Motta Bianca ¦ 12.08.2007 ¦ Spuren der Zeit…

Sommerberichte aus dem Kanton Graubünden.
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Viderjoch
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Motta Bianca ¦ 12.08.2007 ¦ Spuren der Zeit…

Beitrag von Viderjoch »

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Motta Bianca ¦ 12.08.2007 ¦ Spuren der Zeit…

Das ehemalige Skigebiet Motta Bianca am Berninapass kennen die wenigsten. Es sind bestimmt 10-15 Jahren vergangen seit die letzte Anlage gebodigt wurde.
Das Skigebiet zählte drei Skilift Anlagen. Bügliet, Ospizio Bernina und Li Cüni.
Das Gebiet befindet sich hinter dem Piz Lagalb zwischen Ospizio Bernina, Plan da li Cüni Val Bügliet und der Berninapassstrasse.
Als Zubringeranlagen zum Skigebiet dienten die DSB Qurtinatsch, der Skilift Ospizio Bernia und der Skilift Bügliet. In dessen Talstation befand sich auch ein kleines Restaurant, eine Garage für die Pistenraupe und die SOS-Station.

Das Skigebiet Motta Bianca war mit dem Skigebiet Lagalb verbunden. Von der Lagalb-Seite führte eine DSB (Qurtinatsch) etwa ¾ die Strecke der Luftseilbahn hinauf. Von dort aus gab es eine Traverse die zur Talstation des Skilifs Bügliet führte. Etwa auf halber Höhe des Skilift Bügliets führte dann auch wieder mit leichtem Gefälle eine andere Traverse in Gegenrichtung zur Talstation der ebenfalls abgebrochenen Sesselbahn Qurtinatsch und zur Talstation der einzig noch heute existierenden Anlage des Skigebietes Laglab-Motta Bianca.

Somit zählte das Skigebiet Lagalb-Motta Bianca 5 Transportanlagen (1 Luftseilbahn, 1 Doppelsesselbahn und drei Skilifte).

Anfahrt: St. Moritz-Punt Muragl- Bernina Hospiz ca 20 min.
Rückfahrt: Dasselbe in umgekehrter Richtung
Wetter: Windig, Quellwolken
Temperatur: St. Moritz +17C°, Bernina Hospiz +14C°
Anlagen im Betrieb (Winter): 80 ATW Lagalbbahn (Garaventa)
Anlagen stillgelegt und Rückgebaut: 2 SB Qurtinatsch (Städeli?), 2 SL Bügliet (Städeli), 2 SL Ospizio Bernina (Constam?), 2SL Li Cüni (???Müller???)

Übersicht Skigebiet: (Quelle Satelitaufnahme: Google Maps)

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Skilift Ospizio Bernina:

Dieser Lift wurde so anfangs 1990er Jahre abgebrochen. Kann mich noch knapp an dieser Anlage erinnern. Von dieser Anlage hats eigentlich am wenigsten Spuren. Nur noch das Sklifttrasse ist deutlich sichtbar. Ganz zuoberst, kurz vor der Bergstation schauen dann plötzlich einige, bündig mit dem Erdboden abgebrochene Holzpfosten heraus. Dies könnte ein Anzeichen sein, dass der Hersteller des Skilift Ospizio Constam war. Ansonsten sind keine Stützenfundamente und Überreste von Stationen sichtbar!

Technische Daten:
Höhe Talstation: 2300 m.ü.M
Höhe Bergstation: 2443 m.ü.M
Höhenunterschied: 143 m.ü.M
Länge: 870 m
Förderleistung: 500 Pers/h
Baujahr: 1974 (???) (anhand der gefundenen Überresten von Holzstützen deutlich älter…)
Hersteller: Constam???
Eigentümer der Anlage: Esercizio impianti di risalita Ospizio Bernina

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^^Bereich Talstation mit Parkplatz.

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^^Trassee unten.

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^^Blick auf das Trasse Richtung Bernina Hospiz (Talstation)

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^^Standort der Bergstation (vermutung)

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^^Überreste von Holzstützen. Lässt dies auf Constam schliessen??

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^^Mehr abgebrochene Holzstützen. Einziger Fund.

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^^Blick von der vermuteten Bergstation Talabwärts.

