Seilbahnforum
Pischa 06.03.2016 - Ein Sonntagnachmittag im Pulverschnee
- Schöditaz
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Pischa 06.03.2016 - Ein Sonntagnachmittag im Pulverschnee
PISCHA - 06.03.2016 (Nachmittag)
Heute wagte ich mich zum ersten Mal in dieser Saison mit den Skis auf Pischa. Ende Dezember besuchte ich das Gebiet ja schon einmal zu Fuss, aber nun schnallte ich mir ein Paar bretter an die Füsse. Deshalb gibt es auch schon wieder einen Bericht zur Pischa.
Schöditaz ist eigentlich passionierter Pistenfahrer, aber er wollte wieder einmal das schöne Gebiet im Flüelatal sehen. Es gab schliesslich auch einige verblüffende Sachen zu entdecken.
Ich entschied mich eher spontan, heute Nachmittag ins Flüelatal zu gehen, weshalb ich es auch erst auf die 15:00-Bahn schaffte. Der Zugang zur Bahn erfolgt nun wieder -wie schon immer- über die Matalltreppe uund nicht wie bei meinem letzten Besuch durch ein schmales Treppenhaus. Die Pischabahn benutzte ich drei Mal, wobei ich jedes Mal eine andere Abfahrt wählte. Hier ein kleiner Pistenplan zur Information:
Als erstes folgte ich dem Weg Nr 2., wobei ich aber nur wenig auf dem Wanderweg fuhr. Als zweites folgte ich der Nr 4., wo ich vollständig den Wanderweg benützte. Schliesslich war dort auch kein Mensch, weshalb man sich das erlauben konnte. Zum Schluss benutze ich noch den Weg Nr 3. Aber beginnen wir mal ganz am Anfang:
Geöffnete Anlagen:
Pischabahn
Geöffnete Wege:
Schneeschuhtrails:
2 Pischa - Mäderbeiz direkt - Dörfji (präpariert)
3 Pischa - Arvenwald - Dörfji (präpariert bis Talstation Mitteltälli)
4 Pischa - Tschuggen - Dörfji (präpariert bis Talstation Mittelgrat)
Wandern:
5 Pischa - Mäderbeiz direkt - Dörfji
7 Rundwanderweg Pischa
Langlaufloipen:
8 Klassisch: Pischa - Mäder - Pischa
Geschlossen war der Wanderweg Pischa-Mäderbergstation-Mäderbeiz. Offenbar kam man noch nicht dazu, diesen Weg nach den Schneefällen wieder herzurichten.
Wetter:
Sonnenschein mit einigen Wolken
Schneezustand:
Über Nacht gab es eine schöne Portion Neuschnee, sodass man fast überall wunderbaren Pulverschnee geniessen konnte. Logischerweise lockte das aber auch viele Skifahrer an, sodass einige Stellen etwas verfahren waren.
Andrang:
Ich hätte nicht erwartet, dass es so viele Leute hat. Eine riesige Horde Menschen tummelte sich natürlich nicht dort oben, aber die Pischabahn verkehrte alle 15 min, laut Fahrplan würde die Bahn alle 30 min fahren. Die Kabine war auch nicht schlecht besetzt, es hatte immer rund 30-40 Leute, die hoch fuhren. Die meisten Leute waren mit Freeride-Skis oder Snowboard unterwegs, aber man traf auch immer wieder auf Wanderer und Schneeschuhläufer.
Ankunft bei der Bergstation Pischa. im Bild ist auch die Bergstation des Doppelskiklifts "Mitteltälli" zu sehen.
Hier führte einst die rote Piste "Pischa Standard Run" durch.
Bei der Stütze 3 befürchteten sich meine schlimmen Erwartungen: Die Bergbahnen sind nun echt auf die Idee gekommen, im Winter den Skilift Mittelgrat abzureissen. Hier liegt ein Teil der Rollenbatterien sowie eine Umlenkscheibe. Beim Abbruch der Pischa kann es denen wohl nicht schnell genug gehen.
