Stanserhorn I 08.08.2012 I Cabrio

Sommerberichte aus den Kantonen Luzern, Obwalden, Nidwalden, Schwyz, und Uri.
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Samuel
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Stanserhorn I 08.08.2012 I Cabrio

Beitrag von Samuel »

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Irgendwann im Frühling 2010 unternahm ich eine Velotour, welche mich unter anderem auch an der Talstation der Stanserhornbahn verbeiführte. Vor der Talstation war ein Plakat aufgehängt worden welches möglichst viele Leute zur Aktienzeichnung bewegen sollte. Das so erhaltene Kapital braucht man zum Bau für eine neue Bahn. Aber nicht für irgendeine Bahn, gleich eine Weltneuheit sollte es werden. Die erste Bergbahn, welche doppelstöckig ist und auf der oberen Etagge kein Dach besitzt! Und das noch in meiner Heimatregion. Wahnsinn dachte ich mir und freute mich auf den Mai 2012, dem Monat im welchen die neue Bahn eröffnet werden sollte.

Das Stanserhorn - Die Geschichte
Man schreib das Jahr 1891. Die Schweiz ist im Bergbahnfieber! Die ersten Jahre der Rigibahn verliefen erfolgreich, im benachbarten Berner Oberland, besser gesagt in der Jungfrauregion, begannen die Bauten für die Wengernalpbahn und spätestens seit der Eröffnung der Pilatusbahn im Jahre 1889 schien kein Berg mehr unbezwingbar zu sein. Und auch das Stanserhorn geriet in den Fokus der Bergbahnpioniere. Im Jahre 1891 begannen die Bauarbeiten, und nur 2 Jahre später wurde die neue Bahn, einen Standseilbahn in 3. Sektionen, feierlich von den Bergbahnpionieren Franz Josef Bucher-Durrer und Josef Durrer-Gasser eröffnet. Die Bahn ging vor allem in die Bergbahngeschichtsbücher ein weil sie die erste Standseilbahn war, die für einen Nothalt keine Zahnstangen sondern Fangbremsen benutzen, so konnte man Kosten im Bau und im Unterhalt sparen. Im Jahre 1895 installiert man einen Scheinwerfer, heute noch auf dem Logo der Bahn gut erkennbar. Wärend den nächsten 75 Jahren geschah nicht viel spezielles auf dem Stanserhorn, doch im Jahre 1970 war gleich der schwärzeste Tag in der Geschichte der Bergbahn. Einen Kurzschluss im Maschinenhaus der dritten Sektion entfoch ein Feuer, und weil damals oberhalb der Bergstation ein Hotel stand übertrug sich das Feuer auf dieses. Die Stanser Feuerwehr traf natürlich viel zu spät ein und vom Hotel blieb nicht mehr viel übrig. Nur 4 Jahre später war dann fertig mit der Standseilbahn aufs Stanserhorn, die oberen 2. Sektionen wurden durch eine moderne Garaventa-Pendelbahn ersetzt. Und das wars dann auch wieder Seilbahngeschichtlich für einige Jahre. So nebenbei wurde die Gondeln von Rot auf Gelb mit Alpenblumen umgespritzt und im Jahre 2001 eröffnete ein Drehrestaurant.

Das Stanserhon - Die Cabriobahn
Im oben genannten Restaurant stellte man am Abend des 25. Juni 2004 einen überdurchschnittlichen Tischsetverbrauch fest. Zu Gast waren sehrwahrscheinlich nicht überdurchschnittlich viele Leute, aber der Bahndirektkor Jürg Balsiger und der Seilbahningenieur Reto Canel waren am Nachtessen. Diese beiden dürfen sich heute stolz als Väter der Cabriobahn benennen. Sie zeichneten damals ihre Ideen, wie die Bahn aussehen sollte, auf Tischsets (Das heisst es zumindest). Von der Idee einer Cabriobahn bis zur vollendung des Projekts verging allerdings viel Zeit und grosse Hürden mussten genommen werden. So musste z. B. die Stanserhornbahn viel Geld locker machen, die Garaventa hingegen ihr gesamtes Seilbahnwissen an den Tag legen. Trotz den Schwierigkeiten lief die Planung wie am schnürchen, und man konnte im Frühling 2011 mit dem Bau beginnen. Allerdings geriet der Bau schnell in den Verzug. Bei den Aushubarbeiten am Stanserhorn stoss man auf unerwartetes, lockeres Gestein und man musste auch eine 2 Matrialseilbahn instalieren. An den Verzögerungen konnte auch der aussergewöhnlich schöne Herbst 2011 nichts ändern. Und dann das! Der Winter 11/12 war schneereich und um nicht weiter in den Rückstand zu geraten musste man auch bei grosser Lawinengefahr arbeiten. So schien es nicht besonders verwunderlich als im Februar 2012 ein Bauarbeiter unter eine Lawinen kam und gestorben war. Das Projekt verlor seine Unschuld. Auch den während den Bauarbeiten ausgerechnete Termin von Anfangs Juni konnt man nun nicht mehr erreichen und die Bahn wurde schliesslich pünktlich zu den Sommerferien anfangs Juli eröffnet.

