Villars-Gryon- Les Diablerets - 29. bis 31. Dezember 2013

[salvi11]

Freerideski bot mir an, Silvester in Alpes des Chaux zu verbringen. Alpes des Chaux liegt oberhalb von Gryon, Gryon wiederum bekannt für das Hauptskigebiet Les Diablerets und Villars. Schneebedingt wurde erst spontan entschieden, ob ich mich der Reise stellen sollte oder nicht. An Weihnachten nämlich war praktisch noch nichts offen, nur sporadisch die wenig beschneiten Pisten im Gebiet la Chaux. Nach Weihnachten schneite es trotzdem noch, nicht all zu viel, jedoch reichte es um weitere nicht beschneite Pisten öffnen zu können. Nochmal Glück gehabt.

Pistenplan: http://files.gadmin.ch/40803?CFID=24092 ... N=69780908

Wie schon geschrieben liegt Alpes des Chaux im Sektor Gryon, ganz rechts im Pistenplan. Eigentlich ungelegen, wenn man bedenkt, dass wir in diesen drei Tagen von 28. bis und mit 31. Dezember das ganze Hauptgebiet, mit Isenau und Glacier abfuhren. Ok, ein paar Anlagen waren auch ausser Betrieb: Der Skilift Combe d'Orsay, der Skilift Bretaye-Roc d'Orsay, der Doppelskilift Chaux Ronde, bis Dienstag die Sesselbahn Pt. Chamossaire, die Skilifte Vers l'Eglise und La Ruvine-Les Mazons sowie auch die Pendelbahn und der Zubringer in Reusch im Berner Kanton. Alle aufgezählten Bahnen waren wegen Schneemangel ausser Betrieb, bis auf den Doppelskilift in Bretaye, welche auf den Chaux Ronde führen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, warum diese ausser Betrieb waren. Die blaue sowie die rote Abfahrt waren nämlich geöffnet. Egal, verzichtet man halt auf diesen Doppellift. Also los!

Erster Teil - Hauptgebiet Villars-Gryon und Les Diablerets - 29. Dezember 2013

Auf dem Programm stand erstmals das Hauptgebiet kennen zu lernen. Freerideski und seine Geschwister kennen dies natürlich schon, ich war zum ersten mal da.


Die erste Abfahrt gestaltete sich eng durch die Chalets auf Alpes des Chaux hindurch zum Skilift les Fracherets.


Skilift les Fracherets, eine Garaventa Produkt von 1968.


Auch ein älteres Exemplar, der Übungssklift Plan Metrzoz auf les Chaux von GMD.


In der Nacht auf den 28. Dezember gab es rund 10cm oder mehr Neuschnee. Die Tannen daher schön verzuckert, machte Stimmung für die kommenden Skitage auf der Sesselbahn von Poma auf den Chaux Ronde.


Zu beginn ging es gerade nach Les Diablerets. Betrachtet man den Pistenplan, ist dies eigentlich eine Wahnsinns Reise von Alpes des Chaux aus. Durchschnittlich hätte man aber 45min, so Freerideski, der stolze 13 Jahre Erfahrung in dieser Skiregion aufweist. Das Bild zeigt die Sesselbahn Perche-Conche, eine 10 Minütige langsame Fahrt nimmt man mit ihr in Kauf. Die Bahn stellt die Verbindung Villars-Les Diablerets her und ist daher sehr wichtig. Fällt sie aus, muss man auf die Improvisation der Bergbahnbetreiber hoffen.


Der WSO-Lift Laouissalet von 1983. Hier wurde früher von DJ Didier gemixt, in diesem Jahr schien er eine Auszeit genommen zu haben.


Drüben in Les Diablerets, ebenfalls ein WSO-Produkt. 42 Jahre hat der Skilift La Jorasse laut Datenbank schon auf dem Buckel.


Sesselbahn Les Diablerets-Les Mazots von Garaventa 1994.


Neuer ist die MSC-Anlage Meilleret von 2002.


Persönliches Highlight des Tages...


Mein dritter je gefahrener kuppelbarer Poma Stangenschlepper. Er bedient die 10 Minuten Sesselbahn Perche-Conche.


