Austausch Förderseilseil Sesselbahn Alp Giop

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martin
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Austausch Förderseilseil Sesselbahn Alp Giop

Beitrag von martin »

In der Engadiner Post ist ein Bericht über den Seiltausch bei der Sesselbahn Alp Giop im Skigebiet von St. Moritz erschienen.
22 Tonnen Seil für die Sesselbahn Alp Giop

23 Jahre alt, 22 Tonnen schwer und ein Anschaffungswert von 170 000 Franken. Das alte Förderseil der Sesselbahn Alp Giop wurde am letzten Donnerstag durch ein neues ersetzt. Eine aufwendige Arbeit für die Bahnmitarbeiter.

Am Mittwochnachmittag stand bei der Bergstation der Signalbahn St. Moritz ein 40-Tonnen-Sattelschlepper. Auf dem Anhänger geladen eine Winde von vier Metern Durchmesser, umwickelt vom neuen Förderseil für die Sesselbahn. 22 Tonnen schwer ist es – nicht erstaunlich, wenn man bedenkt, dass es ein Gewicht von mehr als 60 Tonnen tragen kann. Die Alp-Giop-Bahn hat eine Länge von zwei Kilometern, wie Martin Arnold, Bahntechniker und Zuständiger für den Seilaufzug, sagt. Weil die Sesselbahn im Rundbetrieb läuft, muss das Seil die doppelte Länge haben – vier Kilometer im Ganzen, mit einem Durchmesser von 40 mm. Seit der Inbetriebnahme der Sesselbahn im Jahr 1991 war das Seil auf der Bahn montiert. «Die Seile haben eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren», sagt Arnold.


In die Jahre gekommen

Diesen Sommer ist es bei zwei Bahnen zu einem Seilwechsel gekommen. Durch das Wetter und die Belastung werden die Seile mit der Zeit abgenutzt. Die Temperaturunterschiede verziehen die Seile und sie werden länger. Auf die vier Kilometer Seil der Alp-Giop-Bahn kann die Seillänge bis zu drei Meter variieren, ohne die Sicherheit zu gefährden. Um den Zustand der Seile zu überprüfen, wird das Seil in regelmässigen Abständen auf seiner ganzen Länge visuell kontrolliert. Einmal im Jahr finden zudem externe Kontrollen statt. Als Sicherheitsminimum muss das vierfache Gewicht der eigentlichen Zuglast gewährleistet werden können. Wird diese Marke nicht mehr erreicht oder werden sonst Mängel am Seil festgestellt, muss es ausgewechselt werden.
Das Seil besteht aus sechs einzelnen Stahlsträngen, welche je aus verschieden dicken Drähten zusammengeflochten werden. Die kompletten Stränge werden um Kunststoff herum gewickelt. Der Kunststoff sei wichtig, damit die einzelnen Stränge nicht miteinander in Kontakt kämen und sich abnützten, sagt Arnold. «Ein einzelner Strang hat eine Belastbarkeit von 130 Kilo pro Quadratmillimeter. Bei einem normalen Zaundraht liegt die Belastbarkeit bei rund 25 Kilogramm per Quadratmillimeter.»


Drei Tage Arbeitszeit

Diesen Sommer sei es bei zwei Bahnen zu einem Seilwechsel gekommen, sagt Arnold. Für den Seilaufzug wurden die Bahntechniker von Kollegen der Diavolezza-Bahn und Celerina unterstützt, sagt Arnold. Die Vorbereitungsarbeiten waren besonders aufwendig, da alle Maschinen und Einrichtungen nach oben befördert werden mussten. Eine Zugmaschine, welche das Seil antreibt, verschiedene Umlenkrollen und ein Wickler mussten aufgestellt werden. Das alte Seil wurde durchgetrennt und mit dem neuen verbunden. So konnte man das Seil beim Aufzug auf den Masten lassen. Das alte Seil wurde auf dem Seilwickler aufgewickelt. Nach 550 Metern an gewickeltem Seil wurde es zusammengepackt und die drei Tonnen schweren «Seilpakete» wurden mit einem Pneulader abtransportiert. Sieben Rollen Seil wurden im Ganzen aufgewickelt.
Am Freitag erfolgte schliesslich das Zusammenspleissen des neuen Seiles. Dabei unterstützten externe Fachkräfte die 14 Arbeiter. «Eine sehr aufwendige Arbeit», wie Martin Arnold sagt. Die einzelnen Stränge werden mit dem Ende des neuen Seiles verbunden, eine Art Zopf-Flechten. Die Arbeiten kosteten die Engadin St. Moritz Mountains AG rund 230 000 Franken. Um mit den Arbeiten bis Freitag fertig zu sein, musste das neue Seil bis Mittwoch aufgezogen sein. Für die Arbeiter bedeutete dies Überstunden – für die Sicherheit der Alp-Giop-Sesselbahn. Ein lohnenswerter Deal.
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Re: Austausch Förderseilseil Sesselbahn Alp Giop

Beitrag von whkman »

Wieso wurden die Seilen gewechselt ? Weil sie zu alt sind, oder was anderes?
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