Seilbahnforum
14-PB Wetterhornaufzug (Grindelwald)
- salvi11
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14-PB Wetterhornaufzug (Grindelwald)
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- Die Wetterhorbahn war die erste Luftseilbahn der Welt. Gebaut hat sie Von Roll mit BBC zusammen im Jahr 1908 und wurde schon 1914 wieder stillgelegt wegem dem ersten Weltkrieg. Aber es hatte nicht nur diesen Grund. Die Jungfraubahnen kauften die Wetterhornbahn und betrieb sie nicht mehr weiter. Es hätte oder könnte ja einen Konkurenzkampf geben können mit dem Wetterhorn und dem Jungfraujoch. Der Aufzug hatte zwei Kabinen die 8 Stehplätze und 8 Stitzplätze besassen. Es war mal geplant das es eine neue Wetterhornbahn geben wird und ein Sommerskigebiet auf dem Grindelwaldglescher errichtet wirt. Zum glück aber bauten sie den Skilift nicht sonst würde er jetzt in der Gletscherschlucht seine Jahre als Skilift-Schrott zählen.
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- Auch zu unterst hat es eine Rolle wegem dem streifen. Die Bahn musste wirklich steil gewesen sein.
Schade das die Bahn nicht mehr in Betrieb ist. Wenn sie die Bahn damals nicht an die Junfraubahnen verkauft hätten, würde jetzt sie vielleicht noch laufen. Der Glescherskilift war wirklich gebplant gewesen. Aber ich denke auch wenn der Gletscher nicht zurückgegangen wäre würde der Skilift nicht mehr in Betrieb sein, weil er sicher nicht rentiert hätte.
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Re: 110-PB Wetterhornaufzug (Grindelwald)
Zwar etwas spät. Hier muss ich aber doch ein paar Ergänzungen anbringen.
Es war nicht nur der Weltkrieg. Es war auch ein Bergsturz, welcher die Bergstation zerstört hatte. Und ja, ohne Weiterführung hat dort eine Bahn auch keinen Sinn gemacht. Das Gebäude wurde zu Denkmalzwecken wieder aufgebaut. Das war aber meines Wissens viele Jahre nach Einstellung des Betriebs.
Der Antrieb war tatsächlich in der Bergstation bzw. befindet sich dort noch immer. Er ist für berggängie Wanderer auch zugänglich.
Ein Aufzug im eigentlichen Sinne war die Bahn jedoch nicht. Es war seilbahntechnisch gesehen eine ganz normale Pendelbahn. Übrigens haben auch Aufzüge den Antrieb nicht immer oben. Insbesondere hydraulische nicht . Aber auch klassische Aufzüge können den Antrieb unten haben. Zumindest ist meine Wohnung mit genau einem solchen Exemplar erschlossen. Der Gipfellift auf der Aiguille du Midi hat den Antrieb auch im Tal.
Die ausgestellte Kabine ist übrigens kein Original, sondern ein Nachbau.
Es war nicht nur der Weltkrieg. Es war auch ein Bergsturz, welcher die Bergstation zerstört hatte. Und ja, ohne Weiterführung hat dort eine Bahn auch keinen Sinn gemacht. Das Gebäude wurde zu Denkmalzwecken wieder aufgebaut. Das war aber meines Wissens viele Jahre nach Einstellung des Betriebs.
Der Antrieb war tatsächlich in der Bergstation bzw. befindet sich dort noch immer. Er ist für berggängie Wanderer auch zugänglich.
Ein Aufzug im eigentlichen Sinne war die Bahn jedoch nicht. Es war seilbahntechnisch gesehen eine ganz normale Pendelbahn. Übrigens haben auch Aufzüge den Antrieb nicht immer oben. Insbesondere hydraulische nicht . Aber auch klassische Aufzüge können den Antrieb unten haben. Zumindest ist meine Wohnung mit genau einem solchen Exemplar erschlossen. Der Gipfellift auf der Aiguille du Midi hat den Antrieb auch im Tal.
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Re: 110-PB Wetterhornaufzug (Grindelwald)
migi hat geschrieben: Ein Aufzug im eigentlichen Sinne war die Bahn jedoch nicht. Es war seilbahntechnisch gesehen eine ganz normale Pendelbahn. Übrigens haben auch Aufzüge den Antrieb nicht immer oben. Insbesondere hydraulische nicht . Aber auch klassische Aufzüge können den Antrieb unten haben. Zumindest ist meine Wohnung mit genau einem solchen Exemplar erschlossen. Der Gipfellift auf der Aiguille du Midi hat den Antrieb auch im Tal.
Die ausgestellte Kabine ist übrigens kein Original, sondern ein Nachbau.
Im Jahr 1908 gab es wohl noch keine hydraulische Aufzüge und diese Technik (unten) kannten sie vielleicht auch erst später. Trotzdem muss es nicht eine normale Pendelbahn gewesen sein weil, das Zugseil ja nicht wie bei den heutigen bekannten Pendelbahnen bei der Kabine oben durchlif. Bei der Wetterhornbahn gab es am Zugseil zwei Enden bei der Kabine eins und Kabine zwei. Das war auch die logische Erklärung, dass der Antrieb bei der Bergstation stand oder noch heute steht.
