Elsigenalp-Metsch • 22. März 2011 • Regionale Spezialitäten

Winterberichte aus dem Berner Oberland und dem Berner Mittelland.
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Felix
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Elsigenalp-Metsch • 22. März 2011 • Regionale Spezialitäten

Beitrag von Felix »

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Die Wintersaison neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu, und wie jedes Jahr bedeutet das, das einige Seilbahnen den Betrieb nicht nur über Sommer, sondern für immer einstellen werden. Einerseits, weil sie ersatzlos gestrichen werden, oder aber ersetzt werden. Nachdem ich bereits kurze Zeit zuvor am Schwarzsee den Skiliften Kaiseregg die letzte Ehre erweisen konnte, standen noch ein paar andere Bahnen auf dem Programm. Um mit diesen Klassikern des Schweizer Seilbahnbaus noch ein letztes (und für mich gleichzeitig auch erstes Mal) fahren zu können, sollte es Mitte März für drei Tage ins Berner Oberland gehen. Mit der Jungfrauregion und dem im Kanton Waadt gelegenen Les Diablerets wollte ich zwei sehr grosse Regionen besuchen, sodass ein Skitag in einem der Gebiete am Anreisetag nicht in Frage kam. Stattdessen suchte ich nach einem etwas kleineren Gebiet, das ich noch nicht kannte und welches mir aus Berichten in einschlägig bekannten Foren und vom Pistenplan her sehr interessant vorkam. Aufgrund des schneearmen Winters kamen nicht mehr viele Gebiete in Frage, die entlang der geplanten Route noch geöffnet sein würden. Ein Gebiet passte aber voll und ganz ins Schema: Die Elsigenalp oberhalb von Frutigen auf dem Weg nach Adelboden. Ein Blick auf den aktuellen Pistenzustand bekräftigte den Entscheid, dem Gebiet einen Besuch abzustatten: Alle Anlagen und Pisten geöffnet!


•• Die Skiregion

Pistenplan Region Frutigen-Adelboden-Lenk

Die Skiregion zwischen der Lenk und Adelboden zählt zu den grössten der Schweiz. Drei separate Gebiete rund um die beiden bekannten Orte, namentlich die Engstligenalp und die Tschentenalp nahe Adelboden, sowie das Skigebiet Betelberg in der Lenk, erschliessen neben dem Hauptskigebiet am Hahnenmoospass ein breites Pistenangebot. Genau jenes Skigebiet ist mit seinen modernen Aufstiegshilfen der Tourismusmotor der gesamten Region, während man in den restlichen, kleineren Gebieten noch immer ein wenig nostalgischeres Skifahren erleben kann. Noch ein gutes Stück vor Adelboden trifft man an der Hauptstrasse aber auf ein grosses Plakat, das auf ein weiteres Skigebiet hinweist. Die Elsigenalp oberhalb von Elsigbach auf Boden der Gemeinde Frutigen ist zwar vom Dreh- und Angelpunkt Adelboden ein gutes Stück entfernt, wird aber dennoch gemeinsam mit den restlichen Gebieten vermarktet.

Die Zufahrtsstrasse ins Skigebiet ist schonmal nichts für schwache Nerven: Eine schmale, einspurige Strasse entlang einer Felsschlucht führt einige Kilometer lang zur Talstation der Pendelbahn, die als Hauptzubringer in das Skigebiet dient. Hier macht sich schon bemerkbar, dass dieses Skigebiet ganz sicher nicht für den Massentourismus tauglich ist. Wenn man hier die Talstation erreicht, ohne rückwärts eine der Ausweichmöglichkeiten aufzusuchen, kann man sich glücklich schätzen. Dafür erwies sich der Gratis-Parkplatz als sehr grosszügig angelegt, zudem paraktischerweise direkt an der beschneiten Talabfahrt gelegen. Die Zubringerpendelbahn befördert den Gast vom Parkplatz auf ein knapp 500 Meter höher gelegenes Plateau. Mehr als ein Zubringer ist die Bahn zumindest für Skifahrer sicher nicht, da die einzige Abfahrt sich mehrheitlich als Ziehweg ins Tal schlängelt, dafür aber mit ebenso spektakulärer Trassierung entlang von Felswänden wie die Zufahrtsstrasse. Grosse Teile der Abfahrt werden aber auch von Schlittlern befahren, die die Pendelbahn mit ihrer 3,5 Kilometer langen Piste rege nutzen.

