Rüschegg-Eywald // 19. Januar 2021 // Wunderbarer Tag

[intermezzo]

Rüschegg-Eywald // 19. Januar 2021 // Wunderbarer Tag

Individuelle Skilift-Miete im Schwarzwald? Kommt für mich derzeit nicht in Frage;-)

Spass beiseite. Hatte bis jetzt irgendwie aufgrund der ganzen Corona-Situation nicht wirklich Lust auf Skifahren, obwohl wir das in der Schweiz ja können/dürfen, noch. Lassen wir das. Gestern, während der Arbeit hatte ich plötzlich das dranghafte Bedürfnis, irgendwo Skifahren zu gehen. „Irgendwo“ stimmt natürlich hinten und vorne nicht. Für mich war klar, nachdem ich die Wetterprognosen konsultiert und mich im Internet schlau gemacht hatte: die Reise sollte ins Gantrisch-Gebiet ins kleine, aber äusserst feine Skigebiet Rüschegg-Eywald führen.









Das letzte und erste Mal war ich 2013 dort.

Meinen Bericht von 2013 über die Skigebiets-Perle Rüschegg-Eywald siehe hier, habe die alten Fotos wieder hochgeladen:

https://www.alpinforum.com/forum/viewto ... g#p4927316

Kurz-Fazit nach dem Zweit-Besuch: Rüschegg-Eywald ist ein Hammer-Gebiet. Genau nach meinem Geschmack. Nur zwei Skilifte, aber unzählige Pisten, alles dabei. Das war so ein genialer Tag heute, sicherlich einer meiner besten der letzten zehn Jahre. Die ersten zwei Stunden wähnte ich mich in einem Privat-Skigebiet: es waren nur rund 20 Personen unterwegs. Am Nachmittag waren es dann sicherlich geschätzte 200 Skifahrer. Anstehen musste ich KEIN einziges Mal. Abstand, auch beim Take-away wurde überall super eingehalten. So geht Ferien für einen Tag!

Schnee: perfekt pulvrig. Unten circa 20 Zentimeter, oben auf 1550 Meter mehr als einen Meter. Bericht ergänze ich dann Stück für Stück, wie üblich bei mir...

Zu den Fotos:

Schöne Stimmung am Morgen mit Eiger etc.



Auf der Strasse zum Top-Skigebiet;-) zumindest für mich:



Der 2300 Meter lange und mit 500 Höhenmetern ausgestattete Monster-Schlepper von Habegger aus dem Jahr 1968 mit der "Kathedrale" ging pünktlich um 9:30 auf. Ich war der Zweite. Talstation des Skilifts:



Skigebiet-Panorama:





Die Kathedrale kommt in das Blickfeld:









Oben auf dem Lischboden: Traumhafte Bedingungen...











Im Hintergrund grüsste der Chasseral:

























Die Pisten sind teilweise herlich coupiert:











Neben der Piste konnte man sicher bestens im Gelände austoben. Unter einer circa 20 Zentimeter hohen Neuschneeschicht lag eine kompakte hartgepresste Unterlage. Perfekt.









Um 14:30 habe ich dann Schluss gemacht. Impressionen von der Heimfahrt.

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Fortsetzung Rüschegg-Eywald:

Wunderbare Stimmung am Morgen in Richtung Thunersee und Berner Hochalpen:









Am (grossen) Parkplatz, der gratis ist. Im Hintergrund erkennt man die Talstation des langen Schleppers. Die Länge des 1968 erbauten Skilifts beträgt knapp 2300 Meter, die Fahrzeit dauert rund zehn Minuten. Und es werden dabei mehr als 500 Höhenmeter überwunden.





Der Lift liegt meistens im Schatten - zumindest im unteren Teil. Oben dann nach der berühmten Kurve ist das Gegenteil der Fall...