Skilift Li Cüni:

Diese Anlage wurde als erste abgebrochen worden sein. Der Skilift dürfte auch um die 1500 Meter lang gewesen sein. Der Lift führte vom Plan da Li Cüni hinauf zum Berg mit Punkt 2540 m.ü.M. Anhand der gefundenen Stützenfundamenten mit den abgeschnittenen, sehr dünnen Rohren als Stützenschäfte vermute ich dass es eine sehr ähnliche Anlage gewesen sein muss, wie der stillgelegte Skilift auf der Jochalp in Tschiertschen. Wobei ich auch Portalstützen nicht ganz ausschliessen kann. Hersteller könnte Müller gewesen sein.
(@Mirco: Könntest du Fotos vom stillgelegten Skilift auf der Jochalp in Tschiertschen posten??)
Leider habe ich von dieser Anlage keine technischen Daten

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^^Dort war die Bergstation

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^^Planierung für Piste und Lifttrasse.

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^^Ist das ein Stützenteil?? Waren dort vielleicht die Rollen aufgehängt?

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^^Abgeschnittene Stützen bei der Bergstation?

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^^Überreste eines Stützenschaftes?

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^^Nochmals Überreste der Stützen.

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^^Trassee oberer Abschnitt.

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^^Förderseil?

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^^Blick Richtung Talstation

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^^Und was ist das?

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^^Stützenfundament. Mit Mühe freigegraben ;-). Nächstes Mal nehm ich noch Schaufel und Pickel mit ;-)

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^^Blick auf das Trasse Bergwärts.

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^^Noch ein Stützenfundament.

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Blick zur Talstation. War schon auf dem Weg zur Talstation, aber als ich diese Kampfkühe dort sah, legte ich wieder den Retourgang ein ;-)

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^^Dort wo die Wiese nicht so gut überwachsen ist, war vermutlich die Talstation. Aber eben die Kühe waren im Weg ;-)

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^^Na dann, wieder umkehren und Richtung Bergstation schauen.

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^^Zoom zur Talstation.

Skilift Bügliet:

Längste und neuste Anlage im Gebiet. An diesem Lift kann ich mich noch sehr gut erinnern. Er dürfte so um das Jahr 1995-1998 abgebrochen worden sein. Die Stützenfundamenten sind noch deutlich sichtbar (Postalstützen) und auch die Standorte der Stationen sind noch sichtbar. Die Talstation steht noch gänzlich und die Antriebsscheibe sowie teile der Steuerung sind noch nicht demontiert worden! Ich sage euch: eine echte Fundgrube ;-)

Technische Daten:
Höhe Talstation: 2280 m.ü.M
Höhe Bergstation: 2555 m.ü.M
Höhenunterschied: 275 m.ü.M
Länge: 1400 m
Förderleistung: 1000 Pers/h
Baujahr: 1970
Hersteller: Städeli-WSO
Eigentümer der Anlage: Ungewiss. Vermute aber Diavolezzabahn AG (Lagalbbahn), da die Talstation sehr ähnlich aussieht wie diejenige der ex Sesselbahn Qurtinatsch.

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^^Talstation

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^^Antriebscheibe

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^^Gehänge mit Einzugsapparat.

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^^Einzugsaparat

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^^Holzbügel

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^^Nochmals

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^^Umlenkscheiben für Abspannung.

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^^Spannschacht mit Betonspanngewicht.

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^^begehrte Liebhaberobjekte ;-)

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^^wer hat Lust auf ein frisches Getränk ;-)

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^^Der Servicekorb ist mit Schrott gefüllt.

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^^Nochmals Einzugsapparate.

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^^Im Detail.

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^^Städeli-Bügel

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^^Antriebscheibe.

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^^Das Toor war schon geknakt ,-)

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^^Nochmals Antriebsscheibe

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^^Talstation Gesamtansicht.

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^^Dieser Betonklotz begleitet mich durch fast meiner gesamten Tour ;-) Der ist von überall sichtbar.

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^^Und dort war wahrscheinlich die Umlenkstation festgemacht.

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^^Nochmals

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^^Weitere Fundamente nebenan.

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^^Überreste des Wärterhäusschen??