Das Stanserhorn - Der Tag
Aber wer interessiert heute noch wann die Bahn aufging? Hauptsache sie läuft ohne Probleme.
Und so entschied ich mich am 08.08.2012 nicht nur eine Weltneuheit zu entdecken, sonder auch die schweizweit erste Funifor.
Allerdings war schon früh bei der Planung klar, dass ich nicht eine Retourfahrt mit der Bahn machen werde, war der Preis für eine Retourfahrt von 32.- (Halbtax) doch ein bischen happig für eine Schüler, zudem hätte diese Variante kaum einen Tag lang gedauert, aber ich wollte ja einen Tagesausflug unternehmen. So entschied ich mich aufs Stanserhorn zu laufen und erste die Talfahrt mit der Bahn zu machen. Dies hat dan auch für den Leser dieses Berichtes den Vorteil, dass z. T. auch Bilder vom Boden entstanden sind.

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Auf diesem Foto befinde ich mich im Zug zwischen Stansstad und Stans. Die grossen Stützen der Cabriobahn sind deutlich zu sehen.

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Wenige Minuten neben dem Bahnhof Stans befindet sich die Talstation aus dem Jahre 1893 inkl. einer kleiner Menschenschlange vor der Kasse.

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Die Faulenzer gehen mit der Standseilbahn auf den "Faulenzerberg", die sportlichen und die mit wenig Geld :cry: nehmen den Wanderweg links der Talstation. Die Plakatwand steht immer noch, das Plakat selber hat man aber gewechselt.

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Die neue Bahn, oder besonders die Stützen, dienen nicht gerade der Landschaftverschönerung, selbst von der Agglo Luzern sind sie erkennbar.

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Bereits wenige Minuten oberhalb von Stans eröffnet sich ein Blick über Stansstad nach Horw und Kriens.

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Trasse der Standseilbahn von 1893.

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Und einer der frisch renovierten Wagen, wenn dieser überhaupt renoviert wurde. Denn einer der beiden Wagen wurde vor einigen Jahren bei einem Unfall mit einem Lastwagen so stark beschädigt, dass er komplet neu aufgebaut werden musste. Der andere renovierte man nachher. Schade nur das die Wagen nicht mit der originalen Farbe bestrichen wurde.

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Ein herziges Bähnchen


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Nach etwa 45 Minuten erreicht man die Talstation, die Standseilbahn schafft das gleiche in 6-7 Minuten.

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Blick rauf zum Stanserhorn. Es erwartet mich noch ein langer Anstieg, das Foto täuscht.

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Dieses Bild soll mal verdeutlichen welche Dimensionen die Stütze 1 hat.

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Und auch diese Station stammt von 1893, Mittelstation Kälti.

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Da fährt sie nun, die Cabriobahn :springen:

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Eine der beiden Topmodernen Kabinen bei der Einfahrt in die Station Kälti.

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Schon wenige Minuten oberhalb der Mittelstation treffe ich auf etwas, was ich gesucht habe. Letzte Überreste der Vorvorgängerbahn, der Standseilbahn von 1893. Hier meinte ich noch es sei der einzige Fund...

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Und auch das habe ich gesucht. Das Fundament der Stütze 1 der ehemaligen Garaventapendelbahn, der letzte Überreste den ich gefunden habe.

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Blick hinauf, immer noch Stütze 1. Mein Standort war noch vor wenigen Monaten ein reger benutzter Platz, lagerten hier sehrwahrscheinlich die Stützenteile. Hinweise fand ich zwar keine, aber dieser Standort hat grosse Vorteile, gut ausgebaute Strasse und eine grosse Waldschneisse um nur zwei zu nennen.

Meine Wanderung ging weiter vorbei an der Stütze hinauf richtung Blumatt, der zweiten Mittelstation der Standseilbahn.

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Hat auch schon bessere Zeiten gesehen. Ehemalige Umsteigestation Blumatt.

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Die Stütze 2 direkt neben dem Stationsgebäude. Moderne trifft auf Tradition, eine Weltneuheit auf einen Ausstieg, der vor allem dem Älpler dient.

