Seilbahnforum
8-EGK Bettmeralp-Bettmerhorn (Aletschregion)
- Felix
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8-EGK Bettmeralp-Bettmerhorn (Aletschregion)
8-EGK Bettmeralp-Bettmerhorn
Wie so viele heute bekannte Skidestinationen hatte auch die Bettmeralp ihren Ursprung kurz nach dem zweiten Weltkrieg. In den 50er Jahren wurden die Sonnenterrasse Aletsch touristisch mit Restaurants und Hotels erschlossen, ebenso wie die nahegelegene Riederalp, die seit 1951 einen Zubringer in Form einer Seilbahn besass. 10 Jahre später wird das Dorf Betten auf die gleiche Weise vom Talboden erschlossen, 1965 erfolgt die Fortführung der Seilbahnachse zur Bettmeralp. Schliesslich dauert es aber doch bis 1968, bis der erste Skilift auf der Bettmeralp realisiert wird. Im Gegensatz zu den benachbarten Gebieten Fiescheralp und Riederalp war man etwas hinter dem Zeitplan, denn dort konnten bis dato schon mehr Anlagen gebaut werden. 1972 werden auf der Bettmeralp nicht weniger als sechs neue Skilifte gebaut, zwei Jahre später eine zweite Zubringerbahn. Die touristische Erschliessung war also perfekt. Allerdings erkannten auch die Bettmerälpler, dass man nur mit Skiliften auf die Dauer keinen Blumentopf gewinnen kann, gerade wo die Konkurrenz im Oberwallis so stark ist. So wird 1977 wiederum durch die Firma Habegger die spektakuläre und für die damalige Zeit aussergewöhnliche Anlage zum Bettmerhorn erstellt. Die Bahn, die 1995 einer neuen Doppelmayr-Gondelbahn weichen musste, führte bis auf 2600 Meter über dem Meer bei einer Streckenlänge von 2,3 Kilometern. Aber nicht nur das, sondern auch und insbesondere die Trassierung über sehr steile und exponierte Felsen hinweg erforderten eine Bergebahn für die roten Viererkabinen.
Aufgrund der einerseits sehr wichtigen Aufgabe, Skifahrer von der Bettmeralp zur Fiescheralp zu bringen, und andererseits der vielen Abfahrten, die zu Wiederholungsfahrten einluden, wurde die Bahn rasch zu einem Kapazitätsengpass, weswegen sie 1995 der ersten Doppelmayr-8er-Gondelbahn der Schweiz weichen musste. Diese Vorzeigeanlage von Doppelmayr mit ihren geräumigen 8-plätzigen Gangloff-Kabinen ist bis heute das Wahrzeichen der Bettmeralp - bloss bei der Farbgebung haben sich die Bettmeralpbahnen (nach Meinung des Autors dieser Zeilen) etwas vergriffen, was den Gesamteindruck dieser aussergewöhnlichen Bahn, bei der man auch wegen des Panoramas während der Fahrt kaum aus dem Staunen kommt, aber nur wenig trübt.
