Kategorie 18: Skilift Constam (2)

Das Forum zur Jahresserie "100 Schweizer Bergbahnen" 2011
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Felix
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Kategorie 18: Skilift Constam (2)

Beitrag von Felix »

Kategorie 18: Skilift Constam (2)

Mit dem Skilift System Constam, erstmals 1934 in Davos erbaut, begann nicht nur in der Schweiz die flächendeckende Expansion der Seilbahnanlagen für den Skitourismus. In ganz Europa verbreitete sich das allseits beliebte Skiliftsystem mit den "Sie & Er"-Bügeln rasant. In der drittletzten Kategorie der Jahresserie "100 Schweizer Bergbahnen" kommt die zweite Runde mit fünf Anlagen dieses Systems zum Zug.

In diesem Topic findet sich ein Kurzbeschrieb zu den jeweiligen Anlagen sowie einige Fotos, zur Abstimmung (auch für nicht-registrierte Besucher) geht es auf dieser Seite: www.bergbahnen.org/100-Schweizer-Bergbahnen.


2-SLE Les Prés-d'Orvin 1 (Les Prés-d'Orvin)
http://www.jacomet.ch/themen/skilift/al ... hp?album=7

Mit Baujahr 1954 zählt der erste Skilift in Les Prés-d'Orvin zu den ältesten Exemplaren dieser Art, die in der Schweiz noch in Betrieb sind. Er datiert aus einer Zeit, als im gesamten Juragebirge zahlreiche kleinere Dorflifte und Skigebiete aus dem Boden zu schiessen begannen. Neben der französischen Firma Poma, die vor allem im südlichen Teil des Gebirgszugs zahlreiche Skiliftbauten verzeichnen konnte, war es in diesen frühen Jahren des Skisports die Zürcher Firma Gerhard Müller, die mit ihrer standardisierten Bauweise und den markanten Fachwerk-Portalstützen in der gesamten Schweiz erste Erfolge feiern konnte. Auch in Les Prés-d'Orvin entstand eine der ersten dieser Anlagen, viele weitere sollten während der nächsten 20 Jahre folgen. In typischer Manier erstellt, weist der Skilift bis heute noch den fahrbaren Antrieb im Talstationshäuschen auf, genauso wie die Müllerschen Kurzbügel und den klassischen Seilscheibenausstieg, der ein komfortables Aussteigen aus dem Lift ermöglicht. Bis auf den Austausch einiger Verschleissteile ist die Anlage noch immer im Originalzustand in Betrieb.


2-SLE La Berra (La Roche)
http://www.stahlseil.ch/gallery/main.ph ... alNumber=2
http://www.stahlseil.ch/gallery/main.ph ... alNumber=2

Ein eher unbekannter und für die Region auch völlig untypischer, sehr langer, steiler, schwerer Skilift dreht seit nunmehr über 30 Jahren im Skigebiet von La Berra im Kanton Freiburg seine Runden. Zur Zeit des Baus dieses Skilifts im Jahr 1979 war der Konstrukteur, die Firma Küpfer, schon an zahlreichen Orten mit derart grossen Anlagen in Erscheinung getreten. Auch das eigens entwickelte und patentierte Zweiseilskilift-System wurde mehr und mehr populärer, sodass die Firma auch in den sonst eher wenig zu ihren Absatzgebieten zählenden Freiburger Alpen den Skilift La Berra installieren konnte. Mit einer Länge von knapp zwei Kilometern und einer Höhendifferenz von über 400 Metern ist die Anlage für einen Voralpenlift eine herausragende Errungenschaft. Zudem besitzt der Lift mit seiner "Bananentrassierung" zwei Kurven mit schrägen Rollen. Da beide in die selbe Richtung ablenken und dies auch mit begrenztem Radius, war ein Einsatz des Zweiseilsystems nicht von Nöten.


2-SLE Rüschegg (Rüschegg)
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Noch eine Nummer imposanter als der Skilift La Berra präsentiert sich in Punkto Länge und Höhendifferenz der Skilift Rüschegg auf Boden der gleichnamigen Gemeinde in der Gantrischregion. 1968 erbaut zählte er zu den ersten grossen Skiliften der regional wie international erfolgreichen und aufstrebenden Maschinenfabrik Habegger aus Thun. Gleichzeitig läutete er aber auch eine Epoche ein, in der durch ebendiese Firma in der Gantrischregion zahlreiche kleinere, nicht miteinander verbundene Skigebiete entstanden. Mit 2,2 Kilometern Länge und über 500 Metern Höhendifferenz ist der Skilift aber auch in Sachen Grösse eine Klasse für sich. Fast gänzlich in einer sanft ansteigenden Waldschneise gelegen vermittelt er ein Fahrgefühl, das man sonst nur in Mittelgebirgen erleben kann. Kurios ist zudem die Kurve des Skilifts, bei der es sich um eine massive Zwirbelkurve handelt. Erst in späteren Jahren setzte Habegger auf den Einbau eigens entwickelter Kurvensysteme bei Schleppliften, allerdings mit eher moderatem Erfolg.


2-SLE Gischniga-Stein (Obersaxen)
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Nicht nur in den Voralpen, sondern auch inmitten des hochtouristisch erschlossenen Graubündens trifft man auch heute noch einen gar monströsen Skilift der Firma Städeli an. Ist das Skigebiet von Obersaxen heute zunehmend mit modernen Sesselbahnen bestückt, so wirkt der Skilift Gischniga-Stein wie ein Aussenseiter im sonst so mit leistungsstarken Anlagen ausgestatteten Gebiet. Mit 604 Metern Höhendifferenz zwischen Tal- und Bergstation ist der steile Schlepplift nach dem Skilift Törbeltälli in Bürchen derjenige mit der grössten Höhendifferenz der Schweiz, der heute noch in Betrieb ist. Kein Wunder, steht er nicht zuletzt aus diesem Grund auch schon seit längerem auf der Abschussliste und soll einer neuen Sesselbahn weichen. Technisch gesehen sind die verschiedenen Stützenarten, von der Fachwerk-T-Stütze bis hin zur Fachwer-Portalstütze und die beiden unterschiedlichen Generationen an Städeli-Hydrogehängen interessant.


2-SLE Tre Uomini (San Bernardino)
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Der vierte im Bunde der Skilifte mit grosser Höhendifferenz stellt der Skilift Tre Uomini im kultigen Skigebiet von San Bernardino dar. Die aus der Gründerzeit des Gebiets stammende Anlage von 1971 wurde seinerzeit von der Firma Müller erstellt und zählt mit 570 Metern Höhendifferenz und 2,2 Kilometern Länge zu den herausragenden Schleppliftbauten der Schweiz, die man heute noch bestaunen kann. Wie so typisch für Müller-Skilifte besitzt der sehr ruhig und gemächlich fahrende Skilift einen fahrbaren Antrieb im Tal und eine fixe Umlenkstation am Berg. Erwähnenswert sind nicht nur die untypischen Leitner-Gehänge, sondern auch der Mitteleinstieg auf halber Strecke. In diesem Bereich verläuft der Lift auf langer Strecke quasi eben, was gleichzeitig bereits suggeriert, dass er dafür in anderen Abschnitten umso steiler verläuft. Gerade der Schlussanstieg vor der Bergstation zählt zum steilsten, was man im gesamten Land heute noch erleben darf.
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