Seilbahnforum
Bivio • 23. Dezember 2013 • Die Perle am Julier
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Bivio • 23. Dezember 2013 • Die Perle am Julier
Bivio • 23. Dezember 2013 • Die Perle am Julier
Wie die Zeit vergeht - schon fast sieben Jahre ist es her, seit ich dem Skigebiet von Bivio im Februar 2007 meinen ersten und bis dato einzigen Besuch abgestattet habe. Und das, wo ich mir doch seinerzeit eigentlich geschworen hatte, das Skigebiet möglichst schnell wieder zu besuchen - entspricht es doch mit seinen drei Skiliften und seinen weitläufigen Abfahrten genau meinem Gusto. Die dürftige Schneelage in Nordbünden, die sich durch wochenlange Niederschlagsfreiheit und Föhn im Dezember ergeben hatte, bewegte mich dazu, Bivio vor den Festtagen wieder einmal einen Besuch abzustatten.
Auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht. Zwar waren längst nicht alle vorhandenen Abfahrten geöffnet, doch da man aufgrund der Vielzahl an Varianten an einem Tag ohnehin kaum alle Möglichkeiten ausreizen kann, stellte das überhaupt kein Problem dar. Die geöffneten Pisten waren samt und sonders in ausgezeichnetem Zustand, wenngleich hier und da ein Stein hervorschaute. Doch man sollte sich bewusst sein, dass in Bivio mit Ausnahme weniger Stellen das Skivergnügen vollständig im Naturschnee stattfindet - und mit diesem alleine wäre 20 Kilometer weiter nördlich kaum Skibetrieb möglich. Störender als die wenigen Steine auf den Pisten war da jedoch der starke Südwestwind, der den ganzen Tag über dafür sorgte, dass sich rund um Bivio die Wolken stauten und am Nachmittag über den Septimerpass hereindrückten. Dennoch störte auch dieses kleine Übel den sonst perfekten Skitag in Bivio in keinster Weise.
Blick aus dem Skilift Tua auf Bivio, dahinter der Marmorera-Stausee.
Der Skilift Tua samt einer seiner zahlreichen Abfahrten. Ursprünglich als Doppelanlage geplant ist der Garaventa-Skilift aus den 70ern bis heute eine einzelne Anlage geblieben - was bei dem sichtbaren Betrieb nicht wirklich ein Problem darstellte .
Ausstieg des Skilifts Tua, dahinter stauen sich die Wolken am Julierpass.
Ein Sprung zur zweiten Sektion, dem Skilift Al Cant. Eine sehr lange und leider recht langsame Anlage, die mehrheitlich eher flache Hänge erschliesst. Dennoch überwindet die Anlage immerhin mehr als 300 Höhenmeter, was gepaart mit den beiden unteren Anlagen eine satte Höhendifferenz ergibt. 1997 ersetzte dieses TTC-Gebastel einen Doppelmayr-Skilift.
Der Wind sorgt für eine bizarre Stimmung im oberen Teil des Skilifts Al Cant. Am Nachmittag war das obere Drittel des Skilifts dann vollständig in Wolken gehüllt.
Eine der beiden schön coupierten Carving-Abfahrten am Skilift Al Cant. Die steileren Direktabfahrten zu den Talstationen Tua und Camon waren leider noch geschlossen.
Der Skilift Camon, seines Zeichens der älteste seiner Art im Skigebiet von Bivio. 1958 erstellte Karl Brändle hier eine seiner frühen Skiliftanlagen, die er zunächst auch selbst betrieb. Die Anlage überwindet mit ihren über 400 Höhenmetern die grösste Höhendifferenz der drei Skilifte. Auch wenn sie inzwischen grosszügig von Garaventa modernisiert wurde, so sind die optisch herausragend schönen Fachwerkstützen von Brändle sowie die Bergstation nach wie vor erhalten - ja, es ist eine Skiliftanlage aus dem Bilderbuch!
Skilift Camon mit den schönen, im romanischen Baustil gehaltenen Häusern von Bivio. Dieser am schönsten zu fahrende Hang war gleichzeitig auch der meistfrequentierteste. Mehr als zwei bis drei Bügel musste man allerdings nie warten.
Hatte ich schon erwähnt, dass mir die formschönen, massiven Fachwerkstützen und die langen Spannfelder gut gefallen?
Skilift Camon.
Am späten Nachmittag wurde der Südwestwind immer stärker und ging am frühen Abend wie so oft in dieser Saison in einen Föhnsturm über. Sesselbahnen hätten hier längst den Betrieb eingestellt, doch dank der Skilifte war noch bis Betriebsschluss Skivergnügen möglich!
Ende eines schönen Skitags am Skilift Camon - bis zum nächsten Mal Bivio, und diesmal hoffentlich nicht erst in sieben Jahren!
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Weitere Fotos gibt's wie immer in der Galerie!