Eine eindrücklickliche Konstruktion, diese Kurve:









Linksseitige der beiden Pisten am Skilift Lischboden, schön zum Carven:









Ja, es hatte tatächlich auch noch andere Skifahrer:







Bis zur Mittagszeit war es oben auf dem Lischboden-Plateau windig, war aber kein Problem:



Wer erkennt die Liftfahrer?





La cathédrale:













Einer meiner Jura-Lieblingsberge in der Ferne: der 1607 Meter hohe Chasseral mit dem prägnanten Funkturm (ganz rechts):



Müsste die Schrattenfluh sein:



Der weisse Gipfelrücken in der Bildmitte - vielleicht weiss ja jemand hier, welcher Berg das ist?



Zoom rüber zum Skigebiet Selital, das derzeit ebenfalls in Betrieb ist. Die beiden Skigebiete waren früher via Skiwege miteinander verbunden:

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Also: Rüschegg-Eywald als Skigebiet, bei solchen Bedingungen, wie ich sie an meinem Besuchstag angetroffen habe, ist grosses Kino. Für ein Mittelgebirgs-Skigebiet, in der Schweiz sprechen wir terminologisch von Voralpen-Skigebiet, sind respektable Höhenunterschiede von 500 Metern und wirklich lange Pisten alles andere als eine Selbstverständlichkeit.

Es gibt zwar keine wirklich steilen Pistenabschnitte (ausser einer kurzen schwarzen Piste; die war aber leider als einzige Piste zu), aber ansonsten ist alles enthalten: blaue, breite Genusspisten. Rote, ebenfalls breite Carving-Pisten. Und zwei wunderschöne, laaaaaange Aussenrum-Pisten. Alles teilweise schön coupiert, genau nach meinem Geschmack. Und dann dieses Panorama, das sich einem vom höchstgelegenen Punkt des Skigebiets, dem 1550 Meter hohen Lischboden, anbietet, ist schlicht und ergreifend grossartig. Ein Rundumblick zum Jura, Aaretal, Mittelland, Thunersee und zu den Berner Alpen. Der Tiefblick ist zwar nicht ganz so imposant wie auf dem Pizol, aber beeindruckend ist die Sicht allemal.

Ach ja, ganz vergessen: die Tageskarte schlägt mit 36 Franken zu Buche. Angesichts der Vielseitigkeit des Gebiets ein guter Preis, meine Meinung.

Oben auf dem "Dach" des Skigebiets, auf dem 1550 Meter hohen Plateau «Lischboden», ist es geländetechnisch zwar mehrheitlich flach, aber das Panorama ist sehr eindrücklich - vom Jura, über den Tödi bis zu den Granden der Berner Alpen:







Links noch knapp erkennbar eine Stütze des Lischboden-Schleppers:



Restaurant Lischboden. Aufgrund der Corona-Situation gab es "nur" Take-away:



Skilift Lischboden:





Eine der beiden sehr schönen (und langen) Aussenrum-Piste. Die rechte der beiden Aussenrum-Abfahrten führt vom Lischboden via einen kleinen Anstieg zuerst über einen Waldweg, dann über schöne Alpweiden an Eywald vorbei zur Talstation:



Restaurant Lischboden mit Take-away:





Die andere Aussenrum-Piste, die auf dem Pistenplan linksseitige: Diese Abfahrt startet von der Talstation des Lischboden-Schleppers und führt durch scöne Waldlichtungen, ist aber teilweise schon sehr flach:

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Abschliessend möchte ich noch eine der beiden langen Aussenrum-Pisten etwas detaillierter festhalten. Und zwar handelt es sich um die meiner Ansicht nach spannendere der beiden Abfahrten. Die rechtseitige (siehe Pistenplan) startet von der Bergstation vom Lischboden, wobei man dann mit den Skiern noch ein paar Höhenmeter traversieren und hochsteigen muss, ehe man zum Vergnügen kommt. Etwas umständlich, hat aber den Vorteil, dass das nicht viele machen und deswegen die Piste auch nicht gross zerfahren ist.

