Teil 1.
Links zu den Datenblättern:
- 1. https://www.bergbahnen.org/seilbahn/2297/de/daten.php
2. https://www.bergbahnen.org/seilbahn/2298/de/daten.php
Für die einst längste Ski- Abfahrt Europas (12 km lang, 2031 m Höhendifferenz), welche vom Weissfluhgipfel nach Küblis führt, war lange Zeit eine Fahrt mit der Rhätischen Bahn nötig, um wieder in das Skigebiet zu gelangen. So entstanden schon bald Überlegungen, wie man die schöne Skiabfahrt mit einer Bahn erschliessen könnte. Man findet schon in einem Pistenplan aus dem Jahre 1978 eine Gondelbahn von Serneus über den Schifer nach dem Weissfluhjoch projektiert. Die damalige AG- Davos- Parsenn- Bahnen hätte gerne eine Bahn ins Prättigau gebaut, um das Gebiet den Tagesgästen attraktiver zu machen, denn so mussten sie nicht mehr bis Klosters fahren. Aber wahrscheinlich war genau dies das Problem: Die damalige AG Luftseilbahn Klosters-Gotschnagrat-Parsenn hatte damals noch nicht mit der AG Davos-Parsenn-Bahnen fusioniert. So wollten natürlich die Gotschnabahnen die Tagesgäste mit ihrer Bahn befördern. Zudem wäre eine Bahn von Serneus her schon fast 8 km lang gewesen - und hätte die Männlichenbahn als längste Gondelbahn der Schweiz locker abgelöst. Schliesslich entschied man sich, eine 6-er Gondelbahn zu bauen und zwar: Talstation beim Schifer, Mittelstation beim Obersäss und Bergstation auf dem Weissfluhjoch.
Die Bahn wurde bei "Von Roll Transportsysteme" in Auftrag gegeben. Zusammen mit der Rinderbergbahn in Zweisimmen ist sie die erste Gondelbahn der Schweiz aus der "VH- 400" - Baureihe. Die rund 200 OMEGA- Gondeln von CWA sind mit einer Doppelklemme VR 106 am Seil befestigt. Bei der 1. Sektion befindet sich der Antrieb und die Garage in der Talstation, bei der 2. Sektion diese beiden Sachen in der Bergstation. Die Abspannungen sind in der Mittelstation Obersäss untergebracht.
Am 18. Dezember 1987 konnte die Bahn dann eröffnet werden. Bei einer Fahrzeit von total etwa 20 Minuten überwindet die Bahn total 37 Stützen! Mit 5 m/ sek war es damals eine der schnellsten Einseil- Umlaufbahnen. Zudem war die Schiferbahn die kapazitätsstärkste Bahn im Skigebiet Parsenn, ja sogar in ganz Davos. Dies blieb sie auch fast zehn Jahre bis zum Bau der 4- SBK Meierhoftäli.
Der grösste Umbau der Bahn fand wohl 2009 statt - Die Bahn wurde mit einer neuen Steuerung und neuen Antrieben ausgestattet. Zudem hat man die störanfällige Regelstrecke durch eine neue ersetzt. Aber noch immer sind die meisten Bestandteile aus dem Jahre 1987. Was noch zu erwähnen ist, dass die Wand bei der Talstation Schifer eine einfache Holzverkleidung ist, die man bei einer Verlängerung mit relativ wenig Aufwand entfernen könnte. Eine Verlängerung der heutigen Bahn wird es aber höchstwahrscheinlich nicht geben, denn die Von- Roll Technik wird ja gar nicht mehr verbaut, sodass eine Sonderanfertigung nötig wäre. Und mit dem Geld für eine Spezialanfertigung könnte man wohl auch eine ganz neue Bahn bauen.
^^ Die Schiferbahn im Sommer 2009 bei Testfahrten. Eigentlich fährt die Bahn nur im Winter
^^ Bei der Talstation Schifer
^^ Gondel Nummer 17 fährt bei der Ausfahrtstütze durch
^^ Dito
^^ 1. Sektion der Schiferbahn.
^^ Beschleunigungsstrecke in der Mittelstation.
^^ Ausfahrt aus der Mittelstation
^^ Unterer Teil der langen 2. Sektion der Schiferbahn
^^ Doppelt hält besser: Lange Zeit war vom BAV bei kuppelbaren Bahnen für 6 Personen eine Doppelklemme vorgeschrieben, damit man 5 m/ sek fahren darf. Aus diesem Grund ist auch die Sesselbahn Trais Fluors in Celerina mit Doppelklemmen ausgerüstet.
^^ Oberer Teil der 2. Sektion der Schiferbahn
^^ Von etwa 200 Gondeln ist eine rot angemalt.
^^ Oberer Teil der 2. Sektion der Schiferbahn
^^ Die grösste Stütze der ganzen Bahn. Nummer 22
^^ Kurz vor der Bergstation
^^ Stütze Nr. 22
Teil 2 folgt wenn ich schlaue Technikbilder habe. Könnte also noch eine Weile dauern