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^^Wahrscheinlich war der Ausstieg weiter unten, nicht ganz oben bei der umlenkstation. Denn oben ist das Trasse wahnsinnig steil und die Überreste des Wärterhäuschens könnten auch Zeugen davon sein.

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^^Fundament. Auch von mir freigemacht ;-) Solche Sachen müssen sichtbar bleiben!!! Ja nicht zudecken.

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^^Überreste der Stütze???

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^^Blick auf das Trasse mit dem Cambrennagletscher im Hintergrund.
Verschiedenes:

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^^Gut getarnt, aber Seilbahnfreaks finden sie Trotzdem. Betonfundation einer Stütze.

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^^Trasse von unten.

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^^Nochmals Stützenfundament. Scheint ganz nach Städeli Stützen von der Schweren Sorte gewesen zu sein.

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^^Talstation mit Lago Bianco im Hintergrund.


Verschiedenes:
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^^Piste Lagalb-Motta Bianca

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^^Überreste von Pisten und Skilifttafeln.

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^^Diese Hütte besteht teilweise aus Pistenmarkierungen etc. Dort habe ich dann auch mein Souvenir gestratzt ;-)

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^^Blick Richtun Forcola di Livigno-Zollstation.

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^^Der Cambrennagletscher

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^^Blick Richtung Poschiavo und Italien.

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^^Auch nette Souvenirs diese Pistentafeln ;-)

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^^Die wäre ganz heiss ;-)

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^^War hier jemand lebensmüde oder was?? ;-)

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^^Ganz angefressene können hier auch Übernachten ;-) Dani vielleicht?? Oder Mirco??
Zuletzt geändert von Viderjoch am Mo, 13.08.2007, 12:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Dani
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Beitrag von Dani »

Danke für die tollen Bilder!

Dein vermeintlicher Constamlift dürfte schon das angegebene Baujahr gehabt haben. Aber als Occasionsanlage. Gab's z.B. in Savognin auch.
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Viderjoch
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Beitrag von Viderjoch »

Weisst woher dieser Lift allenfalls gestammt haben könnte? Hat jemand Bilder von Stationen und deren Technik von Constamliften?
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Mirco
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Beitrag von Mirco »

Sehr interessante Bilder, vor allem die vom Bügliet. Bilder des Jochalplift von Müller stelle ich morge rein!
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Dani
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Beitrag von Dani »

Die Talstation des Liftes sollte doch noch stehen? Habe ich auf jeden Fall gehört. Könnte aus St. Moritz kommen.
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Viderjoch
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Beitrag von Viderjoch »

Nein, die Talstation steht definitiv nicht. Nur des Skilift Bügliet. Hmmm könnte sein, dass es der Suvretta 2 war....Der neue Suvretta 2 ist aber Baujahr 1979. Könnte aber sein, dass er ein paar Jahre Zwischengelagert war.
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Mirco
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Beitrag von Mirco »

^^Wie beim Von Rolllift in Zuoz.
Dieser Betonklotz hat mich auch begletet, habe aber von weitem gemeint, das sein ein Bunker gewesen! :wink: Die Bergstation des Bügliets könnte so ausgesehen habenm wenn ich mir das Fundament und den Rest ansehe:
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Acja, und die DSB Qurtinatsch ist eine Städelianlage gewesen, die dann nach Arosa verkauft wurde (habe ich gelesen).
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Viderjoch
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Beitrag von Viderjoch »

Dank meinem heutigen Kauf der Chronik von Muottas Muragl hat sich das Geheimniss um den Skilift Li Cüni endlich gelichtet :D

Der Skilift Li Cüni wurde im Jahr 1984 demontiert und steht heute als Erstazt für den ehemaligen Brändle-Kurvenlift Cuolm auf Muottas Muragl :!: :!: :!: HERSTELLER GARAVENTA :!: :!: :!:

Also wer denn Li Cüni / Cuolm noch sehen will, ab auf Muottas Muragl! Jeder Tag könnte zu spät sein :!:
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Felix
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Beitrag von Felix »

Vielen Dank für diesen interessanten Bericht! Die DB freut sich ;)
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Viderjoch
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Beitrag von Viderjoch »

Hier noch einige Korrekturen und Ergänzungen nach der gestrigen Seilbahnjagd mit Mirco zusammen.

