Felix' Seilbahntour Sommer 2007 | 11.-18. August (Tag 4)

Sommerberichte aus anderen Ländern auf dem Globus.
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Felix
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Felix' Seilbahntour Sommer 2007 | 11.-18. August (Tag 4)

Beitrag von Felix »

4.1 Trento

Früh morgens wurden die Koffer gepackt, zügig gefrühstückt und dann ging es auch schon wieder los zum - wie sich am Ende herausstellen sollte - anstrengendsten Tag der Tour, der auch an Spannung kaum zu überbieten war.
Von La Polsa aus ging es wieder hinab ins Tal nach Rovereto, wo wir auf die Brennerautobahn auffuhren. Von dort aus ging es nach Trento in Richtung Norden. Schon in La Polsa mussten wir am Morgen einige Regentropfen verzeichnen, während der Fahrt nach Trento jedoch begann es wie aus Eimern zu schütten und wir machten uns ernsthaft Sorgen, ob es denn im Verlauf des Tages noch besser werden sollte, denn der Wolkenströmung nach sollte es zu einem Stau an der Alpensüdseite führen. Da allerdings keine Bahnfahrten für den heutigen Tag geplant waren, war das Wetter im Endeffekt nicht allzu tragisch, am Vortag wäre es ungelegener gekommen. So wurde eben kurzerhand die regensichere Kleidung ausgepackt und die kurze Hose im Koffer verstaut. In Trento angekommen verliessen wir die Autobahn wieder und fuhren ins Stadtzentrum, um von dort aus den Monte Bondone zu erobern.

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4.1.1 Ein Blick auf die heutige Tagesroute (Teil 1)

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4.1.2 Ein Blick auf die heutige Tagesroute (Teil 2)

Auf dem Weg zum Monte Bondone-Skigebiet stand noch eine Einzelanlage auf dem Programm, die eine Verbindung vom Hang ins Stadtzentrum von Trento herstellt. Es handelt sich dabei um eine stützenlose Pendelbahn der Firma Hölzl, die wir recht bald fanden, steht sie doch in der "Via Funivia". Kurz vor dem Gebäude endete die Strasse, ich packte den Regenschirm aus und lief das kurze Stück zur Station zu Fuss, um einige Fotos zu schiessen. Aufgrund des strömenden Regens verzichtete ich auf eine nähere Untersuchung der Bahn.

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4.1.3 Ein durchaus schöner Blick wird einem von der Bergstation der Seilbahn nach Trento hinab geboten

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4.1.4 Zoom zur Talstation der Bahn

4.2 Monte Bondone

Nach diesem kurzen Aufenthalt kletterten wir den Berg auf einer gut ausgebauten Strasse immer weiter empor, bis wir schliesslich in Vaneze ankamen, wo sich laut Karte die erste Sesselbahn an den Hängen des Monte Bondone befinden sollte. Dem war auch so, kurz nach der Ortseinfahrt zweigte eine Strasse ab, auf der ein grosses Schild mit der Schriftzug "Seggiovia" angebracht war. Parken konnten wir dieses Mal im Trockenen, genau genommen war hierfür auch der Sessellift verantwortlich. Wir parkten genau unter der Talstation. Zur Talstation gelangte man über eine Treppe, die leider nicht überdacht war. Dennoch konnte ich einige Fotos der Bahn machen, während mich einige Anwohner genauestens beobachteten.

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4.2.1 Ein Blick auf den ersten Streckenteil dieser Zweiersesselbahn die - wie sich später herausstellte - den passenden Namen 3-Tre besitzt

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4.2.2 Wie sollte es so nah an Trento auch anders sein - ein Graffer-Produkt

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4.2.3 Die Talstation bei alles andere als optimalen Lichtverhältnissen

Nach diesem kurzen Fotoshooting ging es weiter den Berg hinauf, wo wir auf die ausgefallendste Konstruktion des Monte Bondone treffen sollten

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4.2.4 Die Sesselbahn 3-Tre im oberen Streckenbereich

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4.2.5 Hier erkennt man die sonderbare Konstruktion: Eine Doppel-Doppelsesselbahn, ebenfalls von Graffer und noch vor der Erfindung der Vierersesselbahn gebaut

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4.2.6 Für kurze Zeit waren auch die beiden Bergstationen sichtbar, die sich - nunja nicht wirklich in die Landschaft integrieren

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4.2.7 Die fast komplette Strecke der Sesselbahn

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4.2.8 Später konnte man die Stationen noch etwas besser erkennen

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4.2.9 Lift für Lift wird es moderner am Monte Bondone: Hier hätten wir dann eine Dreiersesselbahn, die allerdings nicht, wie man vermuten würde, auf den namen 4-Quattro hört ;). Rechts daneben erkennt man noch eine weitere Trasse, es handelte sich dabei um eine Graffer-Zweiersesselbahn, die schon etwas betagter war als ihre Nachbarin auch auch nicht bis ganz auf den Gipfel ging. Diese Gründe dürften wahrscheinlich auch zum Abbruch geführt haben

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4.2.10 Die Strecke, die - hier wegen des Nebels nicht sichtbar - noch ein gutes Stück den Berg hinaufgeht

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4.2.11 Ein Blick in die Station, wo sich sogar ein Förderband befindet. Der geübte Betrachter findet das Herstellerschild sofort

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4.2.12 Auch Beschneiung gibt es, wie man hier deutlich erkennt

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4.2.13 Der Pistenplan verrät, dass die Höhenlage hier oben gar nicht mal so schlecht ist. Immerhin gehen die Bahnen bis auf 2000 m Höhe und - was auch noch interessant ist, die maximale Höhendifferenz bei einer Abfahrt beträgt über 900 Höhenmeter. Ermöglicht wird das unter anderem durch die Vierersesselbahn ganz rechts im Plan, die immerhin 800 Höhenmeter aufweist

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4.2.14 Die angesprochene kuppelbare Vierersesselbahn, untypisch für diesen Berg ein Doppelmayr-Produkt

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4.2.15 An dieser Stelle waren grössere Geländekorrekturen nötig... Die Bahn ersetzte übrigens zwei Sektionen Korblifte, nicht die einzigen, die es am Monte Bondone mal gab...

