Titlis I 10.03.2012 I Das Beste der Zentralschweiz

Winterberichte aus den Kantonen Luzern, Obwalden, Nidwalden, Schwyz, und Uri.
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Samuel
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Titlis I 10.03.2012 I Das Beste der Zentralschweiz

Beitrag von Samuel »

Titlis. Titlis, da oben gibt es noch Pulverschnee wenn andere Gebiete die Abschlussparty am Vorbereiten sind. Titlis, da oben gibt es noch viele Wintersportler, auch wenn im Unterland jeder mit den kurzen Hosen herumläuft. Titlis, dieses Gebiet muss man als Skifahrer einfach mal gesehen haben. Denn es gibt ausser dem Titlis kein Gebiet in der Zentralschweiz, dass mit den grossen Skigebieten im Berner Oberland, Wallis oder Graubünden ernsthaft mithalten kann. Der 10 März hat mir das wieder einmal eindrücklich gezeigt.
Der Tag startete um 6.00, als der Wecker kligelte. Eine Stunde später in Luzern auf den Zug gestiegen und um 8.00 in Engelberg gewesen. An der Talstation kaufte ich dann nicht eine Tageskarte sondern eine Frühlingssaisonkarte. Für 200 Franken kann ich jetzt bis zum 28.05 soviel Skifahren wie ich möchte. Ein tolles Angebot, welches sich ab dem 5 Skitag lohnt.
Nach 5 Minuten Anstehzeit war ich auch schon in der Hochleistungsgondelbahn Engelberg-Trübsee. Leider waren wir zu sechst in der CWA-Gondel und somit war Fotografieren unmöglich. Bilder von der Gondelbahn gibt es aber im unteren Teil des Berichtes, denn am Mittag fuhr ich sie noch einmal.

Auf dem Trübsee angekommen entschied ich mich ins Teilgebiet Jochpass zu gehen.
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Auf der fixen Sesselbahn Trübsee-Hopper mit dem Graustock im Hintergrund. Scheint ein ansprechender Tag zu werden.

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Blick zum Skilift Bitzistock am nördlichen Ende des Trübsees, der wegen mangelnder Nachfrage jedoch schon seit einigen Jahren still steht. Ausser den Stützen und den Stationen deutet nichts mehr auf die Städli-Anlage hin.

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Obligatorischer Blick in Richtung Titlis.

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Der Lift besitzt eine Skilifteinstiegesstütze für die Gäste vom Jochpassgebiet Richtung Trübsee. Ist glaube ich einzigartig in Europa.

Als nächstes ging es mit der Sesselbahn Jochpass zum Jochpass.
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Was heute für Novartis ein Chemielabor bedeutet, bedeutete zu Constams Zeiten diese Strecke für die Seilbahnhersteller. Ein Testlabor. Am Skilift wurden erste Versuche im Sommer als Gehlift gemacht, später Versuchte es mann mit fixen Sesseln und irendwann hing man geschlossene, fixe Gondeln ans Seil, also ein Korblift. All diese Sachen wurden zuerst vor allem am Jochpass gemacht, bevor man sie für die restliche Welt produzierte. Ganz unthypischerweise steht heute nicht etwa das neuste Modell von irgend einer Sesselbahn da, sondern das letzte. Die letzte MCS-Sesselbahn.

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Blick zum Trübsee

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Dreht man sich um 180° kann man einen schönen Blick Richtung Mittelland werfen. Links das Stanserhorn und in der Mitte schlecht erkennbar der Bürgenstock.

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Bequemer werden Sesselbahnen sehrwahrscheinlich nie mehr werden.

Auf dem Jochpass machte ich zuerst ein paar Wiederholungsfahrten an der eben gerade gefahrenen Anlage bevor es zur Sesselbahn Engstligenalp ging.
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Letzte Woche donnerte hier eine grosse Lawine nieder. Man kann schon von Glück reden sind nicht mehr Personen zu schaden gekommen den auf diesen Pisten vergnügen sich nicht selten sehr viele Personen.