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Die gleiche Stütze von der Seite. Die Reienfolge der Stützengrösse ist etwa identisch mit der Stützennummerierung.

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Fahrbahn auf Stütze im Detail.

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Die zu erkennenden Geleise und das Gebäude haben den schon oft erwähnten Jahrgang 1893, die Stütze 2012. Ein Zeuge von alle den Jahre ist die Rigi, links neben der Stütze.

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Bei meinem Mittagsrast in der Nähe der Blumatt fotografiert, eine klassische Alpseilbahn.

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Schöner Begleiter während meiner Wanderung, der nördliche Teil der Zentralschweiz.

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Stütze 3 im Detail. Die Stütze, wo der Bauarbeiter ums Leben kam.

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Für das die Standseilbahn schon seit fast 40 Jahren nicht mehr fuhr ist das Trasse in noch in einem relativ guten Zustand.

Meine Wanderung ging nun in die Schlussphase, der Weg verliess die Seilbahnstrecke auf der linken Seite (von Stans her gesehen) um mich kurze Zeit später auf den Grat zu führen, welcher einen wunderbaren Blick gen Süden auf die Unterwaldner Bergwelt eröffnet. Leider war wegen den dichten Quellwolken vom fantastischen Panorama nicht gerade viel zu sehen.

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Doch dann war plötzlich gut das Feriendorf Wirzweli zu sehen...

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...nachher leicht der Titlis...

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...und kurze Zeit später waren sie doch da, die Bergspitzen von einem Teil der Urschweiz.

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Nach 4 schweitreibenden Stunden erschien das Ziel der Wanderung, die Bergstation. Hier das Drehrestaurant Rondorama.

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Und hier ist die Bergstation der Seilbahn. Habe schon schönere Bauten gesehen.

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Auch hier noch ein gut erhaltenes Teilstück der Standseilbahn.

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Während die Cabriobahn weiterhin ununterbrochen fuhr machte ich mich auf den 30 Minütigen Gipfelrundgang.

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Dabei stiess ich auf ein weiteres Highlight, die Murmeltiere, welche in einem Gehäge zwischen der Bergstation und dem Gipfel anzutreffen sind.

Auf dem Gipfel, 1900 Meter über Meer, angekommen war wieder eine Quellwolke der Spielverderber. Nach Süden sah man überhaupt nichts, nach Norden sah man das gewohnte Bild vom Vierwaldstättersee und dem Mittelland.
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Und als sich die Wolke mal verzog waren alle Nachbargipfel bedeckt. Ausser im Berner Oberland, dort schien man es besser zu haben mit dem Wetter. Eiger, Mönch und Jungrauf von einer ungewöhnlichen Perspektive.

Zurück an der Bergstation sah ich mir die Gebäude ein bischen genauer an und traf dabei auf eine Ausstellung über die Stanserhornbahn, mit Schwerpunkt Cabriobahn.
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Die Ausstellung befindet sich einen Stock unter dem Drehrestaurant.

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Das Foto ist zwar undeutlich, aber auch in Wirklichkeit kommt niemand draus. Das hier ist der Bauplan der Talstation.
Die Ausstellung bietet viele Interessante Infos. So plante man zuerst die neue Bahn als eine Kombination von einer Luft- und einer Standseilbahn, auch nich uninteressant, diese Idee. Aber doch lieber Cabrio.

Um Nachmittag um 15.50 war dann der Moment gekommen. Mit dem Billet in der Hand, welches jetzt nur noch 17 Franken kostete, ging das Abenteuer los. Aber zuerst musste ich mich nochmals Gedulden und in einer Menschenschlange 35 Minuten warten. Hier zeigte sich der zweite Nachteil dieser Bahn. In die Cabriobahn können 60 Personen, während in die Standseilbahn nur 39 Personen passen. Die Bahn fährt wegen diesem Grund nie voll. Doch das positive daran ist, dass die Chancen, auf das obere Deck zu steigen, damit grösser ist.
Nach 35 Minuten dann die Enttäuschung, ich stehe weit hinten am Perron und habe so keine Chance auf die besten Plätze im Oberdeck zu kommen. Da muss halt ein bischen beschissen werden :D . Ich schlich mich an der Menge vorbei an den Vordersten Punkt des Perrons, wo keine Leute standen, und tat so als würde ich der Bahn zuschauen wie sie ankommt (Das tat ich zwar auch). Als die Bahn in der Station stand drengelte ich mich vorne rein und als 5. kam ich auf das obere Deck. Da war noch auf der Talseite ein kleiner Platz frei, der gehörte mir!
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Noch schnell ein Foto von den Umlenkrädern in der Bergstation, die sehrwahrscheinlich wegen den engen Platzverhältnissen so gebaut worden sind.

