Visperterminen, 20. Januar 2024
Visperterminen ist ein schönes Dorf oberhalb von Visp, am rechten Ufer der Vispa. Der Ort ist hauptsächlich dafür bekannt, dass er den höchstgelegenen Weinberg Europas besitzt.
Ich war bereits 2021 ein erstes Mal zum Skifahren dort gewesen und hatte es sehr genossen. Da seit diesem Jahr das Skigebiet (und ganz Rund um Visp) im MagicPass ist, war das die Gelegenheit, wieder hinzufahren.
Wir kamen also gegen 10 Uhr an der Talstation des Sessellifts an, nachdem wir in Susten gefrühstückt und den Forester am Fuß des Sessellifts geparkt hatten (der Parkplatz war zwar sehr klein, aber keineswegs voll).
Es war sehr kalt, was erstaunen mag, da es zum Zeitpunkt, an dem ich diese Zeilen schreibe, leider überhaupt nicht mehr der Fall ist.
Nach einem nicht sehr angenehmen Aufstieg im Schatten mit dem 2-SBK (aber glücklicherweise schnell), sind wir direkt zum Rothorn aufgestiegen.
Das Skigebiet entstand in den 60er Jahren, wie viele andere auch. Im Jahr 1967 wurde ein 2-SBF Städeli zwischen dem Dorf und der Giw-Alm gebaut. Im selben Jahr wurde ein 2-SLE Bühler zwischen Giw und dem Gipfel des Rothorns errichtet. 1982 wird das Skigebiet mit dem Bau der 2-SLE Küpfer Senntum-Bord erweitert. 1999 wird der 2-SBF durch einen 2-SBK Garaventa ersetzt (die Stützen des alten Sessellifts werden wiederverwendet), und der 2-SLE Rothorn durch einen 2-SLE TTC ersetzt. Schließlich wird 2016 in der Nähe von Giw ein kleiner 1-SLE für Anfänger gebaut.
Nach einem kalten Aufstieg inmitten einer norwegischen Landschaft sind wir nun auf dem Gipfel des Rothorns angekommen.
Es waren eher wenige Leute da, auch wenn es nicht leer war. Natürlich gab es keine Wartezeiten am Skilift (und am Sesselbahn).
Das Skigebiet besteht aus 13 Pisten zwischen 1400 und 2300 müM, mit 3 Schleppliften und 1 Sesselbahn. Der TTC-Skilift ist technisch sehr interessant, da es nur sehr wenige TTC-Anlagen gibt und dieser eine große Kurve hat.
Die kurze schwarze Piste 5 war geschlossen (obwohl es genug Schnee gab), aber alle anderen Pisten am Rothorn waren offen und perfekt präpariert. Die gute Vorbereitung in Visperterminen war mir schon beim letzten Mal aufgefallen. Sie werden übrigens von Prinoth gesponsert!
Leider war der Senntumlift geschlossen. Das ist schade. Bei meinem Durchgang 2021 war er offen.
Wir fuhren also zuerst auf den Pisten des Rothorns, die sehr schön und abwechslungsreich sind. Die beiden blauen Pisten eignen sich hervorragend zum Carven. Die rote Piste 4 ist auch super, eine der besten des Gebiets, zusammen mit der langen schwarzen Piste 7. Die Piste 6 folgt einem abenteuerlichen Verlauf durch den Wald.
Nachdem wir alle Pisten des Rothorns befahren hatten, testeten wir die rote Talabfahrt. Als ich ihn das letzte Mal gefahren war, lag er komplett im Nebel. Dagegen war er hier wunderschön. Der Schnee war gut und fein präpariert. Nur der untere Teil (ab 1670m) war gesperrt. Allerdings war dies nicht gut ausgeschildert und der Anfang war trotzdem präpariert. Wir gingen also hin. Es war bis etwa 1600m präpariert, aber danach war es seit Tagen nicht mehr präpariert worden. Es gab nur sehr wenig Schnee und er war sehr hart. Das allerletzte Stück war komplett vereist. Schade, dass sie nicht 1 oder 2 Schneekanonen auf dem letzten Teil (unter 1600m) aufgestellt haben, dann könnte man die rote Talabfahrt viel öfter öffnen (der erste Teil war noch sehr gut).