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Die Leitner-Sesselbahn Engstligenalp. Etwa das best was man hier bauen konnte, denn bei einer 4er Sesselbahn wären die Pisten überfüllt.

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Blick auf die 6-Sesselbahn Jochstock, welche ich als nächstes fahren werde.

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Unterster, steiler Teil der Sesselbahn

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Mittlerer, flacher Teil bevors am Schluss noch einmal steil wird.

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Komfortpolster und Hauben, seltene Kombination

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Sogar von hier sieht man den hässlichen Hotelblock auf der Frutt. (Roter Kreis)

Als nächstes fuhr ich in Richtung Engelberg. Ich benutzte die blaue Piste Nr. 5, denn wenn die schon mal offen ist muss man die Gelegenheit ergreifen. Die Piste war in so einem guten Zustand dass ich mir überlegte das Älplerseil zu benutzen uns sie gerade noch mal zu fahren. Als ich an der Station ankam und sah dass es genügend Leute hat um eine Gondel zu füllen entschied ich mich von der Niederberger-Seilbahn gebrauch zu machen. Denn meistens ist es heikel, wenn man diese Bahn benützen möchte, sie fährt nicht gerade oft, wenn wenig Leute warten oder man hat lange Wartezeiten, wenn viele Leute an der Talstation sind.
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Blick auf den ersten Streckenteil. Nicht unspektakulär.

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Einfahrt der 8-Gondel. Schön dass es sowas noch gibt im grössten Gebiet der Zentralschweiz.

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Blick auf des Übungsgelände des Skiliftes Untertrübsee. Während der gesamten Saison befinden sich am Lift schätzungsweise 10 Personen. Keine Ahnung warum die diesen Lift da gebaut haben.

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Nicht nur die Gondel. sondern auch ich mache mich auf die Talfahrt, diesmal nicht zur Talstation des Älplerseil sonder Richtung Engelberg.

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Blick auf einen gut gefüllten Parkplatz und das Dorf Engelberg. Hinter dem Kloster befindet sich die Klostermatte, dass Übungsgelände von Engelberg.

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Einfahrt in die Mittelstation Gerschnialp

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Nach der Mittelstation gehts zuerst leich hinunter

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Bevor es für einige Minuten flach wird

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Aber nach 3 Niederhaltern befindet sich die Gondelbahn im steilsten Stück der gesamten Strecke. Und das ist wirklich steil.

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Hinter der Stütze der Pendelbahn erkennt man das Übungsgelände Gerschnialp. Zwischen der Gerschnialp und Trübsee war übrigens einmal die erste Pendelbahn der Schweiz, so wie wir sie heute kennen. An zwei Zug- und Tragseilen wurden zwei Kabinen a 15 Personen gehängt.

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Als nächstes ging es mit der Pendelbahn Richtung Stand.

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Blick hinunter auf die Station Trübsee

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Blick zur Bergstation des Rindertitlis und der Talstation des Laubersgrates.

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Über nicht weniger als 4 Stützen fährt die Pendelbahn. Besonders wenn man mit humorvollen Asiaten in einer Gondel ist werden jeweils die Überfahrten zu einem Gaudi.

Als nächstes fuhr ich mit der fixen Leitner-Sesselbahn Rindertitlis.
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Ziemlich steiles Startstück

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Gleiche stelle, aber Blick nach oben.

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Keine Ahnung was VonRoll beim Bau dieser Stützen falsche gemacht hatten aber das Tönt schon fast unerträglich wenn die Bahn fährt.

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Blick Richtung Stand und Titlis

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Oberer Teil der Sesselbahn Rindertitlis.

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Und bereits im unteren Teil der Sesselbahn Laubersgrat. Jeder der behauptet Leitner-Sesselbahnen seine bequem sollte mal diese Bahn gefahren sein. Die ist unbequem. Bei der Stationsausfahrt kommt nähmlich jedes mal die Haube automatisch nach unten, bei den Wechselstützen fliegen die Skis ab dem Skihalter und wenn es jeweils im Frühling wieder wärmer wird fühlt es sich in diesen halb geschlossenen Sesseln an wie in einer Sauna.