Wir fuhren unter der Sesselbahn hindurch in Richtung Langlaufzentrum des Monte Bondone, wo wir auf einer alten karte im Vorfeld der Tour einen Korblift entdeckt hatten. Man sah zwar inzwischen wieder sämtliche Berge in der Region, sie waren nicht mehr vom Nebel verdeckt, einen Korblift sah man aber dennoch weit und breit nicht. So ging es dann wieder zurück, auf dem Weg entdeckten wir an der Talstation der Dreiersesselbahn noch einen interessanten Plan.

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4.2.16 Auf dieser Sommerkarte ist noch der vierte und letzte Korblift eingezeichnet, der von Vaneze nach Vason ging und wie man dem Plan entnehmen kann, auch im Sommer geöffnet war. Trotz seiner 300 Meter Höhenunterschied dürfte er im Winter uninteressant gewesen sein, da er quer am Hang verlief

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4.2.17 Ein letztes Foto der 3-Tre Sesselbahn, bevor es endgültig wieder ins Tal ging

Nach den bisherigen Erkenntnissen der Tour waren wir uns einig, dass der Monte Bondone von den bisher gesehenen Skigebieten vom Skifahren her sicher das Interessanteste war. Eine zweite Sektion Pendelbahn von der Bergstation der innerstädtischen Bahn von Trento nach Vaneze würde die Anreise noch wesentlich erleichtern und dem Skigebiet sicher noch einige Besucher mehr bescheren.

4.3 Monte Panarotta

Als nächstes stand der Monte Panarotta auf dem Plan, der den meisten wahrscheinlich genauso wenig sagt wie der Monte Bondone. Um dorthin zu kommen, mussten wir wieder durch die Innenstadt von Trento, was sich als etwas problematisch erwies, verfuhren wir uns doch mehrere Male. Schlussendlich kamen wir dann aber doch noch auf der Schnellstrasse in Richtung Levico Terme an. Der Regen liess nicht nach und auch von den sonst doch so feierfreudigen Italienern auf den Dorffesten war nichts zu sehen.

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4.3.1 Auf der Schnellstrasse in Richtung Levico Terme

Noch einige Kilometer vor Levico Terme bogen wir von der Strasse ab und folgten fortan einem kleinen Bergsträsschen, das uns in Richtung Vetriolo Terme und somit zum Monte Panarotta leiten sollte. Wie sich später herausstellte, war dies nicht die Hauptachse ins Skigebiet, sondern eine Nebenstrasse, die wesentlich kleiner war, als die Achse von Vetriolo Terme hinauf, aber dennoch war sie gut zu fahren (im Vergleich zum Passo del Vivione war sowieso alles gut zu fahren ;)). Nach kurzer Zeit verliessen wir die Zivilisation und gelangten in einen dunklen, nassen Wald, durch den immer wieder Nebelschwaden den Berg hinaufzogen, was zu einer unheimlichen Stimmung führte. Überhaupt fühlten wir uns so abseits wie selten auf der Tour. Nach guten 15 Minuten Fahrt erreichten wir ein an den steilen Hang geklebtes kleines Bauerndörfchen, in dem sich aber auch keine Menschenseele blicken liess. Auf der weiteren Fahrt lichtete sich der Nebel zeitweise und man hatte eine gute Sicht ins Tal, doch nur kurze Zeit später sah man wieder kaum 50 Meter.

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4.3.2 Auf dem Weg nach Vetriolo Terme

Nur wenig später erreichten wir dann wie aus dem Nichts die Kreuzung, an der auch die Hauptachse von Vetriolo Terme auf unsere Strasse traf. Ausserdem ging hier auch eine Strasse nach Vetriolo Terme ab, wir folgten aber dem inzwischen bekannten "Seggiovia"-Schild, das in diesem Fall nach links zeigte. Eine ausgesprochen breite und vermutlich auch recht neu asphaltierte Strasse trafen wir dort an und nun sollte es auch nicht mehr lange dauern, bis wir auf den ersten Lift trafen.

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4.3.3 Die Uhr zeigt 12.13 und wir haben den ersten Lift vor uns: Wie so oft ein Graffer-Produkt

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4.3.4 Die Sessel, bei denen einer aus der Reihe tanzt ;)

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4.3.5 Die typischen Grafferstützen, die mir einfach gut gefallen. Die Länge der Bahn ist nicht gerade berauschend. Sie dient den Anfängern, genau wie ...

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4.3.6 ... dieser Skilift, den wir auch der bekannten Firma aus Trento zuordnen konnten

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4.3.7 Eine für den Leser bisher unbekannte Stützenkonstruktion ist jedoch diese

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4.3.8 Es handelt sich dabei um die typische Nascivera-Variante für fixe Anlagen wie Sesselbahnen und Korblifte. Gut zu erkennen sind sie am verschraubten Schaft, der dadurch recht klobig wirkt

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4.3.9 der Regen hatte inzwischen nachgelassen und man sah immerhin mal ein Stückchen

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4.3.10 Zoom zur Trasse der Nascivera-Sesselbahn

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4.3.11 Der Zoom zum Monte Panarotta-Gipfel zeigt, dass hier oben viel Stahl verbaut wurde, unter anderem auch bei eine Sesselbahn

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4.3.12 An der Talstation der Graffer-Bahn fanden wir diesen Pistenplan. Wir kamen über Vignola Falesina (die Strasse dort in in Wirklichkeit etwas kurvenreicher ;)) und befinden uns nun am Parkplatz 1. Da es bei den anderen Liften auch noch Parkplätze gab, fuhren wir dort auch noch hin

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4.3.13 Zoom zur relativ neuen Sesselbahn Rigolor, ganz links im Plan

Die Fahrt zum P2 gestaltete sich schon etwas spektakulärer, als das noch beim P1 der Fall war, denn die Strasse war eng und durch das nasse Laub, das auf der Fahrbahn lag, auch sehr rutschig. Wir kamen aber dennoch unbeschadet an der Talstation der Nascivera-Sesselbahn an.