Das Interessante an dieser Talabfahrt ist, dass man mit dem Sessellift schnell nach oben kommt (im Gegensatz zu anderen Gebieten in Rund um Visp).
Der Sessellift ist übrigens auch sehr interessant: Ein genialer Umbau eines alten 2-SBF in einen sympathischen 2-SBK. Das einzige Problem: Mehrere Sitze waren in der Talstation gelagert und warteten auf Wartungsarbeiten nach dem Unfall, der sich hier vor einigen Tagen ereignet hatte (ein Sitz rutschte auf dem Kabel, aber es gab nur Leichtverletzte).
Anschließend gingen wir zum Essen. Im Restaurant war es voll, aber wir fanden einen Platz. Das Essen war super und das Restaurant wurde schön renoviert.
Danach fuhren wir wieder Ski auf dem Rothorn und seinen schönen Pisten. Der Schnee blieb den ganzen Tag über gut, außer am unteren Ende von Piste 1, wo es hart wurde.
Es gab sogar eine "neue" Piste für uns: die Trainingspiste Nr. 13, die nicht auf dem Pistenplan zu sehen ist. Sie war am Vormittag für das Training reserviert, ist aber am Nachmittag geöffnet. Sie befindet sich rechts neben den blauen Pisten und verfügt über ein Zeitmessungssystem.
Wir haben gesehen, dass die Piste in Senntum eigentlich perfekt präpariert war. Ich hatte gehofft, dass der Skilift um 13 Uhr öffnen würde, wie es bei meinem Besuch im Jahr 2021 der Fall war, aber das war nicht der Fall. Ich weiß nicht, warum der Skilift nicht geöffnet war (die Piste war präpariert und er öffnete tatsächlich bereits am nächsten Tag, Sonntag, den 21.01). Die rote Piste 8 war nicht präpariert (sie war es auch 2021 nicht, ich denke, sie ist selten geöffnet). Aber die rote Piste 9 war perfekt. Einfacher Zugang vom Rothorn aus, wenn man ein bisschen Freeride macht. Niemand war auf der Piste gefahren, es war toll, zumal es eine der schönsten Abfahrten in Visperterminen ist, vor allem mit den Chalets unter dem Schnee und dem Panorama auf den Balfrin.
Die Rückkehr zum Skigebiet ohne den Senntum-Lift ist ein bisschen komplizierter: Man muss den kurzen Ziehweg, der zum Skilift führt, in entgegengesetzter Richtung nehmen und dann über die blaue Talabfahrt hinunterfahren.
Anschließend fuhren wir einige Pisten, darunter eine auf dem 1-SLE Übungslift Giw, dem einzigen Skilift des tschechischen Herstellers Michàlek in der Schweiz.
Die Stimmung war den ganzen Tag über sehr winterlich, vor allem wegen des Neuschnees und des Raureifs. Doch das Licht am Ende des Tages verlieh dem Ganzen einen noch schöneren Touch. Das außergewöhnliche Panorama offenbarte sich in seiner ganzen Pracht: Bietschhorn, Balfrin, Mattertal, Rhonetal, ...
Dann beschlossen wir, für die letzte Abfahrt noch einmal die noch unberührte Piste von Senntum zu befahren.
Anschließend fuhren wir, anstatt auf dem gefrorenen Teil der roten Talabfahrt zu fahren, die blaue Talabfahrt, die ein Ziehweg ist. Zum Skifahren ist er nicht geeignet, außer dass er glücklicherweise nicht flach ist, sodass man schnell ins Rutschen kommt. Außerdem gibt es ein oder zwei Schneekanonen.
Dafür ist die Landschaft wunderschön! Tolles Panorama, Licht der untergehenden Sonne, viele kleine malerische Dörfer. Eine wunderschöne letzte Piste. Wir landeten mit Skiern an den Füßen am Auto.
So viel also zu diesem Bericht über einen herrlichen Tag: Neuschnee, Sonne, Kälte und perfekt präparierte Pisten. Visperterminen ist wirklich ein schönes Skigebiet, das es wert ist, entdeckt zu werden. Die Anlagen sind schnell und effizient.
Die Anfahrt von Visp aus ist recht einfach, obwohl die Straße ziemlich schmal ist.
So der einzige kleine Wermutstropfen des Tages war, dass der Senntumlift geschlossen war, aber dafür hatten wir seine Piste ganz für uns alleine
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