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Es kann losgehen. Was ich in den nächsten Minuten erlebe werden kann man zwar gut in Worten fassen, ich sage einfach erlebt dass mal selber.

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Gleich gehts über die erste Stütze. Die einen Jauchzen, andere Lachen, der Rest geniesst es einfach. Jeder ist positiv gestimmt, weit weg vom Altag, in welchem wir aber nun leider wieder zurückkehren.

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Hier bin ich bereits zwischen der Stütze 3.

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Stütze 2. Man kann hier übrigens auch als Wanderer zusteigen. Die Preise allerdings dürfen sich sehrwahrscheinlich nicht ändern zwischen den Strecken Kälti-Stanserhorn und Kälti-Blumatt bzw. Blumatt-Stanserhorn.

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Stütze 1. Nun wird es nochmals richtig steil.

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Nochmals das Gefühl zu fliegen.

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Es geht runter zur Station Kälti. Bereits gut zu Erkennen die 1. Sektion. Ich habe gemeint sie sei flach, Bis ich heute Morgen der Wanderweg lief. Auf ihm kommt man schon leicht ins schwitzen.

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Ein Foto vom Gewichtsausgleicher, oder wie der auch immer heisst. Schon der eine Technick für sich.

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Der Blick zurück von der Talstation auf die Strecke. Leider ging es viel zu schnell vorbei.

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Das Oberdeck der Bahn inklusive Ausstieg.
Was für eine Fahrt, die ich gerade hinter mir hatte! Die Bahn hat mich voll in ihren Bann gesogen, sogar leicht Süchtig bin ich nach ihr! Nicht einmal so das Feeling an der frischen Luft zu fahren hat mich beeidruckt, vielmehr einmal über den Tragseilen zu fahren, die uneingeschränckte Aussicht auf die Bergwelt und an den Boden und das Gefühl zu fliegen hatten mich voll überzeugt, dass die Bahn eine ganz grosse Anlage ist.

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Blick zurück von der Standseilbahn hinauf zum Stanserhorn.

Viele gute Fotos konnte ich in der Standseilbahn nicht machen. Ich sass zwar am Fenster, aber da die Bahn keine Kurve machte, ausser bei der Ausweichestelle, vergass ich das mit dem Fotografieren und genoss die Fahrt.
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Die Cabriobahn ist ja schön und einzigartig, aber der Gedanke daran von Stans auf das Stanserhorn in solchen Wagen zu fahren, das wäre auch ein Erlebnis gewesen.

Kurze Zeit später kam ich in Stans an, konnte aber kein Foto mehr schiessen, denn ich hatte nur gerade 4 Minuten Zeit bis die S4 mich zurück nach Luzern brachte.
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bündner
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Re: Stanserhorn I 08.08.2012 I Cabrio

Beitrag von bündner »

Sehr schöner Bericht, vielen Dank! :D

Ich erlaube mir noch meine beiden Videos hier anzuhängen:



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Zuletzt geändert von bündner am Mo, 13.08.2012, 18:22, insgesamt 1-mal geändert.
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ProfiSuisse
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Re: Stanserhorn I 08.08.2012 I Cabrio

Beitrag von ProfiSuisse »

Auch von mir einen herzlichen Dank für den Bericht!



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Felix
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Re: Stanserhorn I 08.08.2012 I Cabrio

Beitrag von Felix »

Cool, vielen Dank! :)

Ist ja schon lustig, dass dort so ein Trubel herrscht wegen der "offenen" Kabine, wo es doch in 30 km Umkreis noch jede Menge andere luftige Seilbahnen zu fahren gibt ;).
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Re: Stanserhorn I 08.08.2012 I Cabrio

Beitrag von ProfiSuisse »

Noch schnell zurück zu dem Funifor. Aus meiner Sicht handelt es sich hier um eine Pendelbahn und kein Funifor. Bei einem Funifor kann man beide Kabinen völlig unabhängig voneinander betreiben. Bei dieser Bahn "pendeln" die Kabinen hin und her und deshalb würde ich sagen, ist es eine Pendelbahn.
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Re: Stanserhorn I 08.08.2012 I Cabrio

Beitrag von bündner »

Ich habe mir jetzt das Patent des Funifors angesehen, und komme zum Schluss, es handelt sich um ein Funifor, da die Seilführung genau dieser des Funifor entspricht.