Erst einmal auf dem Plateau angekommen, ist zunächst einmal nur ein Skilift ersichtlich, der Skilift Metschegga. Einige 100 Meter muss man im Schlittschuhschritt bewältigen, ehe man den in erster Linie als Übungslift gedachten Skilift zu erreichen. Gleichzeitig dient er aber auch als Hauptzubringer - neben einem Seillift - zu den weiteren Skihängen auf der Metschalp sowie auf der Elsigenalp. An der Bergstation hat man zwei Möglichkeiten, ins weitere Skigebiet zu gelangen. Rechter Hand führt ein zügiger Ziehweg zur Metschalp, wo zwei weitere Skilifte warten. Fährt man links hinab, läuft man zwangsläufig dem Doppelskilift Elsigenalp über den Weg, der die Paradehänge des gesamten Gebiets erschliesst. Zwei rote Abfahrten rechts und links des Hochleistungs-Doppelschlepplifts laden zum Carven ein. Gleich an der Bergstation schliesst ein kurzer Verbindungslift an, der keine eigene Piste besitzt, dafür aber zwei umso landschaftlich reizvollere Abfahrten in einem abgelegenen Seitental erschliesst. Diese zählen definitiv zu den absoluten Highlights des Gebiets, auch wenn sie gegen Ende ein wenig flach werden. Erst seit 1996 wird das links des Doppelskilifts gelegene Elsighorn durch einen weiteren Schlepplift erschlossen. Diese Anlage führt mit einer Bergstation auf 2290 Meter Seehöhe zum höchstgelegenen Punkt des gesamten Gebiets, die Hänge sind aber mit krasser Südhanglage nur selten angenehm zu fahren. Dennoch ist auch hier die Fülle an Abfahrtsvarianten wieder einmal beeindruckend, deren drei erschliesst der Skilift, wobei eine knackige schwarze Piste nur in Kombination mit dem Doppelskilift fahrbar ist. Der zweite Sektor des Gebiets, die Metschalp, wird bereits seit der Gründerzeit ebenfalls durch Skilifte erschlossen. Auf 1565 Meter Höhe beginnt ein langer, aber dennoch recht flacher Skilift, der als zweiter Zubringer fungiert; bis hier ist es ebenfalls möglich, mit dem Auto anzureisen. Wiederum erschliesst auch er drei Pistenvarianten, die zu ausgelassenen Carvingschwüngen verleiten. Seit 1996, dem Datum der grossen Erweiterung des Skigebiets, wird auch der Widerhubel durch einen gleichnamigen Skilift erschlossen; drei weitere, teils steile Abfahrten wurden durch diesen Neubau zugänglich.

Erwähnenswert ist der in diesem Gebiet flächendeckende Ausbau der Beschneiung. Zwar ist die niederschlagsreiche Region rund um Adelboden ansich ein Garant für ausreichenden Naturschnee auch in geringerer Höhenlage, doch die Tatsache, dass die Schneilanzen bis zum höchsten Punkt des Gebiets aufgestellt sind, lässt einen anderen Schluss zu: Hier hat man eher mit dem Wind als mit zu wenig Schnee zu kämpfen. Bei manchem Sturmtag dürfte es auf den exponierten Pisten des öfteren zu Schneemangel gekommen sein, weswegen nahezu alle Pisten, abgesehen von jenen in der Kessellage auf dem Plateau der Elsigenalp, eine künstliche Beschneiung aufweisen. Doch gerade in diesem trockenen Winter dürfte diese auch der einzige Grund sein, warum man noch bis Mitte März auf 1500 Meter Höhe den Skilift Metschalp betreiben konnte. Auch die Talabfahrt nach Elsigbach weist eine Beschneiungsanlage auf, auf 1300 Meter Höhe natürlich nicht umsonst.