Überbleibsel des Mittelgrat-Skiliftes von Garaventa
Wenigstens diese Trouvaille ist noch in Betrieb: Die Pischabahn von 1966
Aussicht auf Davos
Die gute alte Waldabfahrt wird weiterhin präpariert
Als nächstes erfolgte eine Erkundung des Mitteltällis. Überraschenderweise war dort ein Weg präpariert, obwohl dieser "nur" für Schneeschuhläufer gedacht ist. Somit ist die ehemalige blaue Piste "Tälli Run" immer noch einigermassen hergerichtet
Wieder einmal ein typisches Beispiel für die schludrige Betriebsführung der Pischa. Auf einmal ist ein Stück ohne Fräse präpariert worden. zudem sind die Markierungs-Stangen schon lange nicht mehr neu gesetzt worden. Wenn es das nächste Mal zünftig Schnee gibt, sind diese dann zugedeckt
Wie üblich hat es im Mitteltälli immer grosse Schneemengen.
Nach einiger Zeit verzweigt sich der Weg. Die Nummer 3 geht weiter hinab Richtung Mitteltälli, analog der früheren Piste Tälli Run. Die andere Abzweigung quert den Doppellift und führt hinüber zur ehemaligen Zwischenstation des Mittelgrat-Liftes sel. Danach führt sie zur eigentlichen Talstation des Mittelgrat-Liftes, wo der präparierte Weg aufhört.
Talstation des LSAP-Liftes Mittelgrat
Eine Stütze hat man noch stehen lassen
Abspannungs-Einrichtung. im Hintergrund der Flüelapass
Der Schneeschuhtrail geht nun steiler abwärts, bis er dann eben wird und man so den Hang bis zum Tschugggen traversiert. Mit den Skis ist das allerdings nicht so lustig, weshalb die meisten Spuren direkt den Hang runter führen...
... und auf der Flüelapass-Strasse enden. Zur Zeit liegt noch genügend Schnee auf der Fahrbahn, um runter zu fahren. Aber dieser Schnee wird bald mal schmelzen, sodass man dann ziemlich aufgeschmissen sein wird hier hinten. Es wäre gut, wenn der Pischabus bis zum Tschuggen verkehren würde und dort Freerider und Schneeschuhläufer zurück zum Pischa-Parkplatz bringt. zudem ist die Fahrt mit Skiern auf dieser Strasse auch nicht ganz ungefährlich. Der Pass ist ja bekanntlich geschlossen, aber bis zum Tschuggen ist die Strasse offen, ebenso das dortige Restaurant. Mit Verkehr muss also gerechnet werden.
Erfreulich: Auf allen Wanderwegen wurden solche Sitznischen aufgestellt. hier hat man sicherlich seine Ruhe
Man kann so auch die schöne Aussicht auf Davos geniessen
Bei der letzten Bergfahrt mit der Pischabahn zeigte sich die Sonne nochmals von ihrer schönsten Seite
Talstation des längeren Mitteltäli-Liftes.
Hier hörte der präparierte Weg auf, weshalb man dann durch den verschneiten Arvenwald weiter gehen muss
zum Skifahren ist der Weg nicht so praktisch, da man sehr oft an Tempo gewinnt, was aber bei diesem schmalen Weg etwas heikel sein kann. Aber es war dennoch schön hier
Der letzte Hang kurz vor der Pischa Talstation
Fazit:
Für Vollblut-Freerider oder Schneeschuh-Fans ist die Pischa sicherlich ein Besuch wert. Aber ich persönlich würde jetzt nicht extra wegen der Pischa nach Davos fahren.
Heute wagte ich mich zum ersten Mal in dieser Saison mit den Skis auf Pischa. Ende Dezember besuchte ich das Gebiet ja schon einmal zu Fuss, aber nun schnallte ich mir ein Paar bretter an die Füsse. Deshalb gibt es auch schon wieder einen Bericht zur Pischa.
Schöditaz ist eigentlich passionierter Pistenfahrer, aber er wollte wieder einmal das schöne Gebiet im Flüelatal sehen. Es gab schliesslich auch einige verblüffende Sachen zu entdecken.