Wie die Zeit vergeht - schon fast sieben Jahre ist es her, seit ich dem Skigebiet von Bivio im Februar 2007 meinen ersten und bis dato einzigen Besuch abgestattet habe. Und das, wo ich mir doch seinerzeit eigentlich geschworen hatte, das Skigebiet möglichst schnell wieder zu besuchen - entspricht es doch mit seinen drei Skiliften und seinen weitläufigen Abfahrten genau meinem Gusto. Die dürftige Schneelage in Nordbünden, die sich durch wochenlange Niederschlagsfreiheit und Föhn im Dezember ergeben hatte, bewegte mich dazu, Bivio vor den Festtagen wieder einmal einen Besuch abzustatten.
Auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht. Zwar waren längst nicht alle vorhandenen Abfahrten geöffnet, doch da man aufgrund der Vielzahl an Varianten an einem Tag ohnehin kaum alle Möglichkeiten ausreizen kann, stellte das überhaupt kein Problem dar. Die geöffneten Pisten waren samt und sonders in ausgezeichnetem Zustand, wenngleich hier und da ein Stein hervorschaute. Doch man sollte sich bewusst sein, dass in Bivio mit Ausnahme weniger Stellen das Skivergnügen vollständig im Naturschnee stattfindet - und mit diesem alleine wäre 20 Kilometer weiter nördlich kaum Skibetrieb möglich. Störender als die wenigen Steine auf den Pisten war da jedoch der starke Südwestwind, der den ganzen Tag über dafür sorgte, dass sich rund um Bivio die Wolken stauten und am Nachmittag über den Septimerpass hereindrückten. Dennoch störte auch dieses kleine Übel den sonst perfekten Skitag in Bivio in keinster Weise.
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Der Skilift Tua samt einer seiner zahlreichen Abfahrten. Ursprünglich als Doppelanlage geplant ist der Garaventa-Skilift aus den 70ern bis heute eine einzelne Anlage geblieben - was bei dem sichtbaren Betrieb nicht wirklich ein Problem darstellte .
Ausstieg des Skilifts Tua, dahinter stauen sich die Wolken am Julierpass.
Ein Sprung zur zweiten Sektion, dem Skilift Al Cant. Eine sehr lange und leider recht langsame Anlage, die mehrheitlich eher flache Hänge erschliesst. Dennoch überwindet die Anlage immerhin mehr als 300 Höhenmeter, was gepaart mit den beiden unteren Anlagen eine satte Höhendifferenz ergibt. 1997 ersetzte dieses TTC-Gebastel einen Doppelmayr-Skilift.
Der Wind sorgt für eine bizarre Stimmung im oberen Teil des Skilifts Al Cant. Am Nachmittag war das obere Drittel des Skilifts dann vollständig in Wolken gehüllt.
Eine der beiden schön coupierten Carving-Abfahrten am Skilift Al Cant. Die steileren Direktabfahrten zu den Talstationen Tua und Camon waren leider noch geschlossen.
Der Skilift Camon, seines Zeichens der älteste seiner Art im Skigebiet von Bivio. 1958 erstellte Karl Brändle hier eine seiner frühen Skiliftanlagen, die er zunächst auch selbst betrieb. Die Anlage überwindet mit ihren über 400 Höhenmetern die grösste Höhendifferenz der drei Skilifte. Auch wenn sie inzwischen grosszügig von Garaventa modernisiert wurde, so sind die optisch herausragend schönen Fachwerkstützen von Brändle sowie die Bergstation nach wie vor erhalten - ja, es ist eine Skiliftanlage aus dem Bilderbuch!
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Hatte ich schon erwähnt, dass mir die formschönen, massiven Fachwerkstützen und die langen Spannfelder gut gefallen?
Skilift Camon.
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Re: Bivio • 23. Dezember 2013 • Die Perle am Julier
Vielen Dank, Bivio ist mir nur ein Begriff vom vorbeifahren und vom TTC Gebastel. Aber gerade dieses Gebastel interessiert mich.
Dieses Bild stammt zwar von deinem Besuch vor 7 Jahren, aber es zeigt die Talstation des Skiliftes Mot-Scalotta. Kommt es mir nur so vor oder erinnert dies stark an Borer? Die Stützen sehen nach Von Roll oder BMF aus. Wäre ja eine witzige Zusammenstellung.
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Re: Bivio • 23. Dezember 2013 • Die Perle am Julier
Nein, die Talstation ist von Baco. Hier eine ähnliche Bauweise:salvi11 hat geschrieben:Kommt es mir nur so vor oder erinnert dies stark an Borer? Die Stützen sehen nach Von Roll oder BMF aus. Wäre ja eine witzige Zusammenstellung.