•• Historie

Ob die Elsigenalp schon vor dem Bau der 1967 gebauten Pendelbahn seilbahntechnisch erschlossen wurde, liess sich bislang nicht abschliessend feststellen. Ein Indiz dafür ist zumindest ein Talstationsgebäude neben dem 1966 erstellten Skilift Elsigenalp, das auf einen Vorgänger hindeutet. Sicher ist hingegen, dass neben der Pendelbahn zur Elsigenalp der erwähnte Skilift zur Wintersaison 1966/1967 als zweite Sektion erbaut wurde. Ohne ein wenig Laufen war er jedoch nicht zu erreichen, doch die 60er Jahre zählten noch zu einer Zeit, als Skifahren noch als Sport angesehen wurde. Erbaut wurde der Skilift mit einer Höhendifferenz von knapp 300 Metern von der Firma Habegger, aufgestellt durch die ortsansässige Firma Zurbrügg. Die nächste Neuerschliessung in Form des Skilifts Metschalp liess nicht lange auf sich warten, sodass Habegger bereits 1971 den Auftrag für einen weiteren Hochleistungsschlepplift mit 500 Höhenmetern bekam. Dieser ermöglichte zudem einen zweiten Einstiegsort in das Skigebiet und erschloss die sanften Hänge der Metschalp, die das Gebiet erheblich vergrösserten. War es zunächst die mit dem Standort Thun nicht weit entfernt gelegene Firma Habegger, so konnte der lokale Konkurrent Küpfer 1976 und 1978 zwei weitere Skilifte errichten. Bei ersterem handelte es sich um einen sehr leichten Tellerlift, der den Zugang zu weiteren Abfahrten auf der Elsigenalp ermöglichte, später folgte eine etwas schwerere Variante als Verdopplung des Habegger-Skilifts Elsigenalp. Nach der Übernahme Küpfers durch Garaventa Mitte der 80er Jahre entstand ein Neubau der Zubringerpendelbahn unter dem Namen Garaventa-Küpfer. Auch wenn der Name Küpfer alsbald aus dem Seilbahnbau verschwinden sollte, so kann die Bahn bis heute nicht verleugnen, dass sie aus der Feder der Küpfer-Konstrukteure stammte, auch wenn diese bereits bei Garaventa arbeiteten. Speziell die Stützen lassen einen sofort auf die Steffisburger Firma schliessen.

Lange tat sich in der Folge nichts mehr in Sachen Seilbahnen auf der Elsigenalp, ehe 1996 Garaventa den Bescheid für den Bau von drei weiteren Skiliften bekam. Einerseits sollte die suboptimale Verbindung von der Elsigen- zur Metschalp, die mit viel Laufen verbunden war, verbessert werden, andererseits sollten zwei weitere Anlagen das Gebiet massiv erweitern. Der kurze Übungs- und Zubringerlift Metschalp erspart dem Gast nun einen Grossteil der Lauferei, mit den Skiliften zum Elsighorn und Widerhubel konnten sowohl die Hänge an der Elsigen- wie auch an der Metschalp nach oben hin massiv erweitert werden. Ein interessantes Detail weisen die drei Skilifte auf: Obwohl sie alle im selben Jahr gebaut wurden, besitzen sie drei verschiedene Stützenarten. Während bei Skilift Metschegga die leichten Garaventa-Vierkant-T-Stützen zum Einsatz kamen, hat der Skilift Elsighorn schwerere Fachwerk-T-Masten, wie sie Garaventa schon seit den 80er Jahren baute. Der Skilift Widerhubel hingegen ist mit Doppelmayr-Stützen bestückt, die letzten, die Garaventa vor der Fusion mit Doppelmayr von diesen in Lizenz bezog.

Chronik der Entwicklung der Bergbahnen auf der Elsigenalp


•• Der Skitag

Nach gut 4,5 Stunden Anreise stand ich gegen 13 Uhr auf dem Parkplatz an der Talstation in Elsigbach. Eine Nachmittagskarte war schnell gekauft und schon ging es mit zahlreichen Schlittlern hinauf zur Elsigenalp.

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Ein erster Blick vom Parkplatz auf die gerade fahrende Pendelbahn Elsigbach-Elsigenalp.

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Von der Bergstation bietet sich dann dieser Ausblick auf das Plateau. Mittig der Skilift Metschegga, vor dessen Bau man den Hügel links im Bild überwinden musste, um zu den anderen Skiliften zu gelangen.

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Skilift Metschegga, den man auch im dichtesten Nebel noch finden würde, so laut ist der Antrieb.

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Gegen Ende wird der Lift ein wenig steiler, rechts zweigt die Verbindungspiste an der Bergstation zur Metschalp ab.

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Auf dem Weg zur Metschalp. Links oben sieht man den Weg in die Gegenrichtung, der etwas spannender zu fahren ist.

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Ein Blick nach Adelboden.

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Am Skilift Metschalp, ein Habegger-Urgestein mit wunderschönen Kurzbügeln und Polygonstützen.