@ ProfiSuisse: Auch ein Funifor pendelt, egal ob die Fahrspur unabhängig sind oder nicht. :wink:
Zuletzt geändert von bündner am So, 12.08.2012, 15:24, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Stanserhorn I 08.08.2012 I Cabrio

Beitrag von ProfiSuisse »

Aber für die Seilbahndatenbank würde sie ich trotzdem als PB angeben.
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bündner
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Re: Stanserhorn I 08.08.2012 I Cabrio

Beitrag von bündner »

Das kommt drauf an ob sich Felix weiterhin dagegen wehrt neue Systeme als neue Systeme in die Datenbank aufzunehmen oder ob man sie als das Ähnlichste der bisherigen Systeme eintragen muss.
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Samuel
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Re: Stanserhorn I 08.08.2012 I Cabrio

Beitrag von Samuel »

Zuerst mal vielen Dank für die positiven Rückmeldungen.
ProfiSuisse hat geschrieben:Noch schnell zurück zu dem Funifor. Aus meiner Sicht handelt es sich hier um eine Pendelbahn und kein Funifor. Bei einem Funifor kann man beide Kabinen völlig unabhängig voneinander betreiben. Bei dieser Bahn "pendeln" die Kabinen hin und her und deshalb würde ich sagen, ist es eine Pendelbahn.
Als man 1934 am Bolgen in Davos einen Skilift aufgestellt hat war das noch ein Lift mit festen Bügeln im Umlaufbetrieb. Schon wenige Jahre danach gab es eine vielzahl an verschiedenen Skiliftsystemen (kuppelbare Bügel, fahrende Stützen...), alles wurde noch als Skilift angesehen. Für mich muss eine Funifor nicht unbedingt getrennt fahren können, es kann auch im Pendelbetrieb sein (das wäre dann auch eine erweiterung des Begriffes Funifor). Ich kann allerdings auch die Verstehen, die sagen, es sei eine Pendelbahn. Aber ich finde es schön, wenn wir in der Schweiz auch eine Funifor haben :wink:
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Re: Stanserhorn I 08.08.2012 I Cabrio

Beitrag von bündner »

Samuel hat geschrieben:Für mich muss eine Funifor nicht unbedingt getrennt fahren können, es kann auch im Pendelbetrieb sein (das wäre dann auch eine erweiterung des Begriffes Funifor). Ich kann allerdings auch die Verstehen, die sagen, es sei eine Pendelbahn. Aber ich finde es schön, wenn wir in der Schweiz auch eine Funifor haben :wink:
Nicht nur für dich, das von Hölzl angemeldete Patent des Funifors berücksichtigt beide Varianten. Hier der Link für die, die es interessiert: http://worldwide.espacenet.com/publicat ... 30T3&KC=T3

Ist halt ein Funifor mit Garaventa anstatt Hölzl-Technik. :wink:
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Felix
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Re: Stanserhorn I 08.08.2012 I Cabrio

Beitrag von Felix »

Also für mich steht es eigentlich ausser Frage, dass es sich hier um ein Funifor handelt. Die Idee mit den einzelnen Antrieben ist ja schlicht eine zusätzliche Spezifikation, die es aber bei Pendelbahnen genauso gibt (z. B. Vanoise-Express). Daher sind die Hauptunterscheidungskriterien zwischen klassischer Luftseilbahn und Funifor die breite Seilspur und die modifizierte Zugseilführung, woraus die Ausgleichsscheiben an der Kabine resultieren.

In der Datenbank werde ich die Anlage aber dennoch als "PB" eintragen. "PB" steht für "Luftseilbahnen mit Pendelbetrieb" und das trifft auch für die Anlage am Stanserhorn ohne Zweifel zu.
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Re: Stanserhorn I 08.08.2012 I Cabrio

Beitrag von Dani »

Hätten beide Spuren getrennte Antriebe, dann müsste man sowieso von zwei Anlagen sprechen und nicht mehr von einer. Doppelskilifte mit Doppelmasten werden schliesslich auch getrennt eingetragen... :wink:

War heute auch oben... Leider nicht ganz so optimal Wetter wie bei Samuel. Die Stützen der neuen Bahn sind wirklich sehr hässlich... :) Die sehe ich sogar aus unserem Garten... Aber das Feeling oben auf der Kabine ist natürlich schon etwas besonderes. Ein Wiederaufbau der alten SSB wäre allerdings auch was gewesen.
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Re: Stanserhorn I 08.08.2012 I Cabrio

Beitrag von intermezzo »

Danke für den schönen Bericht. Könnte mir irgendwie auch noch gefallen, diese Bahn. Andererseits sehe ich es wie Dani: Die Stützen sind potthässlich, diese Riesendinger sehen auch an anderen Orten nicht besser aus.
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