in Betrieb. Gebaut für die Bundesgartenschau im Sommer 2011 sollte sie gemäß ursprünglicher Planung eigentlich nach drei Jahren Betrieb wieder abgebaut werden. Es ist ein Glück für mich, dass es anders gekommen ist. Denn sonst hätte ich es wohl nie geschafft, dieser Bahn einmal einen Besuch abzustatten. Drei Jahre wären eigentlich genug Zeit gewesen. Aber irgendwie sind es immer die Orte in der näheren Umgebung der Heimat, die man gerne mal vom Radar verliert. Der Dank gilt den Koblenzer Bürgern, ...
Disentis - Piz Ault • Es wäre mehr möglich!
09.04.2015
Lange hatte ich überlegt, wo es denn nach dem Berninapass und Avers hingehen sollte. Einen Tag bei schönem Wetter hatte ich noch vor mir, sodass ich mir die noch verbliebenen geöffneten Skigebiete in der Umgebung genauer ansah. Viel blieb nicht mehr übrig. So fiel die Wahl schliesslich auf Disentis. Das Gebiet ist bekannt dafür, meist als letztes in Nordbünden seine Pforten zu schliessen, und bot daher auch nach Ostern noch Vollbetrieb an. Zwar hatte ich Disentis im Dezember 2008 schon einmal besucht, doch damals war der westliche Teil des Skigebiets, namentlich die Sesselbahn Puozas-Parlets und der Schlepplift Gendusas-Dadens, noch nicht in Betrieb. Beide leuchteten auf dem Pistenplan diesmal wie alle anderen Anlagen grün, sodass ...
Avers - Juppa • Bündner Ursprünglichkeit
08.04.2015
Das Avers ist vermutlich eine Region, die nur die wenigsten Touristen nur schon vom Namen her kennen. Dass man dort im Winter auch noch skifahren kann, das weiss ausserhalb des Kantons Graubünden vermutlich kaum jemand so wirklich. Und selbst wenn. Avers ist kein Skigebiet aus dem Genre, das der Mehrheit der heutigen Skifahrergeneration zusagt. Doch eigentlich hätte auch alles ganz anders sein können. Eigentlich hätte auch alles ganz anders sein können Ende der 1960er Jahre, der wirtschaftliche Aufschwung und zunehmende Wohlstand nach dem zweiten Weltkrieg ist in Europa überall zu spüren. In den Alpen spriessen die Skigebiete aus dem Boden wie nie zuvor. Touristisch zuvor noch völlig unbedeutende Orte werden plötzlich zu industrialisierten ...