Im Original waren diese Stationen immer kombinierte Antriebs- / Abspannungs-Stationen. Hier hat man den Antriebsschlitten aber fixiert und die Abspanneinrichtung ausgebaut. Diese befindet sich in der Bergstation, die ebenfalls ein ziemliches Gebastel ist. Die Umlenkscheibe stammt dort von Bühler / Von Roll und Teile dürften noch von der Originalbergstation übernommen worden sein. Angeblich war der erste Lift mit Baujahr 1964/1965 nach Bauweise Doppelmayr erstellt worden. Die Rollen sind jedenfalls auch heute noch von Doppelmayr. Als Hersteller in Frage kommt nur Doppelmayr selbst oder Bühler als Lizenzbau (vgl. Crans-Montana und Andermatt) - der hatte allerdings zu diesem Zeitpunkt bereits auch schon die eigene Stützenbauweise im Programm, das könnte also höchstens noch ein Restbestand gewesen sein. Garaventa als Lizenznehmer scheidet aus, da der Lift nicht auf der Referenzliste erscheint. Die Stützen könnten in der Tat von Bühler oder Von Roll stammen.
Interessant wäre in jedem Fall, wo das ganze Zeug ursprünglich stand. So viele derart schwere Stationen von Baco gab es nicht, und die meisten davon sind immer noch in Betrieb bzw. erst lang nach 1997 ersetzt worden. Ein heisser Kandidat wäre folgende Anlage: https://www.bergbahnen.org/seilbahn/705/de/daten.php (dürfte eine recht schwere Konstruktion gewesen sein, stand nah bei Thun (TTC-Sitz), wurde 1992 abgebaut, ...). Salvi, Du wirst hiermit hochoffiziell beauftragt, im Sommer dort mal auf Spurensuche zu gehen .
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Re: Bivio • 23. Dezember 2013 • Die Perle am Julier
An Baco hätte ich gar nicht gedacht, aber jetzt erkenne ich das natürlich auch. In der Fotogalerie beschreibst du aber ein Bild mit "Die stützen dürften von BMF sein" War das also auch nur eine Annahme?
Ich würde eher auf diese Anlage tippen https://www.bergbahnen.org/seilbahn/1574/de/daten.php. Die sollte ebenfalls eine Baco-Kurve besitzt haben, was die langsame Fahrt in Bivio erklären würde.
Zum Skilift Reutigen? Erlich gesagt hätte ich vor gehabt, schon im Sommer 2013 mal nachschauen zu gehen Die Talstation wurde ja umgebaut in ein Wohnhaus laut der Gemeinde Reutigen http://www.reutigen.ch/Gemeinde/allg.%2 ... kilift.htm. Ich denke daher, dass es sich um so etwas gehandelt haben müsste wie auf meinem Bild von August 2012. Beispiel Skilift Netschbüel in Eggiwil, der hat Jahrgang 71 und der Lift in Reutigen wurde auch in diesem Jahr errichtet.Felix hat geschrieben:Salvi, Du wirst hiermit hochoffiziell beauftragt, im Sommer dort mal auf Spurensuche zu gehen .
Ich würde eher auf diese Anlage tippen https://www.bergbahnen.org/seilbahn/1574/de/daten.php. Die sollte ebenfalls eine Baco-Kurve besitzt haben, was die langsame Fahrt in Bivio erklären würde.
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Re: Bivio • 23. Dezember 2013 • Die Perle am Julier
salvi11 hat geschrieben:An Baco hätte ich gar nicht gedacht, aber jetzt erkenne ich das natürlich auch. In der Fotogalerie beschreibst du aber ein Bild mit "Die stützen dürften von BMF sein" War das also auch nur eine Annahme?
Ja, das war damals nur eine Annahme, die sich aber inzwischen als falsch herausgestellt hat.
Ah cool, die Seite kannte ich noch nicht! Ja, da hast Du natürlich Recht, die Station kann es dann nicht gewesen sein. Mittaghorn ist dann eigentlich der einzige Kandidat, der noch übrig bleibt. Obwohl der eigentlich fast schon wieder ein wenig zu kurz gewesen sein müsste, für so eine schwere Station?salvi11 hat geschrieben:Die Talstation wurde ja umgebaut in ein Wohnhaus laut der Gemeinde Reutigen http://www.reutigen.ch/Gemeinde/allg.%2 ... kilift.htm. Ich denke daher, dass es sich um so etwas gehandelt haben müsste wie auf meinem Bild von August 2012. Beispiel Skilift Netschbüel in Eggiwil, der hat Jahrgang 71 und der Lift in Reutigen wurde auch in diesem Jahr errichtet.
Ich würde eher auf diese Anlage tippen https://www.bergbahnen.org/seilbahn/1574/de/daten.php. Die sollte ebenfalls eine Baco-Kurve besitzt haben, was die langsame Fahrt in Bivio erklären würde.
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Re: Bivio • 23. Dezember 2013 • Die Perle am Julier
Der Skilift Unterrat in Bürchen von Deinem Bild oben ist auch knapp ein Kilometer lang und besitzt ein Monstrum an Talstation. So ganz verkehrt wäre die Theorie mit dem Mittaghorn doch nicht, dass die dortige Station nach Bivio verfrachtet wurde. Die Stützen hingegen könnten fast von überall herkommenFelix hat geschrieben:Mittaghorn ist dann eigentlich der einzige Kandidat, der noch übrig bleibt. Obwohl der eigentlich fast schon wieder ein wenig zu kurz gewesen sein müsste, für so eine schwere Station?