Die andere Aussenrum-Piste führt von der Talstation des Lischboden-Schleppers ganz nach unten. Diese ist zwar landschaftlich auch reizvoll, ist aber im Mittelteil schon sehr flach.

Nochmals der Pistenplan - besagte Piste ist die Piste Nr. 3:



Von den Bergstationen der beiden Skilifte Rüschegg und Lischboden gibts zuerst eine Hangquerung mit leichtem Anstieg, um dann zum Startpunkt der Aussenrum-Piste zu kommen:



Hinten rechts startet die Aussenrum-Abfahrt:



Kulminationspunkt:



Zuerst geht es auf einem Ziehweg ein paar hundert Meter unspektakulär runter:



Ab ungefähr dieser Stelle hier wirds dann spanennder:

















Hier beginnt der schönste Teil der Piste mit anständigem Gefälle und immer wieder schönem Panoramablick aufs Flachland:









Im unteren Teil passiert man den Ortsteil Eywald:







Unterster Teil der Piste; gleich danach fährt man zum Parkplatz runter. Von dort stehen dann noch circa 150 Meter Fussmarsch zum Skilift an...

[Nico05]

Einfach wunderbar. Danke für den Bericht!
Die Gantrischregion sieht sowohl von den Skiliften als auch landschaftlich wirklich außergewöhnlich aus!
Aber vom Wallis ist es für einen Tag etwas weit ...

Ich hatte einmal ein Pistenplan gesehen, auf der eine Piste von Eywald nach Selital stand. Glauben Sie, dass es noch möglich ist (über die Wege und die Langlaufloipe)?

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Hallo Nico05

Gerngeschehen.

Ja, früher gab es mal eine offizielle Verbindung zwischen Rüschegg-Eywald und Selital. Soweit ich das beurteilen kann, besteht diese heute noch. Ist einfach keine Piste mehr, sondern ein nicht präparierter Waldweg. Der muss aber sehr flach sein, eventuell hat es sogar noch Gegensteigungen drin. Dürfte also alles in allem eine schweisstreibende Angelegenheit mit Alpinskis sein, um vom Lischboden rüber zum Selital zu kommen. Mit Tourenski geht das natürlich problemlos.

[Nico05]

Wenn man sich die Swisstopo-Karten genauer ansieht, kann man erkennen, dass es recht einfach ist, von Selital nach Eywald zu gelangen. Die Strecke ist recht kurz und führt fast die ganze Zeit bergab. Es ist jedoch viel schwieriger, von Eywald nach Selital zu gelangen. Die Strecke ist länger und führt mehr bergauf.

https://map.geo.admin.ch/?lang=fr&topic ... .91&zoom=8

An einem Tag von einem zum anderen zu wechseln (hin und zurück) ist also ziemlich uninteressant, zumal es mir scheint, dass es keinen gemeinsamen Tagespass für die beiden Skigebiete gibt... (Den Gantrisch Snow Pass gibt es nur als Saisonpass, wenn ich mich nicht irre).

[intermezzo]

Ich würde behaupten, dass die Verbindung zwischen den beiden Gebieten - mit Alpinskis - vom Lischboden aus praktisch oder gar nicht möglich bzw. viel zu umständlich ist, weder in die eine noch in die andere Richtung. Eigentlich liegen die Gebiete sehr nahe beieinander, aber das ist es dann auch schon. Die Realität sieht total anders aus.

Die von Dir eingezeichnete untere Variante sieht hingegen anders aus. Die kenne ich nicht. Die wäre unter Umständen einen Versuch wert, allerdings wie Du richtig bemerkst, nur vom Selital nach Eywald.

Auch wenn man mit dem Auto dort ist, braucht man dafür rund 25 Minuten, um von Rüschegg-Eywald ins Selital zu kommen.

Einen gemeinsamen Skipass gibts nicht.