Zurück im Sektor Villars-Bretaye auf der blauen Piste neben dem WSO Doppellift, der den Betrieb unverständlicherweise noch nicht aufgenommen hat.


Die Pisten schon total abgefahren, ein Leitner Geklapper von 1999 und dennoch stehen wir auf dem Gr. Chamossaire.


Spät am Nachmittag der Besuch in Villars. Von dort führt eine 2006 neu gebaute Poma EUB hoch nach Roc d'Orsay, auf dem drei Seilbahnen enden, wovon aber nur die EUB in Betrieb war.


Der kurze Skilift La Rasse, besonders wichtig für Leute aus Gryon und Alpes des Chaux.

Zweiter Teil folgt

[salvi11]

Zweiter Teil - Hauptgebiet mit Isenau - 30. Dezember 2013

Am zweiten Tag sollten die Pisten schon wieder besser sein. Der Neuschnee hat sich gesenkt und die Pistenfahrzeuge konnten in Ruhe ihre Arbeit erledigen. In der Tat waren die Pisten deutlich besser, dafür kamen nun diverse Steine zum Vorschein. War der Gebietswechsel in den Sektor Isenau also wirklich so eine gute Idee? Isenau ja bekannt für seine Sonnenhänge und wer weiss wie viel Schnee noch liegen würde. Im Internet stand, dass die Talabfahrt aber sogar offen wäre.


Wie gehabt mussten wir zuerst nach Les Diablerets kommen und nach dem gestrigen Tag sollte das problemlos zu packen sein. Auf dem Bild zu sehen ist der Zubringer von Gryon nach Les Chaux. Die 4er Kabinenbahn von Garaventa blieb uns aber erspart, da die Talabfahrt trotz Beschneiung geschlossen war. Schade, wäre eine schöne Bahn von 1988.


Nach Wunsch von mir fuhren wir auf den Croix des Chaux mit der 1998 neu gebauten Poma Sesselbahn.


Auf der Sesselbahn Gr. Chamossaire, Leitner 1999.


Übungslift Bretaye, ein fixgelkemmter Zorro.


Bei der Talstation der Isenaubahn angekommen.


Sie feiert in diesem Jahr den 40. Geburtstag. Zuvor tuckerte ebenfalls eine Giovanola Anlage von 1953 den Berg hinauf.


Der Müller Skilift Isenau. Nicht besonders gut Gelegen für Warteschlangen dahinter.


Der erste Lift der hier stand war ein Giovanola Stangenschlepper, der schon sieben Jahre später durch ein Baco Fabrikat ersetzt wurde. Erneut nur acht Jahre später 1968 nämlich, wurde der GMD gebaut und die Bergstation weiter nach oben verschoben.


Herr Ayerne Pomagalski, Jahrgang 1992. Dessen Vorgänger von Oehler und Baco waren viel kürzer und starteten viel weiter oben.


Meine Nummer vier


Der Poma Stangenschlepper von 1962 Namens Floriettaz macht das Gebiet Isenau nicht langweilig. Erst kurz vor unserem Besuch öffnete er seine Drehkreuze.




Nr. 5. Ich find diese Dinger einfach spannend, man sollte sie in Modell nachbauen. Ein neues Projekt vielleicht von Salvi's Seilbahnmodelle


La Palette, wird in diesem Jahr erst 14 Jahre alt und erschliesst ein paar nette aber kurze Wiederholungsabfahrten. Als Rückbringer nach Isenau dient er aber am Meisten.


Unglaublich aber war, 50% der kuppelbaren Stangenschlepper die ich je in meinem Leben gefahren bin fuhr ich auf der Isenau . Bergstation La Palette.


Die wunderbare 4er Gondelbahn Les Diablerets-Isenau. Sie bekam eine neue Konzession bis 2017.




Bei dieser prekären Schneelage war die Talabfahrt geöffnet, man warnte aber mithilfe von Schildern vor Schneelosen stellen. Tatsächlich, zwei Tage nach unserem Besuch war sie wieder geschlossen. Glück gehabt!


An alle Rundrohrgegner, sieht das nicht toll aus?