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4.3.14 Dort trafen wir zunächst auf diesen alten Pistenplan, auf dem zwei Anlagen entfernt wurden: Ein Schlepplift oder eine Sesselbahn als Zubringer zur Rigolorbahn, die offenbar auch mal einen Vorgänger hatte und ein Zubringer von Vetriolo Terme aus, der - wie sich nach Suche im Internet später herausstellte - ein Korblift war

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4.3.15 Ein Blick auf die Seilscheibe der Nasciverabahn

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4.3.16 Die erste Stütze ist Italien-üblich in Portalform gebaut

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4.3.17 Ein Blick in den Stangenwald

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4.3.18 Talstation in einer Bauweise, die uns am heutigen Tag noch öfters begegnen sollte

Die Strasse zum P3, also zur Talstation der Sesselbahn Rigolor konnte man eigentlich nicht mehr als Strasse bezeichnen. Im Winter handelt es sich um eine Skiabfahrt, im Sommer um eine Schotterstrasse mit zahlreichen Schlaglöchern. Immer mehr Zweifel kamen auf, wie man diesen Parkplatz im Winter überhaupt erreichen könnte.

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4.3.19 Nach einem oderdentlichen Geschüttel kamen wir schliesslich an der Talstation der Rigolorbahn an. Am eingravierten Logo erkennt man bereits, dass es sich hier um eine Grafferkonstruktion handelt

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4.3.20 Die Seile verschwanden hier bereits kurz hinter der Talstation im Nebel

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4.3.21 Also ob das im Winter ein Parkplatz ist...

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4.3.22 Eine Rolle aus dem Hause Giovanni Graffer

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4.3.23 Italien ich liebe dich Teil 1 :)

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4.3.24 Italien ich liebe dich Teil 2 :)

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4.3.25 Die "Aussicht" von der Rigolorsesselbahn

4.4 Folgaria und das Geheimnis des Monte Cornetto

Nach dem dem Besuch des Monte Panarottas ging es über eine gut ausgebaute Strasse hinunter nach Levico Terme. Da es, wie wir dort ankamen, inzwischen 13 Uhr war und sämtliche Lebensmittelläden geschlossen waren, hatten wir was das Mittagessen anging, ein Problem, das sich so schnell nicht lösen liess. Wir entschlossen uns dann jedoch dazu, weiter zu fahren und eventuell unterwegs einen Imbissstand aufzusuchen, oder ansonsten das Mittagessen auf den Nachmittag zu verlegen, wir hatten auch noch etwas Kekse und Getränke vom Vortag dabei, falls es jemand gar nicht mehr aushalten sollte. Als nächster Punkt stand Folgaria auf dem Programm, danach sollte es ins "Altopiano di sette Communi" gehen, die Hochebene der sieben Gemeinden. Was sich hinter dieser geheimnisvollen Ebene verbirgt, wussten wir zu diesem Zeitpunkt nur schemenhaft, es sollte aber in jedem Fall spannend werden. Um nach Folgaria zu kommen, mussten wir wieder ein gutes Stück hinauf, was über eine zunächst kleine, steile Strasse ging, denn die Hochebene fällt sehr plötzlich steil ab.

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4.4.1 Ein Wasserfall, den wir auf dem Weg nach Folgaria sahen

Noch vor dem Ortseingang von Folgaria trafen wir auf die ersten Anlagen, die noch in Betrieb zu sein schienen, und in einem - wie wir den ganzen Tag über bemerkten - für die Region typischen Braunton gehalten waren. Diese wurden genauer untersucht.

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4.4.2 Die erste Anlage ist ein fixes Produkt aus Sterzing

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4.4.3 Die relativ kurze Strecke dieser Anlage

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4.4.4 Die Talstation von der Seite. Für was die Baumstämme gut sind, konnte ich nicht herausfinden, besonders vertrauenswürdig sah es aber nicht aus

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4.4.5 Der Pistenplan: Wir befinden uns in Costa und betrachten gerade die Anlagen, die auf der Karte nach oben rechts von Costa weg gehen. Es sind dies ein sehr krzer Schlepplift, die bereits gesehene noch kürzere fixe Leitner-Sesselbahn und eine Vierersesselbahn dazwischen, zu der wir jetzt kommen. Die Skigebiete Fondo Grande, Fondo Piccolo, Passo Coe und Fratte besuchten wir nicht, da wir von diesem Gebieten bereits wussten, dass es dort nichts Interessantes zu sehen gab und wir auch schon knapp mit der Zeit waren. Das Gebiet um Lavarone besuchten wir im Anschluss und lüfteten das ein oder andere Geheimnis, obwohl wir eher zufällig daran vorbeikamen. In Folgaria wurde danach noch ein ehemaliges Gebiet (auf der Karte links des Ortes, die Anlagen sind nicht eingezeichnet) besucht

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4.4.6 Die kuppelbare Vierersesselbahn, die auf dem obigen Plan schon angesprochen wurde, kommt ebenfalls aus Sterzing

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4.4.7 Da die Bahn über einen Golfplatz geht, ist sie flacher als flach und dürfte skifahrerisch wenig interessant sein

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4.4.8 Gleich links daneben dieser Skilift, bei dem uns der Hersteller nicht sofort klar war...

