21. Juli 2011
Hier die entstandenen Bilder bei meinem ersten Besuch vor zwei Jahren:

Talstation der stillgelegten Doppelsesselbahn.

Talstation, hier verwildert alles wieder.

Ehemaliges Talstationsgebäude der Zubringerbahn mit Kasse

Blick auf die Strecke, die Sessel hängen noch immer am Seil, was zusätzlichen Schaden anrichtet.

Die Sessel wurden mal revidiert und mit Kopfüber-Schliessbügel ausgestattet. Anfangs waren hier Seitwärtsschliessbügel im Einsatz.

Der Baum hat den Sessel erreicht.

Blick auf die Strecke.

Kurz vor der Bergstation.

Verlassene Bergstation.

Im Bergstationsgebäude.

Letzte Stütze.

Wartungsgehänge bei der Bergstation.

Die zweite Sektion ist ein Skilift von Städeli.

Blick auf die Stecke.

Talstation des Skiliftes. Im Hintergrund kommt die Sesselbahn hoch.

Hier lernt wohl niemand mehr Skifahren.

Der dritte und letzte Lift ist nochmals ein Skilift von Städeli, dieser führt an den höchsten Punkt des ehemaligen Skigebietes.

Talstation des oberen Skiliftes.

Die Stützen stehen teilweise ziemlich schief in der Gegend herum, spätestens dieser Anblick lässt die letzten Hoffunungen schwinden.

Blick ins Tal mit dem Zürichsee.
8. Juni 2013
Nachdem ich mitbekommen habe, dass die stillgelegten Anlagen abgebaut werden, nützte ich die Gelegenheit, diesem ehemaligen Skigebiet den zweiten und wahrscheinlich letzten Besuch abzustatten. Die Sesselbahn wurde schon komplett abmontiert und nach Tschechien verfrachtet. Die Skilifte stehen teilweise noch. Auf dem grossen Parkplatz im Dorf unten sind nur noch Umlaufräder der Stationen zu sehen

Nur noch das Holzhaus und die Fundamente erinnern an die ehemalige Sesselbahn.

Blick auf die Schneise, nur noch die Fundamente sind auf der Strecke zu sehen.

Einmal eine Tageskarte ohne Bahnfahrt


Hier schwebten einst die Skifahrer mit der Sesselbahn hoch zur Bergstation.

Die Bergstation wurde komplett ausgeräumt und mit einer Holzkonstruktion verstärkt, warum man diese nicht gleich abgerissen hat, ist fragwürdig. Darin steht noch ein Fahrzeug mit tschechischem Kennzeichen.

In der Garage unter der Bergstation sind noch Ersatzlatten der Sesselbahn zu sehen. Der Ratrac, welcher vor zwei Jahren noch da war, steht wohl schon in Tschechien.

Alte Schilder des Skigebietes.

Blick vom stillgelegten Restaurant nach unten.
Auf der Eingangstreppe des ehemaligen Restaurants sass ein älterer Herr und beobachtete mich, wie ich die Liftanlagen fotografierte. Natürlich versuchte ich an mehr Informationen dieses Skigebietes heranzukommen. Da ich die Vermutung hatte, dass es sich bei dem älteren Herrn um einen Einheimischen handelt, versuchte ich mit ihm ins Gespräch zu kommen. Ich grüsste ihn und fragte ihn, ob er etwas über dieses Skigebiet wisse. Anfangs war er ein wenig überrascht, ich setzte mich aber zu ihm und er fing an, mir zu erzählen:
Diese Anlagen wurden in den 70ern erstellt. Gommiswald entwickelte sich zum Skitourismusgebiet. Aber als dann die Walenseeautobahn erstellt und somit die Fahrzeiten in andere Skigebiete erheblich verkürzt wurden, blieben einige Skitouristen aus. Ein Skibetrieb war aber immer noch problemlos möglich und das Skigebiet blieb ein regionaler Tourismusort. Die meisten Einheimischen lernten an diesem Hang Skifahren. Das Skigebiet entwickelte sich je länger je mehr zum Treffpunkt der Einheimischen von Gommiswald. Viele nutzten die Sesselbahn um sich an einem schönen Winternachmittag auf der Panoramaterrasse des Restaurants zu treffen und die Aussicht zu geniessen.
Irgendwann aber wurde das Skigebiet an eine Privatperson verkauft und das war das Todesurteil des Skigebietes. Am Anfang war der Betrieb noch ganz normal möglich. Leider wurden die Bahnen sehr schlecht gewartet und ziemlich vernachlässigt, so dass es zum Streit mit den Behörden kam. Mehrmals wurde der Besitzer aufgefordert die nötigen Revisionen zu erledigen aber nichts geschah. Nach der Jahrhundertwende spitzte sich die Situation zu, so dass die Behörden immer mehr Druck auf das Skigebiet ausübten. Mitten in der Wintersaison 2005 war dann Schluss, die Betriebsbewilligung wurde für die Anlagen entzogen. Anscheinend war bei der letzten Kontrolle die Sesselbahn in derart schlechtem Zustand, dass die Sicherheit einen Fahrbetrieb nicht mehr gewährleistete. Das Gewicht der Abspannung lag auf dem Boden, so dass die Bahn während des Betriebs nicht mehr abgespannt werden konnte.
Danach meinte der ältere Herr noch, es hat Leute gegeben, welche das Skigebiet erfolgreich aufgebaut haben. Ein Skigebiet ist ein Organ und kein Spielzeug, es muss mit den lebenswichtigen Stoffen versorgt werden. Dies hat der letzte Betreiber leider nicht geschafft. Ein Treffpunkt der Bevölkerung von Gommiswald ist verloren und unsere Region hat ein Organ weniger.
Nun war das Skigebiet 8 Jahre lang stillgelegt und mit dem Tod des Inhabers wird die übrig gebliebene Infrastruktur nach Tschechien verkauft.
Schnee wäre in den letzten Jahren immer genug vorhanden gewesen, sodass ein Betrieb bis in den März (zumindest an den oberen beiden Liften) möglich gewesen wäre, meinte der Einheimische.
Ich verabschiedete mich und machte mich wieder auf den Weg.

Die zweite Sektion ist dieser Skilift, Stationen wurden bereits abgebaut.

Blick nach oben.

Blick zur Bergstation der abgerissenen Sesselbahn.

Talstationshaus des ersten Skiliftes.

Stütze vor der ehemaligen Bergstation.

Zweiter Skilift, dritte Sektion. Die Anlage, welche an den höchsten Punkt führt.

Bis auf das Seil ist an dieser Anlage "noch" fast alles dran.

Talstationshäuschen.

So schief, wie vor zwei Jahren auch schon.

Also mit so einer Aussicht muss Skifahren Spass gemacht haben, dies hat mir auch der ältere Herr bestätigt.
Wie es der Herr so schön gesagt hat, ein Skigebiet ist kein Spielzeug, es ist ein Organ, welches die lebenswichtigen Mittel braucht. Leider wurde diesem Organ nicht Sorge getragen und es hat nicht überlebt ...
Ich hoffe der Bericht gefällt, Kommentare sind immer erwünscht!