Über die Grenze Skifahren, das kann man nicht überall. In bekannten Skisportorten wie Zermatt oder Samnaun-Ischgl scheint dies alltäglich zu sein. Dank der Skistation des Rousses ist dies auch im Jura möglich. Dort ist das Schweizer Skigebiet La Dôle verbunden mit dem Skigebiet les Tuffes. Dort kann man via Piste die Schweiz-Französische Grenze so oft wie man eben möchte durchqueren.
Auf Schweizer Seite erstellte man schon früh Aufstiegsmöglichkeiten für die Skisportler, weshalb schon 1937 das erste Funi im heutigen Bereich der Skilifte Cuvaloup in Betrieb ging. Etwas weiter südlich konnte man im selben Jahr den ersten Constam-Lift eröffnen. Lustigerweise wurde er 1977 wiederum durch ein Müller Fabrikat ersetzt, obwohl damals bereits die Stangenschlepper im Gebiet regierten. Dummerweise war der Müller-Lift heute mangels Andrang nicht in Betrieb. In den 60er Jahren kam es zu weiteren Erschliessungen, ausschliesslich durch die Firmen Poma und Montaz Mautino. Eine Anlage stach dabei ganz besonders hervor, die Hauptanlage von 1963 zum Bergipfel La Dôle, dessen Ersatz durch eine kuppelbare 4er Sesselbahn 2006 erfolgte. Somit ist sie nach der VR101 in Oberdorf heute die einzige kuppelbare Sesselbahn im ganzen Schweizer Jura. Rüber auf die Französische Seite Les Tuffes gelangt man nur über einen Ziehweg im Tal. Dort Angekommen wird man von einer fixen 4er Sesselbahn von Montaz Mautino begrüsst. Weiter existieren im Gebiet von Les Tuffes zwei lange Stangenschlepper von Montaz Mautino und Montagner, inklusive eine Hauptanlage in Form einer fixgeklemmten 4er Sesselbahn vom Poma. Die Hänge im Gebiet Les Tuffes sind weitaus weniger spektakulär und steil als auf Schweizer Seite. Ebenfalls im Skiabo wären die Gebiete La Serra und Le Noirmont inbegriffen. Letzt genanntes Gebiet befindet sich ebenfalls auf Schweiz-Französischer Grenze und verfügt über eine kurze 4er Sesselbahn auf Französischen Gebiet und zwei parallel verlaufende Stangenschlepper auf Schweizer Boden.
Pistenplan
Da man als Schweizer Skifahrer sowieso nur via Frankreich ins Skigebiet gelangen kann, verwendete ich die Sesselbahn Balancier als Einstiegsbahn. Ich löste nur bis 13:00, da ich an diesem Montag noch weiter ins Landes innere eindringen wollte.
SB Balancier, Montaz Mautino
Ich ging bereits nach der ersten Abfahrt via Verbindungspiste rüber in die Schweiz zur Garaventa Sesselbahn von 2006. Links neben der Bergstation unschwer zu erkennen die weisse Kugel, die sich als Sternwarte entpuppte.
La Dôle Panorama ins Mittelland
Von der anderen Bergseite erschliesst eine Küpferpendelbahn den Berg. Sie dient der Sternwarte als Zubringer und ist für den Schneesportler leider nicht zugänglich.
Hinter dieser Antenne im Wald führte einst eine Einersesselbahn der Firma Sameli-Huber den Weg hinauf. Sie ist seit 2000 Geschichte, sofern man dem Wirt in dessen Bergrestaurant Barilette vertrauen darf.
Sternwarte
Auf dem Skilift Cuvaloup. Der linke von den Drei dient lediglich als Anfängerlift und endet nach 420m.
Cuvaloup
Weiter ging es mit dem Skilift Les Léseneys von Montaz Mautino.
Einzige Kurve im Schweizer Gebiet, Les Léseneys.
Standart Bergstation La Dôle
Blick zum Französischen Skigebiet Mijoux, welches eine moderne Sesselbahn, eine Kombibahn sowie einige Stangenschlepper aufweisen kann. Weiter hinten im Tal und somit südlicher befände sich das Skigebiet Lelex-Crozet, dessen Seilbahnschneise von Genf sehr gut zu erkennen ist.
Abfahrten La Dôle, oben recht steil, unten dann flacher aber abwechslungsreich.
SL Cuvaloup I, die letzte Fachwerktalstation eines Pomalifts in der Schweiz. Ein uraltes Exemplar von 1959. Leider heute nicht in Betrieb.
Bergseitige Umlenkung Cuvaloup I und II
Mich faszinieren die Dinger einfach immer wieder aufs neue.
Nach weiteren Fahrten der längeren Lifte, inklusive den Übungsliften, ging ich rüber nach Les Tuffes. SB Balancier
Téléski les Tuffes von 1950! Schade wurde hier eine neue Bergstation "hingebastelt". Er erschliesst steile kurze Pisten. Leider heute nicht in Betrieb. Am Wochenende scheint hier wesentlich mehr los zu sein(?)
Die Abfahrt an der SB Jouvenceaux von 1991 kann als einzige im ganzen Gebiet künstlich beschneit werden.
Ich bin in Frankreich angekommen, das sieht man deutlich an dem Ferienwohnungsblock. Übungslifte Jouvenceaux Montaz Mautino
Auf der SB Jouvenceaux, links die Parallelanlage von Montaz Mautino, heute bei kaum Andrang nicht in Betrieb.
Die grüne Abfahrt Darbella. Flacher als flach..
Talstationen Darbella, allesamt von Montagner, darunter ein Übungslift der Defekt zu sein scheint.
SL Darbella, der rechte besitzt noch eine fliegende Umlenkscheibe und endet viel früher als der zweite.
Der lange SL Darbella besitzt eine neuere Gegenstation.
Kuppelstelle Bergstation Darbella
Letzte Abfahrt neben der SB Balancier, sie ist angenehm steil, leider zu kurz. Insgesamt sprach mir dieses Gebiet sehr an, schöne Landschaft und super Panorama auf dem Gipfel La Dôle. Ein weiterer Besuch stünde nichts im Wege!
. Stimmt, der Cuvaloup ist ja wirklich der letzte mit Fachwerktalstation in der Schweiz, nachdem L'Abbaye ersetzt wurde, das hatte ich bislang gar nicht so auf dem Schirm...