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4.4.9 Den Rollen nach muss es aber ein Graffer sein, auch wenn wir solche Stützen zuvor noch nicht gesehen hatten

Wie schon beschrieben ging es dann zu den geheimnisvollen, stillgelegten Anlagen am Monte Cornetto. Eine der beiden Zubringeranlagen startete genau auf der gegenüberliegenden Seite der zuvor besuchten. Nach einiger Suche hatten wir die Schneise der Bahn gesichtet und standen plötzlich einem sonst selten gesehen Gefährt gegenüber:

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4.4.10 Ein Prinoth turbo begrüsste und freundlich an der Talstation der stillgelegten Sesselbahn zum Monte Cornetto. Warum er immer noch hier verrottet und nicht etwa verkauft wurde, konnten wir nicht nachvollziehen

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4.4.11 Wie man sieht, wächst hier inzwischen Gras über die Sache, wenn auch noch nicht allzu lang

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4.4.12 Es hatte wieder leicht angefangen zu tröpfeln und ich beeilte mich mit dem Fotografieren

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4.4.13 Klemmen Marke ...

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4.4.14 ... Nascivera, wie man an den Stützen schön sieht. Die nachgerüsteten Anhebeböcke wirken zwar auch hier fehl am Platz, aber immerhin haben sie die gleiche Farbe wie der Rest der Stütze und sind nicht feuerverzinkt wie in Piazzatorre

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4.4.15 Zu sehr zugewachsen erschien uns die Trasse nicht, was unsere These bestätigen würde, dass es hier noch nicht allzu lange her, ist seit die letzten Skifahrer diese Bahn benutzten

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4.4.16 Als Beweis das Herstellerschild, wieder mal in braun. Scheint in Rovereto beliebt zu sein, immerhin hat die Brennerautobahn Leitplanken in genau der gleichen Farbe

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4.4.17 Die Talstation mit Spannung und Antrieb, in der wir unerwartet nicht auf viel Müll trafen, sondern auf zahlreiche Stahlteile, die hier untergestellt worden sind

Wir begaben uns nun weiter nach Folgaria selber, wo wir die nächste Anlage aufsuchten, sie ist die zweite Zubringeranlage ins Cornettogebiet und - zu unserem Erstaunen pragte an der Talstation ein "aperto"-Schild!

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4.4.18 Die Euphorie legte sich dann jedoch wieder, als wir erfuhren, dass die Bahn wegen schlechtem Wetter nicht in Betrieb war, sonst aber geöffnet sei

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4.4.19 Ein weiterer Korblift war gefunden, und wie man an der Farbe erkennen kann, stammt er aus Rovereto

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4.4.20 Die relativ lange Strecke dieses Korblifts

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4.4.21 Zoom zu einer mächtigen Niederhalterkonstruktion am Hang

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4.4.22 Das Skigebiet Fondo Grande von der Korblift-Talstation aus, wir besuchten es aus Zeitgründen nicht

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4.4.23 So begaben wir uns wieder auf den Rückweg, während der Fahrt fielen uns diese Liftstützen am Monte Cornetto auf, die wir eindeutig Nascivera zuordnen konnten, wir hatten es an diesem Berg aber auch nicht anders erwartet. Da die Rollenbatterien etwas trostlos in der Landschaft herumhängen, dürfte der Lift wohl kein Seil mehr haben

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4.4.24 Dieser vermutlich auch von Nascivera erbaute Doppelskilift startet an der Bergstation der besuchten Zweiersesselbahn von Costa

Nach diesen interessanten Erkenntnissen verliessen wir Folgaria wieder in der Richtung, in der wir auch gekommen waren, es ging weiter in Richtung Asiago, mit Zwischenstopp am Monte Verena. Doch es sollte am Ende alles anders kommen als gedacht, wir entdeckten noch viele sehr interessante Sachen, die zuvor (wahrscheinlich) noch kein Seilbahnfan gesehen hatte, entdeckten einen unbekannten Hersteller und und und... Dazu aber demnächst mehr!

Fortsetzung folgt...
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Dani
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Beitrag von Dani »

Wann gibts hier die Vortsetzung? :D :wink:
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Felix
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Beitrag von Felix »

Dani hat geschrieben:Wann gibts hier die Vortsetzung? :D :wink:
Die Fortsetzung (;)) gibt's vorraussichtlich erst morgen, vielleicht kriege ich einen Teil aber auch noch heute fertig.
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Dani
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Beitrag von Dani »

Felix hat geschrieben:
Dani hat geschrieben:Wann gibts hier die Vortsetzung? :D :wink:
Die Fortsetzung (;)) gibt's vorraussichtlich erst morgen, vielleicht kriege ich einen Teil aber auch noch heute fertig.

:oops: Peinlich.... :( Aber die Nachricht ist rüber gekommen :wink:
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Beitrag von Felix »

4.5 Die Entdeckungen von Lavarone

Wir hatten unserem Navigationssystem den Auftrag gegeben, uns nach Asiago zu leiten, den es auch soweit bestens befolgte. Weder mein Vater noch ich wussten nun so genau wo wir eigentlich genau waren, denn in diesem Bereich des Altopianos gab es derart viele Strassen, dass wir den Überblick verloren. Diesen fanden wir erst wieder als wir am Passo di Sommo eintrafen, denn dort pragte ein grosses Schild mit dem Namen des Passes. Kurz hinter des Passo di Sommo fielen uns in Carbonare einige "Sciovia"-Schilder auf, um die wir uns allerdings nicht weiter kümmerten, denn wir wollten nach Asiago, um dort noch eine spezielle Bahn zu besuchen, zudem waren wir inzwischen schon mehrere Stunden hinter dem Zeitplan und gegessen hatten wir seit dem Frühstück auch nichts mehr. Kurz hinter Carbonare entdeckte ich plötzlich etwas braunes im Wald - an und für sich nichts ungewöhnliches, aber es war definitiv kein Baum, sondern ein Teil eines Skilifts! Wir fuhren natürlich rechts ran und ich lief zum Objekt, das wir zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht 100%ig als Skilift identifizieren konnten. Weniger begeistert war ich von der Tatsache, dass sich das Hinlaufen durch zahlreiche Pferde, die im Weg standen, etwas erschwerte, schlussendlich kam ich dann aber doch dort an, wo ich hin wollte.