Link zum Datenblatt
- 8-EGK-Bettmeralp-Bettmerhorn
Lage der Bahn
- Mapplus: http://www.mapplus.ch/?x=648131&y=138075&zl=16
Bilder
Zwei Kabinen im unteren, sehr falchen Stück
Rechts eine gewöhnliche Kabine in der Garage der Talstation, links eine VIP-Gondel mit Sonderausstattung
Strecke im unteren Teil
"Die Ruhe vor dem Sturm" - Hier verläuft die Bahn fast eben
Wechsellaststütze Nr. 6
Fast alle Stützen sind in Fachwerk ausgeführt und gehen nach oben hin in einen Vierkantschaft über
Strecke vor dem Steilhang
An Stütze 9 beginnt eine Bergebahn, da in diesem Abschnitt aufgrund von Lawinen und der Steilheit nicht abgeseilt werden kann
Die "Talstation" der Bergebahn - ein fix installiertes Umlenkrad. Die Seilspur ist hier selbstverständlich geringer als auf der eigentlichen Bergestrecke
Etwas weiter oberhalb befindet sich die Plattform für die Bergefahrzeuge
Blick hinab auf die sehr grosse Stütze mit der Plattform und der Kabine, die zur Seite geschoben ist, damit der Normalbetrieb passieren kann. An dieser Stelle befindet sich ein sehr ruppiger Rösselsprung
Weiter oben wird es flacher, aber nicht weniger spektakulär
Das Bettmerhorn ist - wie man sieht - auch gezeichnet von Lawinensprengbahnen
Bettmerhornbahn, links daneben das relativ moderne Selbstbedienungsrestaurant
Die letzte Stütze mit der zweite Bergekabine
Einfahrt in die Bergstation der Bettmerhornbahn mit dem Berg im Hintergrund, der der Bahn den Namen gibt
Stockdunkel ist es in der Bergstation, wo sich die Antriebe von Bahn und Bergebahn befinden
Eine Kabine im Stationsumlauf. Auch hier oben befindet sich eine Garage für die Kabinen
Diese Aussicht bietet sich einem, wenn man aus der Bergstation herauskommt
Die Gondelbahn von der Piste aus gesehen
Bettmerhornbahn mit Aussicht auf das Matterhorn
Panorama vom Bettmerhorn (Anklicken zum Vergrössern)
Ich hoffe, die Reportage hat euch gefallen und vielleicht sind auch die Fans der modernen Anlagen mal wieder glücklich über ein paar "Nicht-Historische" Themen .
Wie so viele heute bekannte Skidestinationen hatte auch die Bettmeralp ihren Ursprung kurz nach dem zweiten Weltkrieg. In den 50er Jahren wurden die Sonnenterrasse Aletsch touristisch mit Restaurants und Hotels erschlossen, ebenso wie die nahegelegene Riederalp, die seit 1951 einen Zubringer in Form einer Seilbahn besass. 10 Jahre später wird das Dorf Betten auf die gleiche Weise vom Talboden erschlossen, 1965 erfolgt die Fortführung der Seilbahnachse zur Bettmeralp. Schliesslich dauert es aber doch bis 1968, bis der erste Skilift auf der Bettmeralp realisiert wird. Im Gegensatz zu den benachbarten Gebieten Fiescheralp und Riederalp war man etwas hinter dem Zeitplan, denn dort konnten bis dato schon mehr Anlagen gebaut werden. 1972 werden auf der Bettmeralp nicht weniger als sechs neue Skilifte gebaut, zwei Jahre später eine zweite Zubringerbahn. Die touristische Erschliessung war also perfekt. Allerdings erkannten auch die Bettmerälpler, dass man nur mit Skiliften auf die Dauer keinen Blumentopf gewinnen kann, gerade wo die Konkurrenz im Oberwallis so stark ist. So wird 1977 wiederum durch die Firma Habegger die spektakuläre und für die damalige Zeit aussergewöhnliche Anlage zum Bettmerhorn erstellt. Die Bahn, die 1995 einer neuen Doppelmayr-Gondelbahn weichen musste, führte bis auf 2600 Meter über dem Meer bei einer Streckenlänge von 2,3 Kilometern. Aber nicht nur das, sondern auch und insbesondere die Trassierung über sehr steile und exponierte Felsen hinweg erforderten eine Bergebahn für die roten Viererkabinen.
Aufgrund der einerseits sehr wichtigen Aufgabe, Skifahrer von der Bettmeralp zur Fiescheralp zu bringen, und andererseits der vielen Abfahrten, die zu Wiederholungsfahrten einluden, wurde die Bahn rasch zu einem Kapazitätsengpass, weswegen sie 1995 der ersten Doppelmayr-8er-Gondelbahn der Schweiz weichen musste. Diese Vorzeigeanlage von Doppelmayr mit ihren geräumigen 8-plätzigen Gangloff-Kabinen ist bis heute das Wahrzeichen der Bettmeralp - bloss bei der Farbgebung haben sich die Bettmeralpbahnen (nach Meinung des Autors dieser Zeilen) etwas vergriffen, was den Gesamteindruck dieser aussergewöhnlichen Bahn, bei der man auch wegen des Panoramas während der Fahrt kaum aus dem Staunen kommt, aber nur wenig trübt.