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Die Strecke verläuft zunächst am Waldrand entlang, ehe es etwas exponierter wird. Linker Hand fällt der Lanzenwald auf, der leider auch in der späten Saison nicht abgebaut wird und die Optik so etwas negativ beeinflusst. Weiter oben sieht man eine der sehr schönen Abfahrten an diesem Skilift.

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Weiter oben im Skilift Metschalp, hier vereinigen sich zwei der drei Abfahrten.

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Nach 2/3 der Strecke kommt auch der Skilift Widerhubel mit seiner steilen, schwarzen Abfahrt rechts daneben in Sichtweite.

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Der Ausstieg des Skilifts Metschalp mit den leicht verzuckerten Bergspitzen im Hintergrund. Mehr als für die Optik gut waren die Neuschneefälle der letzten Tage allerdings nicht, aber immerhin.

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Der Skilift Widerhubel in der Totalen. Eine schnelle, steile Garaventa-Anlage. Zusammen mit dem Skilift Elsighorn die Neuerschliessung der 90er Jahre.

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Im oberen Teil des Skilifts Widerhubel. Hier fährt kaum jemand, unverständlich ...

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... wenn man sich diese abgelegene "Hintenrum"-Abfahrt ansieht.

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Bei der folgenden Abfahrt sticht ein Manko des Gebiets ins Auge: Vom Skilift Widerhubel gibt es keine direkte Verbindungspiste zurück zur Elsigenalp, man ist in jedem Fall auf den Skilift Metschalp angewiesen. Schade, denn hier waren die Schneeverhältnisse im unteren Teil alles andere als optimal.

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Von der Bergstation des Skilifts Metschalp wird die enorme Weitläufigkeit des Gebiets deutlich: Mittig bis auf den Grat führt der Doppelschlepplift Elsigenalp, auf dem Grat quer dann der kurze Verbinungslift Hohmatti, links nahezu bis auf den Gipfel verläuft der Skilift Elsighorn.

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Die Perspektive ermöglicht auch einen kuriosen Blick auf den - ja, doch recht flachen Skilift Hohmatti und auf die Pisten, die er erschliesst.

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Der Skilift Elsighorn im Zoom mit der schönen, steilen Abfahrt zur Elsigalp links im Bild.

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Die Talstationen der beiden Skilifte Elsigenalp, links Küpfer, rechts Habegger und daneben die Station, die vermutlich der Vorgänger des Habegger-Skilifts war. Allerdings könnte es auch sein, dass der Lift einfach nachträglich mittels einer kleinen Kurve nach draussen verlegt worden ist, einen Hinweis auf einen Vorgänger gibt es nämlich in allen mir bekannten Dokumenten keinen.

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Welche Stützenart schöner ist, darf jeder selbst entscheiden, mir gefallen sie beide sehr gut. Mangels Andrang war nur der Küpfer-Lift in Betrieb, am Habegger-Lift wurde auch irgendetwas repariert. Als er später zu Testzwecken fuhr, stellte sich heraus, dass der Küpferlift ein wenig schneller fährt als seine parallele Schwesteranlage.

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Der flache Skilift Hohmatti, als einziger Lift besitzt er kein Drehkreuz. Eine wirklich ganz leichte, filigrane Konstruktion der Firma Küpfer.

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Unterwegs geniesst man diesen imposanten Ausblick in Richtung Kandertal.

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Hier endet die wenig spannende Liftfahrt.

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Dafür ist die äusserste Abfahrt umso mehr ein wahrer Genuss!

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Schnell erreicht man wieder die Bergstation des Doppelschlepplifts.

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Nun steht eine Fahrt mit dem steilen Skilift Elsighorn auf dem Programm. Genial, dass man hier noch solche Neuerschliessungen mit einem Skilift bewältigt hat!

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Auch von hier oben eröffnet sich wieder ein imposantes Panorama. Die landschaftlich sicher sehr reizvolle Piste rechts im Bild war als einzige ohne Kunstschnee hier oben leider schon gesperrt.

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Beim Zoom auf den Skilift Widerhubel wird dessen Steilheit deutlich. Aus dieser Perspektive links der Bergstation könnte man wunderbar eine Abfahrt Richtung Elsigenalp trassieren, was nochmals eine Piste in völlig anderer Hanglage ermöglichen würde, die das Gebiet noch weiter aufwerten würde.

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Immer wieder laden die formschönen Polygonstützen zu Gegenlichtaufnahmen ein.

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Als Abschluss des Tages stand eine Fahrt auf der Talpiste an, die mehrmals unter der Zubringer-Pendelbahn hindurchführt.