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4.5.1 Ich hatte richtig gesehen, eine Skilifttalstation! Und das Herstellerschild hatte man freundlicherweise noch nicht abmontiert

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4.5.2 Doch der Rest wurde gerade abtransportiert...

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4.5.3 Typische Graffer-Teile: Schaffteilte der Portalstütze am Einstieg und die inzwischen bekannte "Pilz"-Abdeckung

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4.5.4 Die restlichen Stützen, die etwas verstreut im Wald herumlagen und auf ihren Abtransport warten... Ob der Lift wohl schon länger stillgelegt war und erst jetzt abgebrochen wurde? Oder war er noch bis vor kurzem in Betrieb? Fragen über Fragen, die später zumindest teilweise beantwortet werden konnten...

Ich war schon fast wieder beim Auto angelangt, als ich mich umdrehte, um mir ein Bild der Lage zu machen und nach weiteren Liften Ausschau zu halten. In diesem Moment entdeckte ich ein weiteres verdächtiges Gebäude!

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4.5.5 das sieht doch ganz und gar nach sillgelegter Bahn aus...

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4.5.6 Von Lifttechnik war hier allerdings nichts mehr zu sehen. Nur ein Pistenbully stand noch in der Talstation :( Näher ran konnte ich leider auch nicht, da ein Elektrozaun und weitere Pferde mir das Leben schwer machten. Dennoch war der Besuch dieses Lifts nicht ganz umsonst... Die Form des Gebäudes bitte einprägen!

Nach diesen Erkenntnissen waren wir uns nicht ganz im Klaren, um was es sich bei der Bahn gehandelt haben könnte, und warum sie schon so lange nicht mehr in Betrieb gewesen war. Was uns allerdings immer mehr zu schaffen machte, war, dass wir ausser einem nicht gerade reichlichen Frühstück noch nichts gegessen hatten. In Chiesa entdeckten wir dann allerdings ein Schild, das zu einem Supermarkt führte. Inzwischen war es 15.30 Uhr und wir gingen davon aus, dass die Mittagspause längst vorbei war... Doch weit gefehlt! Dieser Supermarkt hatte von 12.00 bis 16.30 Uhr Mittagspause! Enttäuscht drehten wir uns um und trauten unseren Augen nicht, als wir ...

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4.5.7 ... dieses Gebäude sahen!

Der Karte nach befanden wir uns nun genau auf der anderen Seite des Berges, auf den die zuvor gesehene Bahn führte. Natürlich musste auch dieses Objekt genau unter die Lupe genommen werden, und wir hatten etwas mehr Erfolg als bei der Bahn zuvor.

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4.5.8 Von Seilbahntechnik war hier nichts mehr zu sehen, aber das Herstellerschild liess man hier freundlicherweise für die Nachwelt hängen: Ein Nascivera-Produkt - und wie wir vermuten, genau wie die andere Bahn eine Sesselbahn. Weiter oben schrieb ich bei Bild 4.5.6, ihr sollt euch die Gebäudestruktut einprägen. Vergleicht nun mal hiermit und ihr werdet sehen, dass das andere Gebäude praktisch genau so aussah. Das würde auch dort für Nascivera sprechen. Mein Höhenmesser zeigte hier allerdings nur etwa 1100 m an, die wahrscheinlich trotz der Nordhanglage für ein anständiges Skifahren zu wenig gewesen sein dürften

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4.5.9 Diese Trasse schien uns noch nicht ganz so zugewachsen wie die auf der anderen Seite. Eventuell wurde die Bahn auf der anderen Seite, die dementsprechend nicht auf der Nordhangseite lag, schon früher stillgelegt...

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4.5.10 Vermutlich die Rückseite des Monte Cornetto (Folgaria)

Zufrieden wegen den neuen Erkenntnissen aber dennoch hungrig setzten wir unseren Weg in Richtung Asiago fort. Der letzte grössere Ort vor einem langen Stück im Wald hiess Gionghi. Mitten in diesem ominösen Wald entdeckten wir plötzlich erneut ein Schild, auf dem ein Sesselliftsymbol abgebildet war. Trotz der diversen Gründe bogen wir dorthin ab, wer wusste, was dieser Lavarone-Kessel noch für Geheimnisse beinhaltete, die nur darauf warteten, gelüftet zu werden... Nach kurzer Zeit erblickten wir statt einer Seggiovia plötzlich zahlreiche Appartments und Hotels, die dem Baustil nach wahrscheinlich aus den 60ern stammen dürften. Aus einigen Appartsments schauten einige verdutzte Leute auf unsere Autonummer, sie hatten vermutlich noch nicht viele Deutsche hier gesehen. Die Hotels sahen im Gegensatz zu den Appartments jedoch verlassen und stillgelegt aus. Der Verdacht eines weiteren stillgelegten Skigebiets machte sich breit. Wer würde sich schon hierher, mitten ins Nirgendwo verirren... Über eine schlecht aspahltierte Strasse ging es nun immer weiter ins Nichts und siehe da - Reste einer Sesselbahn begrüssten uns! Statt anzuhalten entschieden wir uns aber dazu, noch ein Stück weiterzufahren, um eventuell noch weitere Bahnen ausfindig zu machen. Ganz am Ende der Strasse erblciten wir zu unserem Erstaunen jedoch keine Seilbahn, sondern ein Dorf, in dem sogar einiges los war. Hier bestand nun keine Möglichkeit zum Weiterkommen mehr, sodass wir auf dem Dorfplatz wendeten, was einige Anwohner dazu veranlasste, unser Auto und uns genau zu mustern. Hier - mitten am Ende der Welt - hatten es wohl noch nicht viele Nicht-Italiener hin geschafft. Beim Ortausgang wurde noch das Schild fotografiert.

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4.5.11 Masetti heisst also dieses kleine Dörfchen...

Auf dem Rückweg hielten wir dann bei den Sesselbahnresten an und untersuchten in gewohnter Manier das Objekt der Begierde.