An Spitzenzeiten wird das Skigebiet Lagalb- Motta Bianca wohl 6 Anlagen gezählt haben, und nicht wie bisher von mir Angenommen fünf. Hinzugekommen ist noch der Skilift Vallin der gleich links der Lagalbbahn-Talstation begann und ein Stückchen weit ins Val Minor hineinführte. Von dieser Anlage sieht man leider nichts mehr. Nicht einmal das Trassee. Einziger Hinweis auf einem Skilifttrasse könnte eine kleine Planie sein, die sich oberhalb der Lagalbtalstation befindet. Auch vom Hersteller und Technischen Daten ist nichts bekannt. Mirco vermutet eine Bühler Anlage wie der Berninalift auf der Diavolezza-Seite.
Das Skigebiet Diavolezza zählte an Spitzenzeiten immerhin noch 4 Anlagen. Heute sind es 2 ;-(. Somit war die Skiregion Diavolezza-Lagalb-Motta Bianca früher mal noch ein recht grosses Skigebiet mit 10 Anlagen, das in etwa den Dimensionen von Scuol- Motta Naluns entsprechen könnte. Heute hat es noch drei Anlagen…. No comment…

Wie bereits in einem Anderen Beitrag erwähnt, ist nun auch das Geheimnis um den Skilift Li Cüni gelüftet worden. Die Anlage war von Garaventa und steht seit dem Winter 1984 als Ersatzanlage für den ehemaligen Brändle Skilift Crasta auf Muottas Muragl. Aber nun scheinen seine Tage definitiv gezählt zu sein, dass der Skibetrieb auf Muottas Muragl für immer eingestellt werden soll.

Der Erste Skilift Ospizio Bernina führte (bergaufwärts schauend) rechts dem Hotel Bernina Ospizio vorbei. Die Talstation konnten wir gleich oberhalb des Bahnhofs Bernina Hospiz finden. Vermutlich führte der erste Ospizio-Lift nicht so weit hinauf wie der 2. Lift. Die Ersatzanlage (vermutlich der Constamlift Suvretta II aus St. Moritz) erhielt dann ein neues Trasse mit höher liegenden Tal- und Bergstationen. Neu befand sich die Talstation oberhalb der Berninapassstrasse. Wahrscheinlich musste die „neue“ Talstation gezwungenermassen oberhalb der Strasse gebaut werden da irgendwann ab anfangs 60er oder 70er Jahre der Berninapass auch während den Wintermonaten geöffnet worden und eine Kreuzung mit einem Skilift nicht gerade ungefährlich gewesen wäre ;-)



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^^Neuer Plan mit den eingezeichneten Motta Bianca und Lagalb Anlagen (Update: Skilift Ospizio 1. Anlage, Skilift Vallin). Quelle des Planes (ohne meine Kritzeleien) Google Maps.

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^^Talstation erster Ospizio-Bernina-Lift. Heute ein Feriendomizil ;-)

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^^Aufgeschüttetes Trasse oberhalb der Talstation



Und nun einige Fotos des ehemaligen Skilift Li Cüni. Heute steht die Anlage auf Muottas Muragl und trägt den Namen „Skilift Cuolm“.

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Dani
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Beitrag von Dani »

Das mit dem Brändlelift hätte ich euch auch sagen können Baujahr 1960. Habe auch die genauen technischen Daten. :wink:

Anscheinend wurde der Brändlelift durch den Garaventalift ersetzt, welcher dank einer Zwirbelkurve länger war. Danach verkurzte man den Garaventalift wieder und man war wieder soweit wie zuvor!