Zurück im Hauptgebiet. Auf dem Bild zu erkennen ist der Kurvenlift La Ruvine-Les Mazots von WSO, der an unserem Besuch an allen drei Tagen geschlossen war. Dies galt auch für den SLK Vers l'Eglise.


Die Bergstation der Sesselbahn Meilleret und wir wussten noch nicht, was uns gerade erwarten würde.


Genau das nämlich.. Was war los? Man hörte genau den Klang des Notantriebes. Die 10 Minuten Verbindungssesselbahn Perche-Conche hatte eine Panne. Ohne diese Anlage kommt man vom Sektor Les Diablerets nicht mehr zurück...


Der Liftboy bei der Pannensesselbahn sagte etwas von "Ratrac" in Les Mazots. Da durften wir gespannt sein. Eine Menschenmenge machte sich schon auf irgendwas bereit.


Wie schon im ersten Teil des Berichtes schrieb ich etwas von Improvisation der Bergbahnbetreiber. Das ist sie nun

Link zum Video

Mithilfe von zwei etwa 50m langen Seilen, versehen mit Knoten wodurch man seine Skistöcke einfädeln konnte, ging die gemütliche Fahrt in Richtung Col de la Croix los. Dieser ist auf dem Pistenplan ziemlich in der Mitte zu erkennen.


Vom Col de la Croix runter führt eine Langlaufloipe. Zum Glück besitzt die ein durchschnittlich gleiches Gefälle, wodurch wir die Loipe wie ein normaler aber etlich langer Ziehweg in Richtung la Rasse befahren konnten. Es gab nur noch eins, hoffen dass unsere zwei Rückbringer, den Skilift und die Sesselbahn La Rasse, noch in Betrieb sein werden... Die Uhr vermeldete nämlich schon 17:00.


Und doch, die Pannen-Meldung kam auch bei diesen zwei Anlagen an. Es gab Überstunden für die Betreiber der jeweiligen Bahnen. Wir hingegen genossen die letzte Abfahrt von Croix de Chaux nach Alpes des Chaux. Es hätte nicht mehr lange gedauert und es wär zu einem wortwörtlichen Nachtskifahren gekommen. Hut ab aber an die Betreiber für die tolle Notlösung!

Der dritte Teil folgt

[Felix]

Genial, die Feechatz aus Saas Fee ist nach 20 Jahren wieder auferstanden

[salvi11]

Genial, die Feechatz aus Saas Fee ist nach 20 Jahren wieder auferstanden

Jaa das hab ich auch gesagt In Saas Fee wurde später aber mit einem Wagen, ähnlich wie bei einer Standseilbahn die Leute befördert. Sowas sah ich mal auf einem Bild von Intermezzo im Historischen Bereich.

Dritter Teil - Hauptgebiet mit Glacier 3000 - 31. Dezember 2013

Es war erst 8:45 Uhr und wir waren fast die ersten auf dem Skilift Les Fracherets. Zuerst ging die Reise wie gewohnt mit der mittlerweile reparierten Sesselbahn Perche-Conche nach Les Diablerets und von dort in den Bus Richtung Col du Pillon. Am Vortag stiegen wir schon bei der Talstation Isenau aus, doch heute ging die Fahrt weiter. Unser Ziel der Glacier 3000. Der Glacier 3000, mit richtigem Namen Tsanfleurongletscher genannt, beinhaltet zehn Seilbahnanlagen, wovon sich je drei im Kanton Bern und Wallis befinden. Die restlichen vier Bahnen sind im Kanton Waadt beheimatet.


Unterwegs auf unserer langen Reise. Schon an den Vortagen stellte sich die Frage, ist das die ehemalige Talstation der Sesselbahn Charmet-Chaux de Conches?


Sesselbahn La Rasse-Chaux Ronde und es sah nun schon nicht mehr so Winterlich aus wie vor zwei Tagen.


Bergstation der selben Bahn.


Angekommen auf dem Glacier 3000, nachdem wir mit zwei Luftseilbahnen von Doppelmayr aus dem Jahr 1999 fahren durften. Allgemein wurden kurz vor der Jahrtausendwende viele Anlagen in diesem Sektor ersetzt.