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4.5.12 Die Talstation im üblichen Braunton, links ein Gebäude mit eingeschlagenen Scheiben und ein Fundament einer Portalstütze links unten

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4.5.13 Die Fundamente der Portalstütze etwas genauer

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4.5.14 Gab/Gibt es hier eine Partnerschaft mit Cortina?

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4.5.15 Die technischen Geräte befanden sich zur Abwechslung in einem recht passablen Zustand...

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4.5.16 Auf der Umlenkscheibe konnten wir noch den Hersteller erkennen: Zur Abwechslung mal Leitner

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4.5.17 Spätestens bei diesen Stützen wäre der Hersteller aber so oder so klar gewesen: Typische alte Leitner-Stützen. Ähnlich wie beim Graffer-Skilift liegen die Stützen hier einfach in der Landschaft rum... Und die Trasse so breit und gut ausgeholzt... Ist die Bahn womöglich doch bis vor kurzem in Betrieb gewesen?

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4.5.18 Diese Äste wurden von mir untersucht und - die waren teilweise noch recht neu abgeholzt...

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4.5.19 Und, eine Schneekanone? Der Verdacht verhärtete sich mehr und mehr, dass die Bahn wohl weniger wegen einer endgültigen Stilllegung abgebrochen wurde, sondern vielmehr wegen eines Neubaus!

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4.5.20 Am Ende entdeckte ich dann noch dieses Bauschild, das eindeutig auf eine Bautätigkeit hinweist. Bloss Teile für eine neue Bahn waren nirgendwo zu sehen...

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4.5.21 Kaum waren wir vorbei an den Geisterhotels, sahen wir plötzlich eine gelbe Umlenkscheibe zwischen den Bäumen hervorblitzen!

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4.5.22 Klarer Fall: Das ist ein neues Produkt aus Sterzing

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4.5.23 Ein Blick auf die Strecke dieser Leitner-Anlage

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4.5.24 Sessel 114... Diese Bahn muss demnach ziemlich lang sein

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4.5.25 Gegenüber der Leitner-Sesselbahn bietet sich dieses Bild: Ein Förderband links, in der Mitte eine Skibrücke über die Strasse, die zu den Hotels und zur gesehen halb abgebrochenen Bahn führt und im Hintergrund eine Skiabfahrt, die zu eben dieser Bahn gehört

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4.5.26 An der Talstation der neuen Bahn, klärte uns dieser Pistenplan endlich auf: Wir befinden uns in Malgha Laghetto, rechts hinauf auf den Monte Cucco führt die abgebrochene Bahn links entlang der roten Piste 7 verläuft die neue Leitneranlage. Sie ist offenbar verbunden mit der Bahn, die auf der anderen Seite wieder runter geht. Eventuell eine Tal-Berg-Tal-Bahn? Eine weitere Bahn sorgt für die Verbindung nach Bertoldi. Unsere Route führte von Gionghi links unten durch den Weg nach Malgha Laghetto und später in Richtung der Langlaufloipe, die auf dem Plan verzeichnet ist. Von dort aus erschliessen offenbar auch einige Skilifte den Monte Cucco. Die Bahnen von Chiesa sind hier allerdings nicht eingezeichnet

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4.5.27 Ein zweites Förderband in Richtung der neuen Bahn. Hier sieht man auch, warum es "Malgha Laghetto" heisst

Nach diesen interessanten Erkenntnissen setzten wir die Fahrt nach Asiago fort und kamen auch an der oben beschriebenen Langlaufloipe am Passo Vezzena vorbei. Dort wurden die angesprochenen Skilifte genauer untersucht und wir entdeckten auch hier viel Neues...

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4.5.28 Kurz vor dem Vezzenapass: Solch eine Station hatten wir bisher noch nicht gesehen. Doch die Rollen schauen ja irgendwie nach Graffer aus...

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4.5.29 Auch die Stützen sind eindeutig von der Firma aus Trento

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4.5.30 Aber das Herstellerschild spricht eine andere Sprache: Ceriani aus Rovereto? Rovereto = Nasciveraland!? Handelte es sich um einen Zulieferer oder wurde der Lift nur von dieser Firma aufgestellt? Fragen über Fragen, die weder an Ort und Stelle noch zu einem späteren Zeitpunkt geklärt werden konnten. Definitiv dürfte der Lift aber recht neu sein, jedenfalls dem Zustand nach

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4.5.31 Gleich daneben finden wir diesen sehr neuen Leitner-Schlepplift

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4.5.32 Neue Leitner-Schräg-T Stützen

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4.5.33 Ja und auch hier wurde gebaut... Womöglich eine neue Abfahrt vom Monte Cucco?

Direkt bei den Skiliften stand auch eine kleine Hütte, wo wir etwas trinken und essen wollten. Nachdem sich aber nach fünf Minuten kein Mensch rührte, obwohl ein Aperto-Schild zu sehen war und die Tür offen stand, gingen wir eben wieder. Zudem machte ein etwa 10-jähriger mit einem motorisierten Roller derart Radau, dass man sich die Ohren zuhalten musste. Die Eltern standen daneben und klatschten Beifall :-/. Der wahre Schatz des Restaurants hing jedoch auf der Terrasse. Unser Besuch hatte sich gelohnt: Es hing dort eine Strassenkarte, die von Trento bis Asiago reichte, mit sämtlichen Liften!