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Serpentinenartig schlängelt sich der Weg ins Tal, einige breitere Hänge findet man aber auch.

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Dieses Bild sollte bereits bekannt sein ;).


Abschliessend folgen noch einige Zoomaufnahmen von den Skigebieten in und um Adelboden, welche man von der Elsigenalp bestens beobachten kann.

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Die Tschentenalp mit Sesselbahn von Garaventa und Skilift von Habegger.

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Das Chüenisbärgli mit der Weltcuppiste, Höchsthorn sowie Luegli und Metsch im Hintergrund.

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Der Hahnenmoospass mit zugehöriger Habegger-Kabinenbahn sowie der Bergstation einer der Bahnen auf der Seite Lenk-Metsch.

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Sesselbahnen Laveygrat Aebi mit dem Sillerenbüel.


•• Fazit

Gesamtgesehen erinnerte mich das Gebiet sehr an das Davoser Rinerhorn. Einen leistungsfähigen Zubringer mit Schlittelpiste, der in ein Gebiet führt, in dem es ausschliesslich Skilifte als Beschäftigungsanlagen gibt. Nicht nur wegen der Freude am Skilift ansich, sondern auch aufgrund des wieder einmal optimalen Verhältnisses von Lift- zu Pistenkapazität zählt das Skigebiet auf der Elsigenalp für mich zu den schönsten der Schweiz. Eng mit der Pistenanzahl ist natürlich auch eine grosse Abwechslung verbunden, die man in Gebieten dieser Grösse selten findet: um wirklich jede Pistenvariante einmal gefahren zu sein, ist man schon einen ganzen Tag beschäftigt. Und da jede dieser Varianten lohnenswert ist, wird es garantiert nie langweilig, gerade auch wegen der weitläufigen Landschaft, die man aus zahlreichen unterschiedlichen Perspektiven erleben kann.


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ProfiSuisse
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Re: Elsigenalp-Metsch • 22. März 2011 • Regionale Spezialitä

Beitrag von ProfiSuisse »

Wunderschöner Bericht!

Wenn ich die Bilder so anschaue, da glaubt man kaum, dass das in der Schweiz ist!
Wo sonst Kapazitätsmonster die Skitouristen den Berg hinauf "schaufeln", wird hier Skifahren wie vor 25 Jahren genossen.
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Schöditaz
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Re: Elsigenalp-Metsch • 22. März 2011 • Regionale Spezialitä

Beitrag von Schöditaz »

Sehr schön, danke. Von diesem Gebiet habe ich bis jetzt noch nie etwas gehört, aber das hat sich jetzt ja geändert.
intermezzo
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Re: Elsigenalp-Metsch • 22. März 2011 • Regionale Spezialitä

Beitrag von intermezzo »

@Felix:

Wie gehabt - sehr schöner Bericht, den Du da abgeliefert hast. Das Gebiet kenne ich auch von zwei Tagesausflügen aus den Jahren 2007 und 2009 - ich werde bei Gelegenheit mal einen Fotobericht von diesen beiden Tagestrips zusammenstellen, falls das ueberhaupt von Interesse ist. Die wichtigsten Fakten hast Du ja bereits in Deinem umfangreichen Bericht oben erschöpfend zusammengetragen!

Elsigenalp-Metsch gefällt mir ebenfalls sehr gut - allerdings sollte man das Gebiet an Wochenenden wohl erst im Februar oder im März besuchen, weil es dann dort oben nicht mehr allzu voll ist. Zu Saisonstart ist die Elsigenalp ziemlich crowdy; das hängt u.a. auch damit zusammen, dass dieses Gebiet in der Regel immer extrem früh aufmacht! Beispielweise war ich 2007 am 14. November (!!!) dort. Und just diese ultra-frühe Saisonbetriebsaufnahme hat sich insbesondere im Kanton Bern herumgesprochen, und da z.B. die benachbarten Adelboden und Lenk im November jeweils noch zu sind, ist diese vergleichsweise kleine Skiarena trotz enger Zufahrtsstrasse an Wochenenden dann mehr als gut besucht.
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Re: Elsigenalp-Metsch • 22. März 2011 • Regionale Spezialitä

Beitrag von migi »

Vielen Dank für den Bericht!