Ich entschied mich eher spontan, heute Nachmittag ins Flüelatal zu gehen, weshalb ich es auch erst auf die 15:00-Bahn schaffte. Der Zugang zur Bahn erfolgt nun wieder -wie schon immer- über die Matalltreppe uund nicht wie bei meinem letzten Besuch durch ein schmales Treppenhaus. Die Pischabahn benutzte ich drei Mal, wobei ich jedes Mal eine andere Abfahrt wählte. Hier ein kleiner Pistenplan zur Information:
Als erstes folgte ich dem Weg Nr 2., wobei ich aber nur wenig auf dem Wanderweg fuhr. Als zweites folgte ich der Nr 4., wo ich vollständig den Wanderweg benützte. Schliesslich war dort auch kein Mensch, weshalb man sich das erlauben konnte. Zum Schluss benutze ich noch den Weg Nr 3. Aber beginnen wir mal ganz am Anfang:
Geöffnete Anlagen:
Pischabahn
Geöffnete Wege:
Schneeschuhtrails:
2 Pischa - Mäderbeiz direkt - Dörfji (präpariert)
3 Pischa - Arvenwald - Dörfji (präpariert bis Talstation Mitteltälli)
4 Pischa - Tschuggen - Dörfji (präpariert bis Talstation Mittelgrat)
Wandern:
5 Pischa - Mäderbeiz direkt - Dörfji
7 Rundwanderweg Pischa
Langlaufloipen:
8 Klassisch: Pischa - Mäder - Pischa
Geschlossen war der Wanderweg Pischa-Mäderbergstation-Mäderbeiz. Offenbar kam man noch nicht dazu, diesen Weg nach den Schneefällen wieder herzurichten.
Wetter:
Sonnenschein mit einigen Wolken
Schneezustand:
Über Nacht gab es eine schöne Portion Neuschnee, sodass man fast überall wunderbaren Pulverschnee geniessen konnte. Logischerweise lockte das aber auch viele Skifahrer an, sodass einige Stellen etwas verfahren waren.
Andrang:
Ich hätte nicht erwartet, dass es so viele Leute hat. Eine riesige Horde Menschen tummelte sich natürlich nicht dort oben, aber die Pischabahn verkehrte alle 15 min, laut Fahrplan würde die Bahn alle 30 min fahren. Die Kabine war auch nicht schlecht besetzt, es hatte immer rund 30-40 Leute, die hoch fuhren. Die meisten Leute waren mit Freeride-Skis oder Snowboard unterwegs, aber man traf auch immer wieder auf Wanderer und Schneeschuhläufer.
Ankunft bei der Bergstation Pischa. im Bild ist auch die Bergstation des Doppelskiklifts "Mitteltälli" zu sehen.
Hier führte einst die rote Piste "Pischa Standard Run" durch.
Bei der Stütze 3 befürchteten sich meine schlimmen Erwartungen: Die Bergbahnen sind nun echt auf die Idee gekommen, im Winter den Skilift Mittelgrat abzureissen. Hier liegt ein Teil der Rollenbatterien sowie eine Umlenkscheibe. Beim Abbruch der Pischa kann es denen wohl nicht schnell genug gehen.
Überbleibsel des Mittelgrat-Skiliftes von Garaventa
Wenigstens diese Trouvaille ist noch in Betrieb: Die Pischabahn von 1966
Aussicht auf Davos
Die gute alte Waldabfahrt wird weiterhin präpariert
Als nächstes erfolgte eine Erkundung des Mitteltällis. Überraschenderweise war dort ein Weg präpariert, obwohl dieser "nur" für Schneeschuhläufer gedacht ist. Somit ist die ehemalige blaue Piste "Tälli Run" immer noch einigermassen hergerichtet
Wieder einmal ein typisches Beispiel für die schludrige Betriebsführung der Pischa. Auf einmal ist ein Stück ohne Fräse präpariert worden. zudem sind die Markierungs-Stangen schon lange nicht mehr neu gesetzt worden. Wenn es das nächste Mal zünftig Schnee gibt, sind diese dann zugedeckt
Wie üblich hat es im Mitteltälli immer grosse Schneemengen.