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4.5.34 Der Bereich um Lavarone: Wir kamen von Costa/Folgaria links unten. Weiter ging es über den Passo del Sommo nach Carbonare, wo kurz später rechts der Strasse die stillgelegten Anlagen auftauchen: Mehrere Skilifte und die Bahn, die vermutlich von Nascivera aufgestellt wurde. Von Chiesa aus ist dann die zweite Bahn eingezeichnet, diejenige, die noch mit dem Nasciveraschild versehen war. Der berg, auf den sie führten, heisst "Monte Rust" und misst gerade mal 1282 Meter. Weiter ging es Gionghi, wo nördlich davon die Sesselbahn von Bertoldi eingezeichnet ist, die damals offenbar noch nicht mit der Sesselbahn Malgha Laghetto-Monte Cucco ganz rechts verbunden war. Eventuell war die neue Leitneranlage gar eine Neuerschliessung? Der Passo Vezzena ist hier nicht sichtbar nordöstlich der Monte Cucco Bahn. Wie man sieht, gab/gibt es hier noch viele Bahnen, die es zu entdecken gilt. Aber es ist Beeilung angesagt! Die räumen hier zur Zeit ganz ordentlich auf...

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4.5.35 In der Bildmitte hier zu sehen der Monte Verena, ein noch intaktes Skigebiet, das wir ja eigentlich besuchen wollten. Aber nun wird es mit der Zeit knapp. Ganz oben auf der Karte hat es ja auch noch ein paar Skilifte... Was es wohl damit auf sich hat? Die Auflösung gibt's weiter unten...

Bild
4.5.36 Zunächst aber noch ein Blick nach Folgaria, wo auffällt, dass die Anlagen von Costa in Richtung Monte Cornetto offenbar nach denen gebaut wurden, die von Folgaria aus gehen. Auf dieser Karte sind sie zumindest nicht eingezeichnet. Südlich davon die Skigebiete Fondo Grande, Fondo Piccolo etc.

Fortsetzung folgt... (heute Abend ;))
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Mirco
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Beitrag von Mirco »

Interessant... und schöne Bilder!
Und wann am Abend? :wink:
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Felix
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Beitrag von Felix »

Mirco hat geschrieben:Interessant... und schöne Bilder!
Und wann am Abend? :wink:
Kann ich nicht genau sagen, wird sicher noch ne Stunde dauern. Aber ich geb Gas ;)
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Beitrag von Mirco »

Freue mich schon. Dieser Bericht der Italientour wird von Bild zu Bild spannender!
Wie willst du sie eigentlich nennen? Fundamentitour 2 ?
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Dani
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Beitrag von Dani »

https://www.bergbahnen.org/gallery/albu ... one026.jpg

^^ Kapitän im Alpinforum hat aus diesem Skigebiet einen Bericht gepostet!

Und schon fast eine Standartantwort: Sehr schöne Bilder! :D
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Mirco
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Beitrag von Mirco »

Ja. Dieser Grafferschlepplift, den du fotogrsfiert hast (der, der gerade abgetragen wird), hiess anscheinend "Elbele" (wenn ich das beim Kapitän richtig deute).
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Felix
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Beitrag von Felix »

Oha! Hatte ich noch gar nicht gesehen, dass dort schon mal jemand unterwegs war. Dann war die Leitnerbahn offenbar doch noch bis zum letzten Winter in Betrieb und wird dieses Jahr neu gebaut.
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Beitrag von Felix »

4.6 Auf Liftsuche im Ameisental (Val Formica)

Damit schlossen wir unsere Erkundungen im Raum Lavarone ab und begaben uns weiter in Richtung Asiago. Unterdessen packten wir ein paar Kekse aus, um nicht mit völlig leerem Magen weiter zu fahren. Kaum waren wir ein Stück vorangekommen, fanden wir eine Abzweigung, an der ein grosses Schild "Sciovie" stand. Nach kurzer Beratung entschlossen wir uns dazu, den Monte Verena und seine Grafferanlagen nicht zu besuchen und stattdessen hier auf Erkundungstour zu gehen. Dem Schild war zu entnehmen, dass die Lifte auf über 1600 m Höhe liegen sollten, wir lagen aber nur auf etwa 1000 m, es waren also per Strasse noch etwa 600 Höhenmeter zu bewältigen. Dies ging jedoch relativ zügig, denn die Strasse ging gut bergan, war aber auch gut ausgebaut. Entlang der Strasse machte das Val Formica, das Ameisental, seinem Namen alle Ehre, denn praktisch an jedem zweiten Baum entlang der Strasse waren riesige Ameisenhaufen zu sehen! Wir hielten uns jedoch nicht weiter mit den kleinen Achtbeinern auf, sondern fuhren zügig weiter den Berg hinauf. Völlig unerwartet wechselte der Belag dann allerdings auf Schotter, sodass das Fortkommen etwas erschwert wurde. Aber es dauerte nicht lange bis wir die ersten Skiliftstützen entdeckten, die diesmal allerdings nicht wie sonst üblich in braun, sondern passend zu den Waldameisen in einem dunklen rot gehalten waren. Wir setzten unseren Weg jedoch noch etwas fort, denn weiter oben hatten wir noch einige weitere Lifte gesichtet. Erstaunt waren wir nicht nur von der Tatsache, dass die Strasse immer schlechter wurde, sondern vielmehr vom regen Autoverkehr hier oben. Sogar zahlreiche Wohnwagen hatten es bis hierhin geschafft. Auf etwa 1700 Metern Höhe wendeten wir und widmeten uns fortan den Skliften.

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4.6.1 Die Aussicht von hier oben ist definitiv sehenswert! Im Vordergrund ein Skilift, den der aufmerksame Leser anhand der Stützen berreits als Nascivera identifizieren kann

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4.6.2 Dieser kurze, aber steile Lift komplett

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4.6.3 Rechts daneben findet man diesen Skilift, der zwar auch eine Portalstütze am Einstieg besitzt, ...

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4.6.4 ... sonst aber typische Graffer-Stützen aufweist

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4.6.5 Der dritte im Bunde ist gleichzeitig der längste und steht etwas unterhalb der beiden anderen

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4.6.6 Auch hier dürfte es sich um ein Nasciveraprodukt handeln

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4.6.7 Bennant ist der Lift nach diesem Rifugio, dem Rifugio Malga Larici auf 1658 m Höhe

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4.6.8 Trotz des sauberen Aussehens der Stationen machen die Lifte nicht unbedingt den Eindruck, als dass sie noch in Betrieb sind. Möglich ist es aber allemal und dann hat man hier ein extrem stylisches Skigebiet!