Der Blick nach rechts zeigt die kurze Sesselbahn Scex Rouge, eine DM-Anlage von 2000. Davor zu erkennen die Rodelbahn im Winterschlaf und im Hintergrund das prächtige Panorama.


Auf der Sesselbahn Scex Rouge. Sie erschliesst einen sehr kurzen aber griffigen roten Hang.


Im Walliser Kanton der Skilift La Le Dôme - Ein Bühler Fabrikat. Ob da noch etwas Original von 1971 ist mag ich zu bezweifeln.


Skilift Le Dôme


Diverse Schanzen im Funpark am selben Lift.


Die Zeit verging rassant, es war schon Mittag und ein Hunger tauchten bei einigen von uns auf. Somit nutzen wir die Gelegenheit und fuhren die Oldenegg Abfahrt. Eine geniale schwarze Piste, welche Parallelitäten mit der Seetalhornpiste in Grächen besitzt, jedoch nur kleine.


So ziemlich in der Mitte der Abfahrt.


Am Ziel angekommen mit Blick zurück. Von der Talsenke ganz zu oberst am Grat kommen wir her.


Sehr kurz gehaltene KSB Station Oldenalp-Oldenegg im Kanton Bern. Eine Doppelmayr Bahn von 1998 welche ein Habegger Einersessel ersetzt hat.


Das lang ersehnte Mittagessen auf der Oldenegg. In diesem Restaurant trafen wir die einzige Deutsch geschriebene Speisekarte des Gebietes an.


Bis 1998 hätte man hier in diesem Restaurant nicht sitzen können, denn da warteten einst die Kabinen der Habegger Pendelbahn auf ihre Abfahrt Richtung Cabane, wo wieder Französisch gesprochen wird.


Heute überwindet diese Bahn den Röstigraben nach Cabene. Links daneben würde bei mehr Schnee die rote Piste durchführen. Auch mehr Schnee bräuchte übrigens die Abfahrt nach Reusch, die bei uns ebenfalls geschlossen blieb.


Zu wenig Schnee für die rote Piste.


Nach der Fahrt wiederum mit dem Skilift Le Le Dôme, stand der Lift Namens La Quille du Diable auf dem Programm. Er steht längst nicht mehr komplett auf dem Gletscher, im Baujahr 1983 war dies vielleicht noch anders.


Eine Stütze mit normalen Fundament.


Oben eröffnet sich ein Blick auf die eindrücklichen Dimensionen des Gletschers.


Der längste Lift des Gebietes ist gleichzeitig auch der drittlängste Skilift der Schweiz. Beide davor stehen ebenfalls auf einem Gletscher und im Kanton Wallis. Auf vierter Stelle würde der Skilift in Rüschegg in den Berner Voralpen liegen.




An der Bergstation eröffnet sich folgendes Szenario; Auf der Einen Seite erkennt man den Chasseral und auf der anderen das Matterhorn. Wie klein die Schweiz eigentlich ist wird einem hier mit einer Kopfbewegung klar gemacht.


Es geht dem Ende zu und wieder stehen wir vor der grandiosen Abfahrt nach Oldenalp.


Sesselbahn Odenalp-Oldenegg


Nach einer Busfahrt und einer mühsamen Reise zu fuss vom Bahnhof zur Talstation, kamen wir schliesslich wieder in Les Mazots an, wo sich der interessante Skilift La Ruvine-Les Mazots noch immer kein Stückchen bewegte.


Doppelskilift Chaux Ronde von 1989. Ein Städeli Exemplar das erst nach unserem Besuch öffnete.


Wie immer am Abend für die Gäste aus Gryon, die Fahrt mit der Sesselbahn Croix des Chaux.


Schlussbild der genialen drei Tage! Der Dank geht an Freerideski, der mich zu dieser Expedition eingeladen hat!

[Dani]

Vielen Dank. Eines meiner Lieblingsskigebiete in der Schweiz. Es ist nicht perfekt, aber sehr abwechslungsreich

Kurvenlift La Ruvine-Les Mazots

Ach nee, neue Gehänge...