Grund für den Besuch
Anfangs Dezember 2011 fing ich an meine Skisaison zu planen. Darunter wollte ich möglichst in der Nebensaison in ein Skigebiet gehen, dass mir unbekannt war und gut mit dem ÖV erreichbar ist. Als aller erstes kam mir spontan Eischoll in den Sinn. Schnell auf SBB.ch und es ergab ca. zwei Stunden. Perfekt! Ich las schon vieles über diese zwei Teilskigebiete Unterbäch und Eischoll und auch die Anlagen und Pisten sahen vielversprechend aus. Besonders gespannt war ich auf alle vier Küpferanlagen.
Die Hinreise
Wie oben schon angedeutet ging sie ca. 2 Stunden. Von mir richtung Bern und dann normal durch den Basistunnel nach Visp. Von Visp ging es weiter in das nahegelegene Raron und dort weiter mit der Pendelbahn nach Eischoll. In Eischoll selber führte mich der nette Bahnangestellte, der mit mir rauf fuhr, mit dem Bus zur Sesselbahn. Zum Glück, sonst hätte ich 10 min rauf spazieren müssen.
Das Gebiet
Das Skigebiet ist in zwei Teilen aufgeteilt, die durch lange Ziehwege verbunden sind. In Eischoll führt eine original Küpfer Sesselbahn aus dem Jahr 1980 auf die Striggen. Die zweite Sektion hört auf den Namen Lohmatte-Erez, ebenfalls aus Steffisburg von Küpfer und dem Jahr 1980. Ein ziemlich schwerer und übertrieben steiler Skilift!
In Unterbäch steht ein kleiner kurzer Übungsskilift von Doppelmayr mit Jahrgang 67. Direkt daneben beginnt die Sesselbahn Unterbäch-Brandalp von Küpfer. BMF zog ihr aber eine Totalrevision über. Von der Brandalp erschliesst eine im Jahr 1993 gebaute Leitner-Sesselbahn das weitere Skigebiet. Die dritte Sektion wird von einem schönen Müller-Skilift mit Fachwerkportalstützen aus dem Jahr 1975 bedient. Der spannendste Skilift hört auf den Namen Unter Sennturm-Seefeld von Küpfer mit spezieller und einzigartiger Stützenform. Er erschliesst die für mich schönsten Pisten im gesamten Gebiet.
Nennenswert sind auch noch die Talabfahrten beider Dörfer, sowie die Pisten beim Skilift Erez. Die Leitner Sesselbahn und der Müller Skilift in Unterbäch, bedienen keine aussergewöhnlichen und dabei noch flache Pisten.
Andrang
Es war Nebensaison, daher kein Andrang. Über den Mittag zählte ich wirklich nur sieben Leute und sonst musste man es nicht unbedingt geschickt machen, damit man die Piste für sich alleine hatte.
Der Pistenplan
http://www.eischoll.ch/d/bahnen/pisten- ... nberge.pdf
Die Bilder
Die Kleinpendelbahn Raron-Eischoll von Von Roll (1967) Bei der Bergstation hing aber ein Garaventa Schild.
Stützenüberfahrten wie es 1967 üblich war. Ein sehr schönes Gefühl.
Die Bergstation in Eischoll. Von da brachte mir der Bahnangestellte netterweise zur Talstation der Sesselbahn Striggen.
Die angesprochene Sesselbahn Striggen, bei der noch alles original Küpfer ist.
Das neuste an dieser Bahn sind diese Komfort-Sitzkissen.
Unten dran herrschen noch die alten Latten des Sessels.
Auf der 1980 gebauten Steffisburger Analge.
Wirklich ein Schmuckstück diese Sesselbahn.
Die Bergstation
Die Talstation der zweiten Sektion beginnt unterhalb von Stiggen bei der Lohmatte.
Eine sehr schnelle und übertrieben steile Anlage von Küpfer.
Ein Niederhalter, bevor es langsam aber sicher in den Steilhang geht.
Das letzte Bild von der Strecke. Ich konnte schlichtweg kein Bild mehr machen, geschweige die Hände vom Bügel nehmen.
Die Ausstiegstütze des 1980 gebauten Skilifts.
Die Bergstation
Rote Piste zurück nach Striggen.
Unterwegs kreuzt man den Skilift Lohmatte-Erez
Weiter auf der Roten Piste. Leider wurde sie nicht frisch präpariert...
...dafür aber die Talabfahrt nach Eischoll.
Gefällt mir.
Der untere Verlauf der Talabfahrt.
Wieder bei der Talstation Striggen.
Nach einer weiteren Fahrt des Skilifts Lohmatte-Erez, fuhr ich auf dem Ziehweg Richtung Unterbäch.
Der einzige Müller Skilift im Gebiet aus dem Jahr 1975, aber zuerst wollte ich nach Unterbäch fahren.
Weiter auf dem Zieweg.
Das Bietschhorn. Wenn man sich achtet, sieht man es noch in vielen anderen Bildern.