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Lage der Bahn
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Bilder
Zwei Kabinen im unteren, sehr falchen Stück
Rechts eine gewöhnliche Kabine in der Garage der Talstation, links eine VIP-Gondel mit Sonderausstattung
Strecke im unteren Teil
"Die Ruhe vor dem Sturm" - Hier verläuft die Bahn fast eben
Wechsellaststütze Nr. 6
Fast alle Stützen sind in Fachwerk ausgeführt und gehen nach oben hin in einen Vierkantschaft über
Strecke vor dem Steilhang
An Stütze 9 beginnt eine Bergebahn, da in diesem Abschnitt aufgrund von Lawinen und der Steilheit nicht abgeseilt werden kann
Die "Talstation" der Bergebahn - ein fix installiertes Umlenkrad. Die Seilspur ist hier selbstverständlich geringer als auf der eigentlichen Bergestrecke
Etwas weiter oberhalb befindet sich die Plattform für die Bergefahrzeuge
Blick hinab auf die sehr grosse Stütze mit der Plattform und der Kabine, die zur Seite geschoben ist, damit der Normalbetrieb passieren kann. An dieser Stelle befindet sich ein sehr ruppiger Rösselsprung
Weiter oben wird es flacher, aber nicht weniger spektakulär
Das Bettmerhorn ist - wie man sieht - auch gezeichnet von Lawinensprengbahnen
Bettmerhornbahn, links daneben das relativ moderne Selbstbedienungsrestaurant
Die letzte Stütze mit der zweite Bergekabine
Einfahrt in die Bergstation der Bettmerhornbahn mit dem Berg im Hintergrund, der der Bahn den Namen gibt
Stockdunkel ist es in der Bergstation, wo sich die Antriebe von Bahn und Bergebahn befinden
Eine Kabine im Stationsumlauf. Auch hier oben befindet sich eine Garage für die Kabinen
Diese Aussicht bietet sich einem, wenn man aus der Bergstation herauskommt
Die Gondelbahn von der Piste aus gesehen
Bettmerhornbahn mit Aussicht auf das Matterhorn
Panorama vom Bettmerhorn (Anklicken zum Vergrössern)
Ich hoffe, die Reportage hat euch gefallen und vielleicht sind auch die Fans der modernen Anlagen mal wieder glücklich über ein paar "Nicht-Historische" Themen .
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Re: 8-EGK Bettmeralp-Bettmerhorn (Aletschregion)
Naja, ob modern oder historisch sollte jedem gesund denkenden Mensch egal sein...
Ich finds eine interessante Bahn. Bis auf die Farbe auch optisch gelungen...
Der Vorgänger war eine Gondelbahn?
Ich finds eine interessante Bahn. Bis auf die Farbe auch optisch gelungen...
Der Vorgänger war eine Gondelbahn?
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Re: 8-EGK Bettmeralp-Bettmerhorn (Aletschregion)
Ja, eine klassische Habegger 4-EGK.Mirco hat geschrieben: Der Vorgänger war eine Gondelbahn?
Übrigens: die Bergebahn hat zwar das Umlenkrad auf Stütze 9, kann aber nur zwischen Nr. 10 und Bergstation verkehren.
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Re: 8-EGK Bettmeralp-Bettmerhorn (Aletschregion)
Interessanter Bericht, merci! Interessant finde ich die Stützen! Diese Fachwerkkonstruktionen sind zwar typisch für Doppelmayr, wurden aber von der Firma nicht all zu oft eingesetzt oder? Eigentlich vorallem bei Exportprodukten in die Schweiz (Bergün, Cardada, Bettmeralp...). Wurden früher vielleicht Fachwerkstützen von den Skigebieten gefordert und werden erst heute, wo die Hersteller eine Monopolstellung haben, nicht mehr eingesetzt?
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Re: 8-EGK Bettmeralp-Bettmerhorn (Aletschregion)
also die kabinen sind im jeden falle CWA typ X, vergleiche bitte die der achterbahn in der zillertalarena