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- Aufzugtechnick eines klassischen Aufzugs. (gezeichnet von Jan Salvisberg)
* Es heisst immer je grösser das Antriebsrad ist, desto weniger kann das Stahlseil beim anfahren der Bahn oder eines Auzugs durchdrehen. Bei solchen Aufzügen wie oben, hat es aber ein sehr kleines Antriebsrad.
Die Erklärung ist aber einfach: So wie ich es verstanden habe liegt das Stahlseil nicht auf dem Antriebsrad sondern ist von den beiden Seiten eingeklemmt. Es gibt also einen Hohlraum zwischen dem Rad und dem Stahlseil bis auf die zwei Seiten wo es eingeklemmt ist.
Ich hoffe man kommt bei dem geschriebenen und bei dem gezeichneten nach.
Zuletzt geändert von salvi11 am Do, 26.11.2009, 19:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 110-PB Wetterhornaufzug (Grindelwald)
Deshalb habe ich ja auch geschrieben, dass es technisch gesehen eine Pendelbahn ist . Denn wenn alles ein Aufzug ist was pendelt, aber kein talseitiges Seil hat, so ist eine Standseilbahn ohne talseitiges Spannseil auch ein Aufzug.
Was du mit dem Hohlraum zwischen Rad und Seil meinst, verstehe ich nicht ganz. Klar, eine Antriebsscheibe hat eine Seilrille, in welcher das Seil die Scheibe ein- oder auch mehrmals umschlingt. Je grösser die Fläche ist, auf welcher das Seil aufliegt, umso mehr kann Die Antriebskraft übertragen werden. Um dies zu erreichen werden je nachdem auch weitere Seilscheiben genutzt um das Seil umzulenken und nochmal um die Antriebsscheibe zu führen.
Die Seilrillen selbst braucht es immer. Sonst würde das Seil ja die Möglichkeit haben abzurutschen. Die Rollen auf den Stützen haben ja auch entsprechende Kerben .
Was du mit dem Hohlraum zwischen Rad und Seil meinst, verstehe ich nicht ganz. Klar, eine Antriebsscheibe hat eine Seilrille, in welcher das Seil die Scheibe ein- oder auch mehrmals umschlingt. Je grösser die Fläche ist, auf welcher das Seil aufliegt, umso mehr kann Die Antriebskraft übertragen werden. Um dies zu erreichen werden je nachdem auch weitere Seilscheiben genutzt um das Seil umzulenken und nochmal um die Antriebsscheibe zu führen.
Die Seilrillen selbst braucht es immer. Sonst würde das Seil ja die Möglichkeit haben abzurutschen. Die Rollen auf den Stützen haben ja auch entsprechende Kerben .
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Re: 110-PB Wetterhornaufzug (Grindelwald)
Ich versuche es noch einmal auf einer Zeichnung zu erklären. Wenn man es sieht ist es einfacher zu verstehen.
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- Ich ging zu einer Aufzugsfirma den Beruf Anlagen-und Apparatebauer schnuppern und ich fragte, wiso dass es schon bei einem solch kleinen Antriebsrad das Stahlseil nicht durch drehte, weil es auf sehr kleiner Fläche auf dem Rad anliegt. Vielleicht habe ich auch die Erklärung nicht richtig verstanden und es könnte nicht zu 100% stimmen.
Wenn das Stahlseil auf beiden Seiten eingeklemmt ist, so kann es nicht mehr durchdrehen, aber trotzdem hat es zu wenig klemm kraft um das Stahlseil um das Antriebsrad zu wickeln.
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Re: 110-PB Wetterhornaufzug (Grindelwald)
Joa, eine Seilrille eben. Das hat eigentlich so jede Antriebsscheibe einer Seilbahn auch . Eine wirkliche Klemmkraft wird dort aber wohl kaum entstehen. Würde das Seil dort jedesmal reingedrückt und wieder rausgerissen, so wäre es bestimmt ziemlich schnell Ersetzungsbedürftig. Bei einem Aufzug noch viel mehr. Und damit wirklich Klemmkraft erzeugt wird, muss das Teil schon ziemlich stark zugreifen. Rein passiv wird das wohl nicht wirklich gut funktionieren . Die Reibung wird durch die Seilrille sicherlich erhöht. Das hat aber eher damit zu tun, dass das Seil nicht wegrutschen kann und zusätzlich ein Stück weit eingekeilt und so an einer grösseren Fläche umfasst wird.
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Re: 110-PB Wetterhornaufzug (Grindelwald)
Genau das meine ich ja auch. Das Seil liegt nicht nur auf einer Stelle auf, sondern es liegt auf zwei stellen auf und damit verdoppelt es die Kraft. Wenn man ein Doppelt so grosses Antriebsrad nehmen würde, vermute ich man käme auch auf soviel Kraft. Aber man hat ja nicht genügend platz im Liftschacht und deshalb braucht man eine kleine aber gute Lösung.migi hat geschrieben: Die Reibung wird durch die Seilrille sicherlich erhöht. Das hat aber eher damit zu tun, dass das Seil nicht wegrutschen kann und zusätzlich ein Stück weit eingekeilt und so an einer grösseren Fläche umfasst wird.
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Re: 110-PB Wetterhornaufzug (Grindelwald)
Jede Seilscheibe hat solche Seilrillen, egal wie gross sie ist. Zumindest habe ich noch nie eine gesehen (von Winden abgesehen).