Wir versetzen uns in die 90-er Jahre des 19. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit war Davos ein aufstrebender Kurort für Tuberkulosekranke. Darum wurde auf Initiative des Holländers Willem Jan Holsboer eine Schmalspur- Eisenbahnlinie von Landquart durch das Prättigau nach Davos errichtet. Dieser Mann sollte es sein, der am 24. November 1894 mit seiner "A.G. Kurhaus Davos" beim Bundesrat ein Konzessionsgesuch für eine Bergbahn auf die Schatzalp einreicht. Obwohl noch keine detaillierten Pläne feststanden, legte am 10. Dezember ein Konsortium verschiedener Davoser ein Konkurrenzgesuch in Bern ein. Damit begann das Hin- und Her um die Schatzalpbahn.
Der Kanton Graubünden unterstützte jedoch das Konkurrenzgesuch. Im Gegensatz zum Kanton favorisierte der Bundesrat das Gesuch der A.G. Kurhaus. Als Kompromisslösung konzessionierte die Bundesversammlung beide Gesuche. Die Pläne der Schatzalpbahn gerieten ins Stocken - dahingegen nicht die Pläne eines Luxus- Sanatoriums. Als diese konkretisiert waren, sorgte Holsboer persönlich dafür, dass die Pläne für eine Bahn vorangetrieben wurden. Der Bundesrat übertrug am 15. April 1898 die Konzession für die Schatzalpbahn vollumfänglich der Kurhaus AG . Nachdem in der Aktiengesellschaft verschiedene Änderungen vorgenommen wurden, stellte sich die Frage, wie die neue Bahn angetrieben werden sollte. Im Gegensatz zu den anderen Seilbahnen zu dieser Zeit, die ja meistens mit Wasserballast fuhren, entschied man sich für einen elektrischen Antrieb, obwohl man über einen Gasmotor, welcher an einen Dynamo gekoppelt war, den Strom von Davos auf die Schatzalp leiten musste. Zusätzlich konnte so das Sanatorium elektrifiziert werden.
Mit dem Bau der Bahn wurde die renommierte Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik Winterthur (SLM) als Generalunternehmerin beauftragt. Als Subunternehmen fungierten neben kleineren Firmen Rieter und von Roll.
Am 29. April 1899 erfolgte der Spatenstich. Nach einer rekordverdächtigen Bauzeit konnte man schon am 10. Oktober erste Testfahrten durchgeführt werden, am 27. Oktober wurde sie durch das zuständige Bundesamt abgenommen. Obwohl die Bahn eigentlich betriebsbereit war, fuhr sie noch nicht für den öffentlichen Verkehr, da der Bau deutlich teurer als geplant ausfiel. Am Heiligabend bewilligte die Bundesversammlung höhere Taxen, im Gegensatz zu der Gemeinde und dem Kanton.
So konnte am 25.Dezember 1899 der Betrieb aufgenommen werden.
Die erste Seilbahn Graubündens auf die Schatzalp entwickelte sich schnell zu einem Touristenmagnet. So wurden die Wagen Ende der Nuller- Jahren des 20. Jahrhunderts so umgebaut, dass auch Bobs mit der Bahn transportiert werden konnten. Die 1907 angelegte Bobbahn nach Davos Dorf, welche durch die "Tobogganing Company" betreut wurde, verzeichnete aber schon bald sinkende Frequenzen
- 1908 wurden 2787 Bobs befördert
1909 wurden 1780 Bobs befördert
1910 wurden 1080 Bobs befördert
Für eine weitere grosse Frequenzsteigerung sorgte 1934 Die Erbauung des Felsenweges von der 1924 erstellten Strelapasshütte hinter dem Schiahorn ins Hauptertäli. Es entstanden Überlegungen, eine zweite Sektion in Form einer Standseilbahn zum Strelapass zu erbauen. Stattdessen wurden 1937 zwei Skilifte erbaut, deren System sich schon seit drei Jahren im Tal am Bolgenlift bewährte. Die Schatzalpbahn hat in den Jahren von 1899 bis Ende 1939 in 386,382 Doppelfahrten 3,936,911 Personen befördert.
Es wurde auch ein Zwischeneinstieg bei der Hohen Promenade (nicht zu verwechseln mit Höhenweg) erstellt, der bis in die 70-er Jahre betrieben wurde.
Die Schatzalpbahn fuhr zuverlässig durch die beiden Weltkriege - bis heute.
Die Bahn wurde mehrere Male erneuert.
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^^Die Schatzalpbahn um 1900
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^^Das oberste Bild zeigt die Giovanola- Gondelbahn auf den Strelapass sowie den Skilift Strelagrat.
Das unterste Bild zeigt einen Wagen der zweitneusten Generation. Ich mag mich noch ein bisschen an diese Bähnchen erinnern. Ein Wagen bestand aus 5 Abteilen, wovon 2 Führerkabinen waren. An den Talseiten der Wagen waren, wie heute auch, Kisten für den Schlittentransport angebracht. Die Einflügeligen Türen wurden bis ins Jahr 2000 von Hand geschlossen. Die Bahn holperte ziemlich fest.
© A. Dürst 2011, basierend auf Aushang auf der Schatzalp
^^ Fast die gleiche Ansicht wie im Bild oben, einfach im Sommer.
Im Jahre 2001 wurden Antriebskomponenten, die Steuerung durch Frey sowie die altehrwürdigen Wagen durch neue der Firma Gangloff ersetzt. Dies fuhren noch 5 Jahre auf dem alten Trasse, welches im Jahre 2006 total erneuert wurde. Die Standseilbahn blieb bei der Stillegung des Skigebietes die einzige Anlage im Strela- Gebiet. Heute befördert die 75- plätzige Schatzalpbahn in 4 Minuten Wanderer, Skifahrer, Schlittler und Hotelgäste auf den "Zauberberg"
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^^ Die Schatzalpbahn mit dem alten Trasse...
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^^ Und hier nach der Erneuerung 2006
^^Die Talstation liegt fast an der Promenade, der Hauptstrasse von Davos, direkt hinter einer Schweizer Bank mit zwei Buchstaben
^^Blick von der Talstation auf den unteren Streckenabschnitt. Die Brücke, welche im Bild ersichtlich ist, musste beim Umbau 2006 etwas angehoben werden.
^^ Fahrt mit der Bahn.
^^ Bei der Ausweiche System R. Abt
^^ Der Wagen Nr. 1 fährt vorbei.
^^ Im oberen Streckenabschnitt macht die Bahn eine Rechtskurve.
^^ Kurz vor der Bergstation. Diese befindet sich unterhalb des Panorama- Restaurants.
^^ In der Bergstation
^^ Blick aus dem obersten Abteil auf die Strecke.
^^ Blick aus dem obersten Abteil auf den entgegenkommenden Wagen Nr. 2
^^ Und hier der Antrieb der Bahn.
^^ Die Steuerung kommt aus Nidwalden.
^^ Bergstation der Schatzalpbahn
^^ Schatzalpbahn in Fahrt
Und zum Schluss noch der Link zu den technischen Daten der Wagen. http://gangloff.ch/D/cabins/referenzen/ ... atzalp.php" onclick="window.open(this.href);return false;
Quellen:
http://www.seilbahn.net/aktuell/schweiz/schweiz.htm" onclick="window.open(this.href);return false;
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http://epaper.budag.ch/blaettern_gross_ ... 2010-12-31" onclick="window.open(this.href);return false;