Unterwegs nach Unterbäch auf der roten Piste "Holz" auf dem Pistenplan.
In Unterbäch trifft man den kurzen Übungsskilift von Doppelmayr an. Mit Jahrgang 67 die älteste Doppelmayr Anlage die ich gesehen habe.
Die Sesselbahn Unterbäch-Brandalp, gebaut von Küpfer (1985) durch BMF aber stark umgebaut. Komisch ist, dass man die neuere Bahn restauriert hat und die fünf Jahre ältere Sesselbahn in Eischoll im originalen Zustand lies. Ich glaube sowieso die Bergbahnen Unteräch arbeiten nicht mit Eischoll zusammen. Es gibt auch zwei verschiedene Websiten. Eischoll: http://www.eischoll.ch/ Unterbäch mit Brüchen: http://www.buerchen-unterbaech.ch/
Unter diesen Bedingungen will ich auch mal den Schnee wegkratzen. Bergstation des Doppelmayrs.
Neue Sessel, neue Stützenköfpe und neue Umlenkscheiben. Die durchaus speziellen Stützen blieben noch dieselben.
Blick zurück.
Dieses Bild erinnert mich stark an La Robella von Samstag. Nur der Hintergrund ist ein wenig kantiger
Wenn man weiter in das Gebiet eindringen will, muss man zuerst rauf und dann wieder runter. Das erreicht man mit dieser fixen Sesselbahn von Leitner (1993)
Wie schon oben gesagt, muss man wieder runter. Sie überwindet in 1578m Länge nur gerade 155 Höhenmeter.
Dem Bild nicht zu recht ist das die Bergstation.
Sektion drei, bildet der Müller Skilift Breitensteg-Unter Sennturm.
Blick zurück.
Eine flache Angelegenheit.
Schlussendlich trifft man bei der vierten und letzten Sektion an.
Jahrgang 78 von Küpfer mit speziellen und einzigartigen Stützen.
Mythisch!
Vor diesen Niederhaltern geht es sicher 20 Meter leicht nach unten. Man muss bremsen, sonst fliegt einem der Bügel hinter sich weg.
Die Ausstiegstütze über der Waldgrenze auf dem 2500m.ü.M. gelegenen Ginals.
Die Bergstation
Dieser Skilift erschliesst die schönste Piste im Gebiet und dazu noch frisch präpariert!
Hier sieht man die Stelle, bei dem das Trasse runter geht.
Eine der speziellen Stützen und im Hintergrund die Bergstation der dritten Sektion.
Die blaue Piste beim Müller-Skilift.
Dann wollte ich zurück auf die Brandalp das Mittag essen. Unterwegs fuhr ich unter der Leitner Sesselbahn durch.
Also ich weiss ja nicht, aber ist es normal dass eine 1980 gebaute Sesselbahn weniger Lärm macht als eine 13 Jahre jüngere Sesselbahn wie hier zu sehen? Ganz genau ist es mir egal, wenn es mehr lärmt ist die Fahrt umso schöner.
Nach dem Mittag wieder auf dem Skilift Unter Sennturm-Ginals (4. Sektion)
Plötzlich stand er aber still und nach fünf Minuten stieg ich ab und fuhr in dem Fall wieder nach Eischoll.
Durch den Ziehweg nach Eischoll, bei dem ich ganze 8 Minuten hatte!
Die Schwarze Piste unter Eischollalp auf dem Pistenplan.
Nach diesem Bild schaltete ich die Kamera ab und geniesste die leeren Pisten bei der Sesselbahn Striggen. Nach fünf Abfahrten und einem Sturz
machte ich mich an den 10 Minütigen Fussmarsch zur Bergstation Eischoll.
In nächster Zeit hat es hier oben genügend an Schnee und über dieses Wochenende soll es schon wieder geben.
Das Laufwerkt der Pendelbahn nach Raron.
Aus dem Innern der 10er Kabine.
Das Schlussbild zeigt die Talstationen Raron-Eischoll und Raron-Unterbäch. Die letzt genannte Bahn von Schätti aus dem Jahr 2000 ersetzte eine Habegger-Bahn aus den 50ern.
Fazit
Die zwei Bergdörfer Unterbäch und Eischoll stellen ein gutes Gesamtbild her. Auch wenn es viele und lange Ziehwege gibt, steht man plötzlich vor einer wunderbaren breiten Piste bei einer fantastischen Aussicht auf das Bietschhorn. Klar es war Nebensaison und es gab dementsprechend auch leere Pisten.
Seilbahntechnisch ist es auch sehr spannend, besonders Küpfer stellte hier prächtige Anlagen hin. Nennenswert ist auch noch, dass es nicht eine kuppelbare Bahn gibt. Für manche ein Nachteil, doch für mich leitet es den perfekten Skitag hin. Jeder weitere Besuch wäre bei mir herzlich Willkommen.
Alle quetschen und drängeln sich auf das Perron. Da muss man ja horrende Wartezeiten in Kauf nehmen! 