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4.6.9 Ein leider schlechtes Foto, aber das einzige, auf dem man erkennt, dass dieser Lift eine ganz anständige Länge verzeichnet

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4.6.10 Das Schild, das uns auf die Lifte aufmerksam machte


4.7 Asiago und der Monte Caberlaba

Obowohl wir nun den Monte Verena nicht besuchten, waren wir immer noch zwei gute Stunden hinter dem Zeitplan. So trudelten wir gegen 17.30 Uhr in Asiago ein und machten hier einmal mehr mit den festfreudigen Italienern Bekanntschaft, die in Asiago sämtliche Strassen blockierten, sodass wir noch gut eine halbe Stunde im Stau verloren, denn wir mussten von Norden nach Süden quer durch den Ort. Auch am Fusse des Monte Caberlaba, wo es diverse Lifte gab, die wir auf dem Programm stehen hatten, gab es ein riesiges Fest mit Unmengen Menschen, die uns den Zugang zu den Liften erheblich erschwerten. Schlussendlich kamen wir dann aber doch noch überall dorthin, wo wir hin wollten.

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4.7.1 Ein Blick auf die erste interessante Bahn, die mal eine ganze andere farbe aufweist, wie man sieht, blau

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4.7.2 Vielen wird sie wahrscheinlich schon bekannt sein, es handelt sich um eine Zweiersesselbahn, die jedoch leider stillgelegt worden ist

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4.7.3 Soviel zum Thema Zustand...

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4.7.4 Die Zweiersessel besitzen noch Holzlatten

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4.7.5 Ein Blick auf die Strecke. An Stütze 2 erkennt man, dass auf die alte Stütze, die eines Einersessellifts, ein Zusatz aufgebaut worden ist, der die Seilspur verbreitert

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4.7.6 Sieht zustandsmässig eigentlich gar nicht mal sooo schlecht aus

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4.7.7 Ein Kalender, der auf 1996 gestellt war... Vermutlich das Betriebsende!?

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4.7.8 Die weitere Strecke, die später durch einen Wald führt

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4.7.9 Fühlen wir uns doch mal wieder ganz zu Hause :) Eine Doppelmayr-Anlage

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4.7.10 Untypisch für solch schwere Anlagen die leichte Ausführung der Stützen. Lässt darauf schliessen, dass es sich hier um einen Tellerlift handelt

Nach dem besuch der beiden Anlagen entdeckten wir, dass auch eine Strasse auf den Monte Carberlaba gibt, diese fuhren wir dann bis zum Gipfel, bis wir plötzlich vor einem Stacheldrahtzaun umdrehen mussten. Man hatte aber von hier einen schönen Blick auf die Bergstation der stillgelegten Sesselbahn

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4.7.11 Bergstation der Bahn

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4.7.12 Schon irgendwie kurios, dieser Aufsatz

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4.7.13 Hinter der Station ist bereits das Dach runtergekommen. Diesen Lift kann man wohl getrost für immer abschreiben

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4.7.14 Noch in Betrieb sein dürfte wie alle anderen Schlepplifte dieser hier von Leitner

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4.7.15 Die Strecke, rechts daneben ein weiterer Skilift. Im Hintergrund sieht man Asiago

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4.7.16 Dieser Skilift stammt aus dem Hause Graffer

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4.7.17 Die Talstation des Leitner-Lifts, der auf den Namen Casa Rossa höhrt, wie man dem Schriftzug an der Talstation entnehmen kann

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4.7.18 Der letzte Skilift wurde erst 2004 erbaut, was ein Indiz für den Winterbetrieb ist. Vorne eine der Snowtubing (heisst glaub ich so) Anlagen

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4.7.19 Erbaut von ... MEB! Diese Firma hatten wir ja inzwischen schon fast vermisst ;) Es war allerdings dann auch definitiv der letzte Lift dieser Firma, den wir auf den Tour gesehen hatten

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4.7.20 Zum Abschluss die Talstation inmitten der grossen Festgemeinde

Nun war es inzwischen nach 18 Uhr und wir setzten unseren Weg wieder durch das Ortszentrum von Asiago fort, danach durch Gallio, bevor wir dann endgültig das Altopiano über eine spektakuläre und steile Strasse verliessen, genau so, wie wir gekommen waren. Sagenhaft Erkundungen hatten ihr Ende genommen es sollte was stillgelegte Anlagen angeht auch der Schlusspunkt der Tour gewesen sein, wir widmeten uns fortan interessanten Anlagen, die in Betrieb waren.

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4.7.21 Auf der Strasse, auf der wir die Hochebene verliessen

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4.7.22 Wie so oft spektakulär am Abhang gebaut

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4.7.23 Die Sonne verschwand hinter den Bergen...

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4.7.24 Tief eingeschnitten präsentierte sich das Tal, durch das wir nun in Richtung Belluno fuhren

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4.7.25 Auf der Strasse nach Belluno

Nach einer erfolglosen Unterkunftssuche in Feltre machten wir uns auf den Weg nach Belluno, wo wir todmüde und hungrig gegen 20 Uhr endlich ein Hotel fanden. Noch schwieriger gestaltete sich das Finden eines Restaurants, da in Belluno fast alle Restaurants geschlossen waren. Überhaupt wirkte der Ort wie ausgestorben, denn offenbar waren alle Einwohner in der Bergen unterwegs. Nach einer halben Stunde Suche fanden wir dann aber doch noch eine nette Pizzeria.

*** Ende Tag 4 ***

Fortsetzung folgt...
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Mirco
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Beitrag von Mirco »

Wärt ihr beim Monte Caberlaba eine Weile dem Stacheldrahtzaun nachgelaufen, hättet ihr eine Stelle gefunden, bei der es nur eine Lage Stacheldrahtzaun ab, und ihr ohne Probleme rüberkönntet. :wink:
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