Nach einiger Zeit verzweigt sich der Weg. Die Nummer 3 geht weiter hinab Richtung Mitteltälli, analog der früheren Piste Tälli Run. Die andere Abzweigung quert den Doppellift und führt hinüber zur ehemaligen Zwischenstation des Mittelgrat-Liftes sel. Danach führt sie zur eigentlichen Talstation des Mittelgrat-Liftes, wo der präparierte Weg aufhört.
Talstation des LSAP-Liftes Mittelgrat
Eine Stütze hat man noch stehen lassen
Abspannungs-Einrichtung. im Hintergrund der Flüelapass
Der Schneeschuhtrail geht nun steiler abwärts, bis er dann eben wird und man so den Hang bis zum Tschugggen traversiert. Mit den Skis ist das allerdings nicht so lustig, weshalb die meisten Spuren direkt den Hang runter führen...
... und auf der Flüelapass-Strasse enden. Zur Zeit liegt noch genügend Schnee auf der Fahrbahn, um runter zu fahren. Aber dieser Schnee wird bald mal schmelzen, sodass man dann ziemlich aufgeschmissen sein wird hier hinten. Es wäre gut, wenn der Pischabus bis zum Tschuggen verkehren würde und dort Freerider und Schneeschuhläufer zurück zum Pischa-Parkplatz bringt. zudem ist die Fahrt mit Skiern auf dieser Strasse auch nicht ganz ungefährlich. Der Pass ist ja bekanntlich geschlossen, aber bis zum Tschuggen ist die Strasse offen, ebenso das dortige Restaurant. Mit Verkehr muss also gerechnet werden.
Erfreulich: Auf allen Wanderwegen wurden solche Sitznischen aufgestellt. hier hat man sicherlich seine Ruhe
Man kann so auch die schöne Aussicht auf Davos geniessen
Bei der letzten Bergfahrt mit der Pischabahn zeigte sich die Sonne nochmals von ihrer schönsten Seite
Talstation des längeren Mitteltäli-Liftes.
Hier hörte der präparierte Weg auf, weshalb man dann durch den verschneiten Arvenwald weiter gehen muss
zum Skifahren ist der Weg nicht so praktisch, da man sehr oft an Tempo gewinnt, was aber bei diesem schmalen Weg etwas heikel sein kann. Aber es war dennoch schön hier
Der letzte Hang kurz vor der Pischa Talstation
Fazit:
Für Vollblut-Freerider oder Schneeschuh-Fans ist die Pischa sicherlich ein Besuch wert. Aber ich persönlich würde jetzt nicht extra wegen der Pischa nach Davos fahren.
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- Kabinenbahn Isenau
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- Registriert: Do, 14.01.2010, 14:48
Re: Pischa 06.03.2016 - Ein Sonntagnachmittag im Pulverschn
Wunderbarer Bericht! Danke. Schade, dass es bis jetzt noch kein Feedback zu diesem Text gab. Jedenfalls ein Jammer, was da mit der Pischa abgeht.
- Schöditaz
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Re: Pischa 06.03.2016 - Ein Sonntagnachmittag im Pulverschn
Danke für deine Rückmeldung. Ja, es ist in der tat traurig, was da mit der Pischa gemacht wird. Nur leider hat niemand mehr Lust, gegen das Abbau-Regime anzukämpfen...intermezzo hat geschrieben:Wunderbarer Bericht! Danke. Schade, dass es bis jetzt noch kein Feedback zu diesem Text gab. Jedenfalls ein Jammer, was da mit der Pischa abgeht.
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- Kabinenbahn Isenau
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Re: Pischa 06.03.2016 - Ein Sonntagnachmittag im Pulverschn
...und ich freue mich auf einen kleinen Jakobshorn-Bericht von Dir, Mitte April!
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Re: Pischa 06.03.2016 - Ein Sonntagnachmittag im Pulverschn
Da muss ich dich leider enttäuschen. Im Alpinforum hatte es ja bereits einen schönen und ausführlichen Bericht von einem Forenkollegen gegeben, sodass ich auf eine Reportage meinerseits verzichteteintermezzo hat geschrieben:...und ich freue mich auf einen kleinen Jakobshorn-Bericht von Dir, Mitte April!