:mauer:
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Beitrag von Viderjoch »

Der Brändle Lift hatte die Talstation auch ganz unten :!: Kam aber ohne Zwirbelkurve aus.
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Beitrag von Dani »

Ja? Interessant! Mehr Infos bitte! :wink:
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Beitrag von Mirco »

Der hatte schräge Rollen und wurde von Brändle selbst gebaut, weil Muottas zu dieser Zeit nicht genug Geld hatte, so einen Skilift zu fianzieren. Da bot sich Brändle an, diesen Skilift auf eigene Kosten zu bauen. Er hatte angenommen, das Muottas ein, zwei Winter später den Lift dann kaufen würde. Das taten sie aber nicht, und so stellte er sie dann so unter Druck, dass, wenn sie den Lift nicht bald kaufen, er den Lift abstellen oder sogar abreissen würde. Nach einigen Spendeaktionen etc. schaffte Muottas es, ihn zu kaufen.
Der Lift war aber dann ca. 1984 in so desolatem zustand, sodass er ersetzt werden musste. Und zufälligerweise bot sich auch die Gelegenheit, den Skilift Li Cüni zu erwerben, der der LCS gehörte (Wie die übrigen Lifte auf der Motta Bianca wohl auch). LCS = Luftseilbahnen Celerina/Schlarigna, oder so ähnlich.
Wenn ich Zeit habe, stelle ich vielleicht noch ein Bild ein.
Der Lift kann möglicherweise schon 1960 gebaut worden sein ezc. In Betrieb ging er jedoch erst in der Saison 1963/64.
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Beitrag von Felix »

Daniele hat geschrieben:Bild
^^wer hat Lust auf ein frisches Getränk ;)
Ich hätte auch noch einen leckeren Tropfen im Angebot :D
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Beitrag von Mirco »

Lass mich raten... Hast du da eine weitere Marchisioruine entdeckt?
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Beitrag von Felix »

Mirco hat geschrieben:Lass mich raten... Hast du da eine weitere Marchisioruine entdeckt?
Ruine ja, Marchisio nein. Diesen Bericht gibt's spätestens am Freitag ;)
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Beitrag von Dani »

Mirco hat geschrieben:In Betrieb ging er jedoch erst in der Saison 1963/64.
Hmmm, über solche Sachen stolpere ich am Band. Ich habe Aussagen und Dokumente, die den Bau 1960 belegen. Dann wirds ziemlich schwierig eine klare Liste zu machen. Meiner Meinung nach sollte man da Datum der Abnahme durch das IKSS und nicht das Eröffnungsdatum hinschreiben. Und dann nicht nur das Jahr. Was heisst schon 1960? 1. Janurar oder 31. Dezember?
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Beitrag von Mirco »

Dani hat geschrieben:
Mirco hat geschrieben:In Betrieb ging er jedoch erst in der Saison 1963/64.
Hmmm, über solche Sachen stolpere ich am Band. Ich habe Aussagen und Dokumente, die den Bau 1960 belegen. Dann wirds ziemlich schwierig eine klare Liste zu machen. Meiner Meinung nach sollte man da Datum der Abnahme durch das IKSS und nicht das Eröffnungsdatum hinschreiben. Und dann nicht nur das Jahr. Was heisst schon 1960? 1. Janurar oder 31. Dezember?
Das Erbauungsdatum steht nirgends. Aber anscheinend (Wenn ich es aus dem Zusammenhang im Buch richtig gelesen habe) hat Karl Brändle rund um 1960 diesen Vorschlag mit dem Lift gemacht.
Aber so ein genaues Datum machts nur komplizierter. Es reicht schon " zum Anfang der Wintersaison". Dann weiss man: "Ah, also ca. im Dezember". Mehr brauchts meiner Meinung nach nicht. Aber das ist jedem das Seine.
Bau und Eröffnungsdatum sind jedoch zwei Grundverschiedene Dinge. Es stand auch in der Chronik, dass die Betriebsbewilligung anscheinend erst nach dem Bau eingeholt wurde. So wies aussieht, dauete es schon damals seine Zeit...
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Dani
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Beitrag von Dani »

^^ Die Konzession muss man vor dem Bau haben! Die Betriebsbewilligung gibts erst nachher, nachdem Prüfexperten die neue Bahn untersucht und als sicher eingestuft haben.

Naja, und was ist jetzt, wenn der Lift eigentlich z.B. 1960 gebaut wurde, aber wegen Schneemangel erst am Februar 1961 eröffnet wurde?

Dann steht 1961 drin und man meint der sei auf die Saison 61/62 in Betrieb gegangen. Darum sag ich das Datum der Betriebsbewilligung ist entscheidend. Denn ab diesem Zeitpunkt kann die Anlage laufen.

Der SL Bivio gehörte auch Brändle!
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