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Wenigstens sind die Pisten gut.

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Blick Richtung Fürenenalp (roter Kreis)

Als nächstes ging es auf den Titlis
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Leider ist dies das einzige Bild der Rotair. In der Kabinen selber war dann so ein gedrängel das Fotografieren wiedermal unmöglich war, v. a. wenn man kein Fensterplatz hatte.

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Auf dem IceFlyer, dem Tempowunder. Ich würde nicht ganz falsch liegen wenn ich diese Bahn als erste Gletsersesselbahn der Schweiz bezeichnen würde, denn der grösste Teil führt ja über das ewige Eis. Nur sind die Stützen, im Gegensatz zur Sesselbahn Furggsattel in Zermatt, auf festem Untergrund gebaut worden und das ist der Grund warum mann sie nur als eine "normale" Sesselbahn bezeichnet.

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Allerdings vermisst man in Zermatt am Furggsattel etwas, was man hier hat. Gletscherspalten. Mann muss allerdings schon ziemlich lebensmüde sein wenn man mit den Skis hier rüber fährt.

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Aber auf dem Titlis gibt es nicht nur den IceFlyer sonder auch einen 0815 Gletscherskilift, der Skilift Rotegg.
Vor ein paar Jahren konnte die Talstation am heutigen Standort gebaut werden. Früher. als bei der heutigen Station noch Eis vorhanden war, wurde die Umlenkscheibe auf dem Felsen im Hintergrund errichtet.

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Von der Bergstation des Skiliftes reicht die Aussicht bis zum Jura.

Nach der steilen Abfahrtsroute Rotegg und der Talabfahrt nach Engelberg stieg ich um 17.00 in den Zug Richtung Luzern ein.
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Noch ein letztes Bild von Engelberg zur Gerschnialp. Links die VonRoll-Gondelbahn, übrigens die letzte, welche mit Plänen von Habegger gebaut wurde, und rechts die Standseilbahn, welche allerdings nur bei grossem Andrang fährt.
Ich hoffe, dass ich euch mit den Bildern einen möglichst vielseitigen Eindruck vom Gebiet geben konnte.

Fazit: Titlis ist das schönste Skigebiet der Zentralschweiz und jedem Skifan würde ich empfehlen einmal in dieses Gebiet zu besuchen.
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Königsspitze
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Re: Titlis I 10.03.2012 I Das Beste der Zentralschweiz

Beitrag von Königsspitze »

Danke für den Bericht.

Titlis: Das Beste Skigebiet in der Zentralschweiz fällt eigentlich nicht schwer... (Was haben die für Konkurrenz?) aber im Vergleich mit der Schweiz bietet das Skigebiet Engelberg nix spezielles... (Klein und höchstens eine Piste pro Bahn).
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Samuel
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Re: Titlis I 10.03.2012 I Das Beste der Zentralschweiz

Beitrag von Samuel »

Königsspitze hat geschrieben:Danke für den Bericht.

Titlis: Das Beste Skigebiet in der Zentralschweiz fällt eigentlich nicht schwer... (Was haben die für Konkurrenz?) aber im Vergleich mit der Schweiz bietet das Skigebiet Engelberg nix spezielles... (Klein und höchstens eine Piste pro Bahn).
Für Feriengäste ist Engelberg eigentlich ohne Konkurrenz das beste Skigebiet der Zentralschweiz.
Aber bei den Tagestouristen gibt es einige kleinere Konkurrenten. Denkt man z. B. an eine Frutt, Hoch Ybrig, Andermatt..., die sind schon Konkurrenten für Engelberg.

Mann muss nicht immer das grösste Skigebiet haben um gut zu sein, Engelberg bietet eigentlich einen ganz guten mix zwischen einfachen bis zu schwierigen Pisten.
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martin
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Re: Titlis I 10.03.2012 I Das Beste der Zentralschweiz

Beitrag von martin »

Mir gefällt das Skigebiet von Engelberg auch sehr gut. Vorallem mag ich die grosse Abwechslung und das breite Angebot an anspruchsvollen Pisten.
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