Seilbahnforum
Val Bargaja | 9. Juli 2010
- Felix
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Val Bargaja | 9. Juli 2010
Zwischen Chiavenna und dem Malojapass gelegen befindet sich der grösste, obere Teil des Bergells, oder wie im dortigen Dialekt, Val Bargaja genannt, auf Schweizer Boden im Kanton Graubünden. Im Albignatal, einem Seitental des Bergell, wird der Albignasee durch eine Staumauer gesperrt, die zur Stromerzeugung dient und unter anderem die Energieversorgung des Bergell herstellt. Die Konzession dafür besitzt das Eletrizitätswerk Zürich (EWZ), welches auch einige andere Kraftwerke im Bergell betreibt.
Zum Bau der Staumauer Albigna wurde 1956 eine Seilbahn von der Firma Habegger erstellt. Diese diente in den frühen Jahren den Bauarbeitern am Staudamm, doch schon bald entdeckte man auch das touristische Potential dieser Region. Aus diesem Grund wurde die Bahn der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Speziell Kletterer, die an der etwas oberhalb des Sees gelegenen SAC-Hütte gute Voraussetzungen für den Sport finden, benutzen die Bahn rege. Aber auch Wanderer, Alpinisten und Personen, die sich schlicht an der spektakulären Trassierung der Bahn erfreuen, werden mit dieser transportiert. Am 9. Juli besuchte ich die Pendelbahn, im Anschluss daran noch einige weitere Seilbahnen und Skilifte im Bergell.
Ein Blick von der Talstation auf das lange erste Spannfeld bis zur ersten Stütze. Ich weiss nicht genau, wie gross der Bodenabstand maximal ist, aber 100-150 Meter dürften es schon sein. Auf jeden Fall ist Schwindelfreiheit von Vorteil .
Kurz vor Ende des ersten Spannfeldes ist die Hälfte der Strecke bereits erreicht und die zweite Kabine kreuzt. Auf diesem Bild ist schon deutlich erkennbar, was die Bahn für eine Besonderheit hat: Die Gehänge greifen von innen an die Seile.
Wer denkt, hinter den Stützen würde es gemächlicher weiter gehen, der hat sich schwer getäuscht. Schon bald überquert man den nächsten tiefen Taleinschnitt mit dieser spektakulären Aussicht.
Schlussendlich kommt dann aber die Staumauer in Sicht.
Ein Blick vom Ausstieg, der sich an der letzten Stütze befindet, auf eine der beiden Kabinen und die beiden letzten in Portalform gehaltenen Stützen der Bahn.
Aussicht von der Bergstation mit dem Ort Casaccia im Hintergrund.
Kabine und dahinter das Bergell.
Blick auf die Bergstation mit der Staumauer im Hintergrund.
Entlang der Staumauer führt eine gut ausgebaute Fahrstrasse von der Seilbahnstation zum See. Von dort kann man immer wieder den interessanten Tiefblick ins Bergell geniessen.
Am Fuss der Staumauer.
Der erste Blick von der Staumauer auf den spärlich gefüllten See. Aufgrund von Wartungsarbeiten wurde er fast komplett abgelassen.
Zoom zu einem der nahe gelegenen Gletscher.
Impressionen rund um den Albigna-See.
Pendelbahn Pranzaira-Albigna.
Während der Talfahrt mit der Bahn. Vor den Stützen ist der tiefe Taleinschnitt zu erahnen.
Und da soll noch einer sagen, nur fliegen wäre schöner! Die Überfahrt von Stütze eins mit dem nachfolgenden Schweben über den Abgrund gehört definitiv zum spektakulärsten, was man heute im Seilbahnland Schweiz erleben kann!
Blick hinab in den unteren Teil des Bergell in Richtung italienische Grenze.
Nach dem Besuch der Kraftwerksbahn zum Albignasee stand noch eine weitere Seilbahn des EWZ auf dem Programm. Auch wenn die Seilbahn in Ca d'Faret nicht dem öffentlichen Betrieb dient, so ist sie doch für die Schweiz eine recht aussergewöhnliche Bahn, wurde sie ursprünglich doch vom deutschen Seilbahnpionier Pohlig aus Köln erstellt. Dem Herstellerschild in der Talstation nach waren allerdings auch Konstrukteure aus Goldau zwischenzeitlich einmal an dieser Bahn am Werk.
Talstation der Pendelbahn Ca d'Faret-Murtaira. Die Bahn ist in erster Linie für Lastentransporte in Betrieb.
Kurios ist auch diese offene Abspannungskonstruktion hinter der Talstation.
Skifahren ist im Bergell ebenfalls möglich, allzu viel sollte man sich davon allerdings nicht erwarten. Die einzige Skiliftanlage des Tals befindet sich oberhalb von Casaccia und bedient eine relativ flachen Südhang in moderater Höhenlage. Bei diesem Skilift handelt es sich um einen Lift der Firma Müller, die den Lift original allerdings jenseits des Malojapasses in Sils im Engadin aufstellte. Dort war er allerdings nur wenige Jahre in Betrieb und wurde nach dem Bau des Skigebietes Furtschellas nach Casaccia versetzt. Zwischenzeitlich war die Anlage sehr heruntergekommen, vor kurzem wurde dem Skilift aber ein neuer Anstrich verpasst, der ihn wieder etwas neuer aussehen lässt.
Blick von Casaccia auf den Skihang samt Skilift.
Die Talstation mit dem typischen fahrbaren Müller-Antrieb.
Sowie die dazugehörige relativ kurze Strecke.
Ein Blick vom Skilift in Richtung der imposanten Staumauer des Albignasees.
Streng genommen gehört der Malojapass nicht mehr zum Bergell, genau genommen bildet er die Grenze zwischen eben diesem Tal sowie dem Oberengadin. Auch hier befindet sich eine Skiliftanlage nahe der Passhöhe, die nach L'Äla führt. Ursprünglich von Karl Brändle gebaut, wurde die steile Anlage von Garaventa umgebaut. Dabei wurde eine zusätzliche Stütze integriert sowie die Gehänge von Bügeln auf Teller umgerüstet. Die Fachwerkstahlstützen von Brändle wurden allerdings beim Umbau beibehalten. Bartholet verlieh dem Skilift vor einigen Jahren eine neue Bergstation.
Ein Blick durch den Kiefernwald auf die Talstation und die Strecke der Anlage.
Brändle-Stützen am Skilift L'Äla.
Malojapass.
Nach den Besichtigungen wurde der Tag am Silsersee ausklingen gelassen.
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- Dani
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Re: Val Bargaja | 9. Juli 2010
Vielen Dank für die Bilder. Enorm hübsche Landschaft dort oben, die Seilbahnen sind hier schon fast zweitrangig....
Bilder von Seilbahnen und Skiliften: www.seilbahnbilder.ch