Die Gegend dort oben ist echt ein Kleinod und auch lokal oft nur wenig bekannt. Obwohl die Pendelbahn auf den ersten Blick ziemlich schlicht ist, finde ich sie sehr interessant. Von technischer Seite her ist die aussen an der Station angebrachte Abspannung an der Bergstation nicht unbedingt alltäglich. Interessant ist auch der Maschinenraum, welcher rein optisch eher an eine 120er-Pendelbahn erinnert. Dazu absolut freundliches Personal wie es sonst nur selten anzutreffen ist (ist aber auch ein wenig die Art der Leute dort im Tal - in Adelboden ist es nicht anders).
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Felix
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Re: Elsigenalp-Metsch • 22. März 2011 • Regionale Spezialitä

Beitrag von Felix »

Vielen Dank für eure Rückmeldungen!
ProfiSuisse hat geschrieben:Wenn ich die Bilder so anschaue, da glaubt man kaum, dass das in der Schweiz ist!
Wo sonst Kapazitätsmonster die Skitouristen den Berg hinauf "schaufeln", wird hier Skifahren wie vor 25 Jahren genossen.
Naja, solche Skigebiete findet man ja gerade in der Schweiz glücklicherweise noch häufig, wesentlich häufiger als in manchen Nachbarländern. Allerdings werden es auch von Jahr zu Jahr weniger :(.
intermezzo hat geschrieben:Das Gebiet kenne ich auch von zwei Tagesausflügen aus den Jahren 2007 und 2009 - ich werde bei Gelegenheit mal einen Fotobericht von diesen beiden Tagestrips zusammenstellen, falls das ueberhaupt von Interesse ist. Die wichtigsten Fakten hast Du ja bereits in Deinem umfangreichen Bericht oben erschöpfend zusammengetragen!
Doch, ist in jedem Fall von Interesse! Ich finde es immer sehr spannend, nach einem Besuch eines zuvor unbekannten Skigebiets auch noch weitere Berichte aus dem Gebiet zu lesen. So kann man den Besuch noch einmal Revue passieren lassen und mit anderer Sichtweise den ein oder anderen Eindruck nochmals überdenken.
migi hat geschrieben:Die Gegend dort oben ist echt ein Kleinod und auch lokal oft nur wenig bekannt. Obwohl die Pendelbahn auf den ersten Blick ziemlich schlicht ist, finde ich sie sehr interessant. Von technischer Seite her ist die aussen an der Station angebrachte Abspannung an der Bergstation nicht unbedingt alltäglich. Interessant ist auch der Maschinenraum, welcher rein optisch eher an eine 120er-Pendelbahn erinnert. Dazu absolut freundliches Personal wie es sonst nur selten anzutreffen ist (ist aber auch ein wenig die Art der Leute dort im Tal - in Adelboden ist es nicht anders).
Interessante Details, die mir zwar teilweise aufgefallen sind, denen ich aber nicht weiter Beachtung geschenkt habe. Normalerweise frage ich, ob ein Blick hinter die Kulissen möglich ist, auch wenn ich selten Erfolg habe... Aber in diesem Fall war das Personal viel zu beschäftigt, als dass man Zeit gehabt hätte, mir den Maschinenraum zu zeigen. Trotzdem kann ich nur bestätigen, was du schreibst, sie sind allesamt wirklich sehr freundlich dort. Gerade mit der Kamera fällt man doch auf und hier fragten noch viele, was ich da eigentlich machen würde etc. Jeder stets zu einem Gespräch aufgelegt, habe ich bislang selten so erlebt, wird man aber vor allem wohl in kleineren Gebieten antreffen.

Ausser vielleicht in Les Diablerets, die Angestellten dort waren noch eine Nummer cooler drauf, die wollten gar nicht mehr aufhören über Seilbahnen zu reden, wenn man sie freundlich mit einem "Bonjour" begrüsst hatte :mrgreen:.
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intermezzo
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Re: Elsigenalp-Metsch • 22. März 2011 • Regionale Spezialitä

Beitrag von intermezzo »

@Felix:
Doch, ist in jedem Fall von Interesse! Ich finde es immer sehr spannend, nach einem Besuch eines zuvor unbekannten Skigebiets auch noch weitere Berichte aus dem Gebiet zu lesen. So kann man den Besuch noch einmal Revue passieren lassen und mit anderer Sichtweise den ein oder anderen Eindruck nochmals überdenken.

Gut, dann mache ich mich nächste Woche mal daran, einen Bericht über Elsigenalp-Metsch aus den Jahren 2007 und 09 zusammenzustellen.
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